Dieses Spiel wollte sich auch der Chef der unterfränkischen Fußballerinnen und Fußballer nicht entgehen lassen. Jürgen Pfau, der unterfränkische Bezirksvorsitzende und Vize-Präsident des Bayerischen Fußball-Verbands, sah wie 1248 Zuschauende am Storchsberg in Rödelmaier, wie sich der Bezirksligist SV Rödelmaier in der ersten Hauptrunde des Toto-Pokals gegen den Drittligisten TSV 1860 München tapfer wehrte, beim 0:7 (0:4) aber erwartungsgemäß chancenlos blieb.
"Das war ein echtes Fußballfest", fand Pfau und ergänzte: "Trotz der 0:7-Niederlage hat sich der SV Rödelmaier toll verkauft. Die Münchner Löwen haben das Spiel von der ersten Minute an ernst genommen. Ein Riesenlob an die Verantwortlichen des Vereins für die tolle Organisation." Gerichtet war das Lob an die Verantwortlichen des SV Rödelmaier um den Vorsitzenden Joachim Rohmfeld. "Alles hat perfekt gepasst", sagte Pfau.
Michael Köllner, der Trainer des TSV 1860 München, der eine Mannschaft, die nur aus Kaderspielern der Drittliga-Mannschaft bestand, aufgeboten hatte, zeigte sich begeistert von der "super Organisation. Da hat ein kleinerer Verein gezeigt, was man alles auf die Beine stellen kann". Worte ganz nach dem Geschmack von Mike Seidler, der an der Organisation dieses Events tatkräftig mitarbeitete: "Wir haben gezeigt, dass auch ein Dorfverein eine solche Veranstaltung organisieren und durchführen kann. Der Einsatz aller Helfenden hat sich auf jeden Fall gelohnt. Danke dafür."
Einige Fans des TSV 1860 München reisen aus Hessen zum Spiel in Rödelmaier an
Immerhin 1248 Menschen waren gekommen, um den Drittligisten aus der Landeshauptstadt zu sehen. Darunter auch Norbert Kling und Mathias Albert, die aus dem hessischen Bad Soden-Salmünster angereist waren. "Ich bin seit 55 Jahren Löwen-Fan und wollte mir dieses Spiel nicht entgehen lassen. Besonders freut mich, dass der SV Rödelmaier dieses große Los gezogen hat. Heute zählt nicht allein das Ergebnis, für mich ist klar, dass die Sechziger weiterkommen werden, sondern, dass die beiden Mannschaften durch ein schönes Spiel Spaß bereiten", sagte Kling vor dem Anpfiff.
Nicht fehlen durfte in Rödelmaier Gerd-Ludwig Borst, bekennender Fan der Sechziger und Präsident des Fanclubs "Die Löwen der Rhön". Er bekannte vor Spielbeginn: "Heute schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Ich kenne Rödelmaiers Pressesprecher Mike Seidler gut und wünsche ihm und dem Verein alles Gute. Ich hoffe auf ein spannendes Spiel mit vielen Toren." Letztlich sah er sieben Treffer, spannend war die Begegnung freilich nicht.
Dass die Gäste die Partie ernst nahmen, sah man von Beginn an. Sie übernahmen sofort das Kommando. Als Meris Skenderovic bereits nach zehn Minuten zu seinem ersten von insgesamt fünf Toren eingenetzt hatte, war eigentlich bereits die Entscheidung gefallen. "Wenn sie in diesem Tempo angerauscht kamen, war es mehr als schwierig, ihnen das Leder abzuluchsen. Trotzdem war es ein einmaliges Erlebnis für mich. Ich habe die Partie trotz der herben Niederlage sehr genossen", sagte der spielende SVR-Co-Trainer Christoph Koob.
Sonderlob für Rödelmaiers Torwart Sven Ulsamer
Der andere Co-Trainer von Werner Feder, Christoph Rützel befand, dass das Ergebnis um zwei Tore zu hoch ausgefallen sei: "Wir haben uns insgesamt gut aus der Affäre gezogen. Mit etwas Glück hätten wir auch treffen können. Das hätten wir auch verdient, denn wir haben gut gekämpft. Spielerisch konnten wir, das war klar, nicht mithalten." Ein Sonderlob bekam Torhüter Sven Ulsamer ab: "Er hat weitere Gegentreffer verhindert und war ein starker Rückhalt."
Tom Kretzschmar im Tor des TSV 1860 München hatte dagegen ganz wenig zu tun. Insgesamt boten seine Vorderleute eine gute Leistung, wie auch ihr Trainer Michael Köllner ihnen bescheinigte: "Meine Mannschaft hat sich spielfreudig gezeigt und hat den Besuchern etwas geboten. Wir wollten unser Spiel auf den Platz bringen und das ist uns gelungen."
Er, wie auch seine Spieler, zeigte sich sehr nahbar und erfüllte fleißig alle Autogramm-, Foto- oder Interviewwünsche. Besonders hob er den fünffachen Torschützen Meris Skenderovic hervor: "Er hat heute so gut getroffen, da er als Ex-Schweinfurter die Luft in der Region so gut kennt."