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Fußball
5:0 gegen Großbardorf: Aubstadt präsentiert sich in bemerkenswerter Frühform
Die Rivalen aus dem Grabfeld zeigen in Trappstadt ein flottes Testspiel. Dabei wird allerdings deutlich, dass die Ansprüche inzwischen weit auseinander klaffen.
Zweikampf in Freundschaft: Aubstadts Neuzugang Philipp Harlaß (links) und der Großbardorfer Ronny Mangold.
Foto: Rudi Dümpert | Zweikampf in Freundschaft: Aubstadts Neuzugang Philipp Harlaß (links) und der Großbardorfer Ronny Mangold.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 17.02.2024 21:02 Uhr

Setzt man voraus, dass der Kader des TSV Aubstadt den letzten Tag seines viertägigen Trainingslagers in Elfershausen zu einer Übungseinheit genutzt hat, dann deutete der Power- und Tempo-Fußball des Regionalligisten bis zum Schlusspfiff schon auf ein sehr weit fortgeschrittenes Stadium der Saisonvorbereitung hin. Immerhin war es nach dem 4:0 bei der FT Schweinfurt, dem 3:1 bei den Würzburger Kickers und dem 10:1 in Martinroda der vierte und zugleich drittletzte Test vor dem Saison-Auftaktspiel am 15. Juli gegen Unterhaching.

Der als Freundschaftsspiel stattfindende Grabfeld-Klassiker zum Abschluss der Trappstädter Sportwoche hatte die vom Verein geschätzten 600 Zuschauer reichlich verdient. Es war ein flottes, mit wenigen Erholungsphasen äußerst schnelles Fußballspiel: herzerfrischend für die Rhön-Grabfelder Fußball-Seele nach dem langen Lockdown.

One-Touch-Fußball bis zum Strafraum

Der ambitionierte Regionalligist präsentierte sich in bemerkenswerter Frühform, beeindruckte durch schnelles One-Touch-Spiel von der Mittelline bis zum Strafraum. Um den herum hatten die Grabfeld-Gallier, wie es sich für ein wehrhaftes Volk gehört, eine vielbeinige Sperre aufgebaut, die lange versprach, das Ergebnis in erträglichen Grenzen zu halten. Dennoch gab es mehr als diese fünf Möglichkeiten, Tore zu erzielen. Auf der anderen aber auch deren zwei, nachdem der erste Schock des schnellen 0:2-Rückstands überwunden war.

Diese zwei Treffer fielen in der Phase, in der die Überlegenheit der Höherklassigen übermächtig schien. In der Neuzugang Leon Heinze schon mal eine erste Duftmarke mit dem 1:0 setzte (6.). Die Vorstellung des 22-jährigen, beim 1. FC Nürnberg ausgebildeten und vom Süd-West-Regionalligisten TSV Steinbach-Haiger gekommenen Neuzugangs, seine Interpretation der Außenverteidiger-Rolle in der ersten Halbzeit, wäre eigentlich schon ein paar Euro Eintritt wert gewesen, der allerdings frei war. "Für ein Freundschaftsspiel verlangt man doch nichts", war der O-Ton von Trappstadts Abteilungsleiter Michael Bader.

Heinze spielt durch, Harlaß noch mit Trainingsrückstand

"Leon Heinze ist ein beim Club super ausgebildeter Spieler, der viele Facetten eines guten Links- wie Rechts-Verteidigers mitbringt. Wir sind froh, dass er sich für unser Projekt entschieden hat", sah Aubstadts Trainer Victor Kleinhenz einen seiner drei Neuzugänge. Als wolle er ihn nicht künftigen Gegnern auf dem Servierteller präsentieren, ließ er ihn zwar durchspielen, versteckte ihn aber im zweiten Abschnitt im hinteren Mittelfeld. Auch der von Borussia Dortmund II gekommene Philipp Harlaß "ist ein begnadeter Fußballer. Er hat aber noch etwas Trainingsrückstand" und spielte deshalb nur eine Halbzeit.

Michael Dellinger holte einen Foulelfmeter raus und verwandelte ihn selber zum 2:0-Pausenstand (16.). Es hätte da, wenn beide Großbardorfer Großchancen gesessen hätten, 2:2 stehen können. Weil Lukas Illigs (22.) Kopfball am Pfosten landete. Und weil der Ex-Großbardorfer im Aubstädter Tor, Julian Schneider, gegen Tim Strohmenger (23.) rettete. Das war allerdings auch schon die letzte Möglichkeit für Schneider, sich auszuzeichnen.

Großbardorf sucht jede Lücke zum Gegenstoß

Timo Pitter (53.), noch einmal Michael Dellinger (57.) und Christopher Bieber (68.) gestalteten das Ergebnis im zweiten Durchgang deutlich. Die Großbardorfer begnügten sich aber bei Weitem nicht mit Abwehrarbeit, sondern suchten jede Lücke zum Gegenstoß. Es blieb allerdings bis zum Schluss bei Ansätzen. Ein adäquater Testgegner waren sie allemal. Und auf so viel Wucht werden sie in der Bayernliga nicht oft treffen.

Überaus positiv sprach Kleinhenz von den vier Tagen in Elfershausen. "Die Jungs haben sehr akribisch gearbeitet und waren sehr diszipliniert. Im Gesamtpaket der Vorbereitung waren sie richtungsweisend. Ja, es geht in die richtige Richtung. Wir müssen aber den Ball flach halten, weil die Erwartungen steigen."

Jannik Göller wird nächste Woche operiert

Mit einem Schuss Sarkasmus übernahm Großbardorfs Trainer Andreas Brendler die Überleitung. "Auch bei uns war es ein super Trainingslager", sprach er über die Tage in Schwarzach ein Wochenende vorher. "Der Hubschrauber war schon nach zwei Minuten auf dem Platz" und holte den verletzten Jannik Göller ab. "Das Kreuzband ist aber nicht gerissen. Nächste Woche wird er operiert." Beim Aubstädter Andre Rumpel dagegen hat sich die Befürchtung bestätigt: Er hat sich das Kreuzband gerissen.

Brendler hatte zwei seiner Neuen in der Startelf mit Tim Stecklein und Sertan Sener. Zufrieden mit dem Spiel? "Was heißt zufrieden? Ich finde das Ergebnis ein bisschen zu hoch. Über die Kräfteverhältnisse brauchen wir nicht zu reden. Es war schon deutlich in jeder Hinsicht. Die Ansprüche sind halt inzwischen sichtbar auseinander geklafft. Das war kein Gegner von Bayernliga-Niveau."

Tore: 1:0 Leon Heinze (6.), 2:0 Michael Dellinger (16., Foulelfmeter), 3:0 Timo Pitter (53.), 4:0 Michael Dellinger (57.), 5:0 Christopher Bieber (68.)

 
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