Da ist er, der erste Saisonsieg des TSV Aubstadt. Die Mannschaft von Trainer Victor Kleinhenz besiegte am Dienstagabend vor 700 Zuschauerinnen und Zuschauern den SV Viktoria Aschaffenburg mit 4:0 (3:0). "Ich weiß gar nicht, wie viele Steine uns vom Herzen gefallen sind", sprach Kleinhenz von "großer Erleichterung für uns alle". Auch in den ersten drei Spielen habe man gut gespielt, "heute haben wir uns endlich auch einmal belohnt". Sein Kollege Jochen Seitz sprach von einem "hochverdienten Sieg" für Aubstadt.
Kleinhenz hatte im Vergleich zum 1:5 in Schweinfurt vier Wechsel vorgenommen. Anstelle von Grader, Harlaß, Pitter (alle Bank) und Heinze (nicht im Kader) begannen Trunk, Schebak, Endres und Bieber. Für dieses Quartett war es in der fünften Partie jeweils der erste Einsatz von Beginn an. Taktisch bedeutete das die Abkehr vom 3-4-3 der letzten Wochen hin zum 4-2-3-1 der zweiten Halbzeit von Schweinfurt.
Elfmeter für Aubstadt: Feser verwandelt wieder nicht
Die Umstellung brachte den gewünschten Effekt: Im Rückwärtsgang waren alle Räume besetzt, was für Sicherheit im Spiel nach vorne sorgte. Und dann das: Endres kam im Aschaffenburger Strafraum nach einem Kontakt mit Borger zu Fall, nach kurzem Zögern pfiff Schiedsrichter Pflaum den Kann-Elfmeter. Wie letzten Dienstag beim 1:2 gegen Bayreuth legte sich Feser den Ball zurecht, schickte ihn in die linke Ecke - und scheiterte am Ex-Bundesliga-Torhüter Max Grün im Aschaffenburger Tor (8.). Der 34-Jährige war in einer insgesamt enttäuschenden Viktoria-Elf mit Abstand der beste Spieler.
Der nach einer Viertelstunde machtlos war beim 17-Meter-Hammer von Volkmuth, dessen erstes Regionalliga-Tor das 1:0 bedeutete. Der Treffer leitete Aubstadts beste Phase ein, das mit flugs und fein vorgetragenen Kombinationen die Viktoria nun klar beherrschte. Im Protokoll liest sich das so: Endres' abgefälschter Ball geht knapp vorbei (19.), Trunks Abschluss nach der Ecke hält Grün (19.), der wenige Sekunden später auch gegen Bieber Sieger blieb (20.).
Bieber nimmt Anlauf und köpft ein
Genau andersrum ging letzteres Duell neun Minuten später aus. Langhans flankte von rechts, Bieber nahm in der Mitte Anlauf und köpfte ein: 2:0. Gut, dass sich die Gastgeber nicht auf diesem Vorsprung ausruhten. Sie drängten auf die Entscheidung und schafften sie: Feser ließ mit einem 25-Meter-Freistoß die Latte zittern, Biebers Nachstocherer parierte Grün noch, den Rest erledigte Endres (42.).
Es folgte eine erwartbare zweite Hälfte: Aschaffenburg war bemüht, das Ergebnis zu verbessern, ließ freilich dabei die letzte Konsequenz vermissen. Ein von Müller abgefälschter Schuss von Littmann wurde in der 62. Minute zu Schneiders erster Bewährungsprobe. Und die Aubstädter? Die machten hinten dicht und lauerten auf Gelegenheiten für Schnellangriffe.
Im zweiten Durchgang ist das Tempo raus
In diesen kräftezehrenden Wochen bleibt auch kaum etwas anderes übrig, als sich die Kräfte ganz genau einteilen. Nach dem Auswärtsspiel in Buchbach an diesem Samstag steht in der kommenden Woche die erste Hauptrunde im Toto-Pokal an - die Auslosung der Partien erfolgt an diesem Mittwoch.
Einen jener Konter des TSV hätte um ein Haar Harlaß zum 4:0 verwertet, Endres hatte ihn eingesetzt (69.). Aubstadts Bestem des Abends, dem von Rot-Weiss Essen ins Grabfeld gewechselte Würzburger Endres, war es vorbehalten, für den Endstand zu sorgen. Er zog mit Tempo von links in den Strafraum ein und knallte den Ball ins lange Eck (78.). Es war der Schlusspunkt, weil der für ihn eingewechselte Hofmann aus vier Metern deutlich zu hoch zielte (86.). "Nach dem Schweinfurt-Spiel musste ja eine Reaktion kommen. Die haben wir von der ersten Minute an gezeigt und zum Glück auch die Tore geschossen", sagte Endres nach dem Schlusspfiff.
gegen Bayreuth wurde Endres gefoult und Feser hat den Strafstoß oben links an den Pfosten geschossen. Nachschauen können Sie die Szene beim BFV-Video circa ab Minute 2:30.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Rathgeber