Ein heißes Spiel lieferten sich am Samstagmittag Landesligist FT Schweinfurt und der TSV Aubstadt. Was vornehmlich daran lag, dass der Test an der Maibacher Höhe in der prallen Mittagssonne über die Bühne ging. Aubstadt siegte locker 4:0 (2:0), wobei Trainer Victor Kleinhenz viel Licht, aber auch etwas Schatten sah. Für die Gäste traf Timo Pitter doppelt (27., 61.), Ingo Feser verwandelte einen Foulelfmeter (34.), Max Schebak sorgte für den Endstand (90.).
Die Verletzung von Andre Rumpel kühlte die Emotionen beim Regionalligisten. Der Außenstürmer war nach einer Stunde gekommen und hatte direkt mit der ersten Aktion Pitters 3:0 vorbereitet. Wenig später knallte der 19-Jährige nach einem Laufduell auf die Aschenbahn jenseits des Spielfelds und musste in der Folge aufgeben. "Ich hoffe, es ist nichts Ernstes", blickte Kleinhenz mit sorgenvoller Miene Rumpel hinterher, als der mit bandagiertem linken Knie in die Kabine humpelte. Kurz vor der Pause hatte Kleinhenz schon Innenverteidiger Julius Benkenstein ersetzen müssen.
Aubstadt setzt auf eine Dreierkette
Die Aubstädter zeigten sich zur Freude von FTS-Trainer Adrian Gahn als guter Gast. "Wir wollten unseren Fokus auf das Verhalten ohne Ball legen. Insofern war es cool, dass Aubstadt mit einer Dreierkette gespielt hat." Es sei ein "toller Lerneffekt" für seine Akteure gewesen, "weil sie viel hinterherlaufen mussten". Einen hohen Aufwand hatten die Turner auch treiben müssen, um die Partie überhaupt realisieren zu können. Wer sie sich ansehen wollte, musste am Eingang seine Daten hinterlegen und bekam einen festen Sitzplatz auf einer der aufgestellten Bierbänke zugewiesen. Neben der Vereinsgaststätte konnten sich außerdem die Zuschauer auf das Coronavirus testen lassen, die nicht schon den Nachweis über einen negativen Test vorlegen konnten. Knapp 50 Zuschauer verloren sich letztlich auf dem großen Gelände.
Aubstadts Trainer Victor Kleinhenz verzichtete im ersten Test auf Neuzugänge in der Startelf. Torwart Julian Schneider (TSV Großbardorf) könnte am Mittwochabend (18.30 Uhr) in Randersacker gegen Drittligist Würzburger Kickers sein Debüt für den TSV feiern - so bis dahin die Spielgenehmigung vorliegt. Der Anfang der Woche verpflichtete Björn Schönwiesner (TSV Großbardorf) absolvierte ein individuelles Programm. Nach der langen Pause wegen eines USA-Aufenthalts wollten die Grabfelder lieber nichts riskieren. FC-Sand-Rückkehrer Max Schebak durfte nach der Pause ran.
Schebak ersetzt zur Pause Dellinger
Er ersetzte Michael Dellinger, der als einzige Sturmspitze begonnen hatte. Auf dieser Position suchen die Aubstädter noch nach Verstärkung, wie Sportdirektor Josef Francic am Rande der Partie bestätigte. Das Anforderungsprofil? Ein Stoßstürmer, groß gewachsen, der den Ball mit dem Rücken zum Tor behaupten kann. "So ein Spieler fehlt uns noch", sagte Francic. Möglicherweise könne man schon in den nächsten Tagen Vollzug melden, ergänzte Kleinhenz, der weniger spezifisch von einem Mann für die Offensive sprach.
Spielerisch und läuferisch zeigte Aubstadt beim ersten Test eine ansprechende Vorstellung, insbesondere Doppeltorschütze Pitter sorgte immer wieder für Gefahr. "Wir haben uns viele Chancen herausgearbeitet", gefiel Kleinhenz. Deren unzureichende Verwertung allerdings weniger. "Das war unser Manko." Lichte Momente sah er im Spiel gegen den Ball. Oft eroberten seine Mannen die Kugel noch in der gegnerischen Hälfte zurück und starteten direkt die Gegenattacke.
Der TSV hat sich für das Auftaktspiel beworben
Klar, dass auch der FC Schweinfurt 05 Thema war und dessen Scheitern in den Play-offs zur Dritten Liga. Was für Aubstadt bedeutet, dass das Main-Rhön-Derby auch in der nächsten Saison gespielt wird in einer auf 20 Mannschaften angewachsenen Regionalliga Bayern. Deren Auftaktspiel möglicherweise am Donnerstag, 15. Juli, in Aubstadt angepfiffen wird. "Wir haben uns beworben, aber noch keine Nachricht", sagte Josef Francic.
Seinen nächsten Test absolviert Aubstadt an diesem Mittwoch, 18.30 Uhr, bei Drittligist FC Würzburger Kickers. "Das wird eine ganz andere Herausforderung", weiß Victor Kleinhenz. In Randersacker gelte es, "die defensiven Abläufe zu stabilisieren". Die Kickers gewannen am Freitagabend 3:0 gegen den Bayernligisten TSV Karlburg. Einen Tag später ließen sie ein 1:0 gegen den Verbandsligisten FSV Hollenbach folgen.