
Am Mittwoch hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) die vorzeitige Winterpause für die Amateure in Bayern verkündet. Ausgenommen ist einzig die als Profiliga eingestufte Regionalliga Bayern, sodass der TSV Aubstadt in diesem Jahr noch zweimal ran muss. Während die Austragung des Heimspiels am 4. Dezember gegen den aktuell stark von Corona-Fällen gebeutelten TSV Buchbach fraglich erscheint, steht dem Unterfranken-Derby an diesem Samstag um 14 Uhr beim SV Viktoria Aschaffenburg nichts entgegen. "Wir freuen uns über jedes Spiel. Aber natürlich sind wir auch froh, wenn nach der bisher doch recht anstrengenden Saison endlich Winterpause ist und wir die Beine mal ein paar Tage hochlegen können", sagt Aubstadts Trainer Victor Kleinhenz.
Spitzenteams mehrmals geärgert, aber nicht besiegt
Vor allem die letzten vier Wochen hatten es aus Sicht der Grabfelder ganz schön in sich. Mit den Gastspielen in Unterhaching, bei Bayern München II und in Bayreuth sowie dem Heimspiel gegen den FC Schweinfurt 05 hätte das Programm kaum attraktiver, aber auch kaum schwieriger sein können. Wie sich die Aubstädter in diesen Partien präsentiert haben, hat nicht nur bei der Konkurrenz mächtig Eindruck hinterlassen. Auf Augenhöhe war man quasi immer, herausgesprungen sind am Ende aber nur zwei Punkte. Aus dem angepeilten Sieg wurde also nichts, geärgert haben die Aubstädter die Großen der Liga aber durchaus. "Wir waren nah dran und vielleicht gelingt uns das dann ja im neuen Jahr. Das Thema ist aber abgehakt und beschäftigt uns jetzt nicht mehr", sagt Kleinhenz.
Vielmehr liegt der Fokus nun auf der Samstags-Partie im Stadion am Schönbusch in Aschaffenburg. "Auch das ist noch einmal ein richtig attraktives Spiel für uns", findet Kleinhenz. Angst, dass es bei seinen Spielern nach den vielen Highlights der letzten Wochen Motivationsprobleme geben könnte, hat der TSV-Coach nicht. "Immerhin sind wir ja seit vier Spielen ohne Sieg, das sollte Motivation genug sein. Die Leistungen waren zuletzt sehr ordentlich, die Punkteausbeute aber nicht. Es ist daher an der Zeit, wieder einmal einen Dreier einzufahren."
Gute Erinnerungen an den 4:0-Sieg im Hinspiel
Der gelang den Aubstädtern auch im Hinspiel, als sie die Viktoria mit einem 4:0 auf die Heimreise schickten - es war zugleich der erste und bis heute höchste Saisonsieg der Grabfelder. Allerdings hatten die Aschaffenburger damals mit erheblichen Verletzungsproblemen zu kämpfen und überhaupt nur vier Ersatzspieler in Aubstadt dabei. Dass auf sein Team im Rückspiel deutlich mehr Arbeit zukommen wird, weiß Kleinhenz. "Kleinigkeiten werden letztlich entscheidend sein. Aschaffenburg hat einen guten Mix aus jungen und erfahrenen Spielern, sie können ein sehr unbequemer Gegner sein." Das haben sie in dieser Saison jedoch nicht immer unter Beweis gestellt. Gelang in der letzten Saison noch die Teilnahme an den Play-offs zur Meisterschaft, so rangiert die Viktoria aktuell im Mittelfeld, drei Punkte hinter den Aubstädtern.
Die Formkurve der Viktoria zeigte in den letzten Wochen jedoch deutlich nach oben. Sowohl beim 3:0-Sieg gegen den TSV Rain/Lech als auch beim jüngsten 5:0-Erfolg in Burgfarrnbach bei der zweiten Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth dominierten die personell wieder deutlich besser besetztem Aschaffenburger nach Belieben. Es hätte daher einen besseren Zeitpunkt geben können, um bei den heimstarken Aschaffenburgern antreten zu müssen. Victor Kleinhenz interessieren solche Gedankenspiele jedoch nicht. "Wenn wir zu unserem Spiel finden und an die Leistungen der letzten Wochen anknüpfen, können wir Aschaffenburg sicher weh tun und mit einem Sieg die Heimfahrt antreten", ist er optimistisch.
Aubstadts Spieler werden vor jedem Training und Spiel getestet
Auch wenn die Aubstädter in den letzten beiden Partien in Bayreuth und gegen Schweinfurt in der zweiten Halbzeit kaum noch Akzente setzten konnten, glaubt Kleinhenz nicht, dass das eine Frage der Kraftreserven war. "Wir haben natürlich viele Spieler, die bisher fast immer zum Einsatz kamen. Dass wir uns gegen Bayreuth und Schweinfurt in der zweiten Halbzeit schwergetan haben, lag meiner Meinung nach aber doch eher an der Qualität dieser Gegner. Wenn die ernst machen, wird es nun mal schwierig."
Die eine oder andere personelle Änderung bei den Grabfeldern wird es in Aschaffenburg dennoch geben. Flügelspieler Joshua Endres fehlt Gelb-gesperrt und auch Leon Heinze, der im Derby gegen Schweinfurt Mitte der zweiten Halbzeit angeschlagen vom Platz musste, wird am Untermain nicht auflaufen können. Von Corona sind die Aubstädter im Gegensatz zu vielen anderen Gegnern bisher weitgehend verschont geblieben. "Wir hoffen, dass das so bleibt. Vor den Trainingseinheiten und den Spielen werden jeweils alle Spieler und Trainer getestet", informiert Kleinhenz.