Der TSV Aubstadt hat das erste Spiel nach der Winterpause verloren. Beim TSV Rain/Lech hat die Mannschaft von Trainer Victor Kleinhenz mit 0:1 (0:0) verloren. Das einzige Tor des Nachmittags fiel in der Nachspielzeit. Der kurz zuvor eingewechselte Abdel Abou-Khalil drosch den Ball aus 13 Metern in den Winkel des Aubstädter Tores.
"Ich habe ihm bei der Einwechslung vorhergesagt, dass er heute trifft", war Rains Trainer Christian Krzyzanowski froh über seinen Glücksgriff Abou-Khalil und den fünften Sieg aus den letzten acht Spielen.
Michael Dellinger sieht früh die Rote Karte
Bis dahin hatten die Gäste 87 Minuten in Unterzahl unbeschadet überstanden. Beim ersten gefährlichen Vorstoß des TSV war Kapitän Michael Dellinger mit gestrecktem Bein in Rains Torwart Hipper gerutscht. "Es war auf jeden Fall keine Absicht", nahm Kleinhenz seinen Angreifer in Schutz. Sein Assistent André Betz befand: "Gelb hätte auch gereicht." Schiedsrichter Andreas Dinger aus Bischofsgrün hielt Dellinger dagegen rücksichtsloses Spiel vor und stellte ihn vom Platz: Rot.
Müller, Seufert und Gündling fehlen bei Aubstadt
Die Fahrt nach Schwaben nicht mitgemacht hatten beim TSV Aubstadt Ben Müller, Neuzugang Moritz Gündling und Lennart Seufert. Jene Fahrt stand übrigens bis Samstagmorgen auf der Kippe. Erst nach einer Platzbegehung gaben die Rainer grünes Licht, dass das Grün nach Regen- und Schneefällen der letzten Tage bespielbar sei.
Alle taktischen Überlegungen der Gäste waren nach dem Feldverweis gegen Dellinger über den Haufen geworfen. Sie zogen sich vom anfänglichen 4:2:3:1 in ein 4:4:1-System zurück, in dem Harlaß den einzigen Stürmer gab. Die Unterzahl war Aubstadt im weiteren Verlauf der Halbzeit aber kaum einmal anzumerken. Geschickt verschoben die TSV-Spieler in der Rückwärtsbewegung und gestatteten Rain kaum Räume. Nur einmal kamen die Gastgeber gefährlich zum Abschluss, das allerdings nach einer Ecke durch Johannes Müller (9.).
Trunk hat die erste große Chance des Spiels
Die größte Chance des Durchgangs hatte Aubstadt: Nach einem tollen Pass von Hüttl ging Trunk von links kommend alleine auf das gegnerische Tor zu, scheiterte aber am gut reagierenden Hipper (35.).
Und auch im zweiten Durchgang blieb Aubstadt hinten kompakt und vorne gefährlich: Schönwiesner verzeichnete eine erste Annäherung (50.). Nach einer gut 20 Minuten dauernden Ruhephase ging es dann richtig zur Sache. Mehrere Male hätte Aubstadt treffen können, ja müssen. Zum Beispiel der eingewechselte Endres. Von Trunk und Pitter perfekt in Szene gesetzt, scheiterte er aus einem Meter an Hipper (71.).
Endres und Hofmann scheitern an Hipper
Der blieb kurze Zeit später auch gegen Hofmann Sieger. Der ebenfalls eingewechselte Hofmann rannte aus der eigenen Hälfte kommend der kompletten Rainer Defensive davon, brachte den Ball aber nicht an Hipper vorbei (73.). Nach Großchancen hieß es also 3:0 für Aubstadt, auf der Anzeigetafel stand aber weiter 0:0. "Kompliment zur guten Leistung eures Torwarts", seufzte Kleinhenz in Richtung Krzyzanowski.
Daran änderte sich bis in die Nachspielzeit nichts. Dann trat Abou-Khalil sehenswert an den Ball und ging anschließend in der Rainer Jubeltraube verloren. Der TSV Aubstadt hatte eine Partie verloren, die er nicht verlieren musste.
Kleinhenz: "Bis zum Schluss mutig gedacht"
"Ich weiß nicht so recht, ob ich enttäuscht über die Niederlage sein soll oder stolz auf diese Energieleistung meiner Mannschaft", rätselte hinterher Victor Kleinhenz. Er entschied sich dann doch für Letzteres. "Wir haben bis zum Schluss mutig gedacht", gefiel ihm die Herangehensweise seiner dezimierten Mannschaft.
"Ich ziehe den Hut vor der Leistung von Aubstadt", bekannte Krzyzanowski, "sie wissen selbst, dass sie ein Tor machen mussten. Deshalb bin ich froh, dass wir die Partie bis zum Schluss offen gehalten haben."
Die nächste Chance auf die ersten Punkte nach der Winterpause hat der TSV Aubstadt am kommenden Samstag. Dann gastiert um 14 Uhr die SpVgg Greuther Fürth II im Schulstadion.