Überraschungsteam gegen Traditionsverein: Das Derby am vierten Spieltag der Fußball-Bayernliga zwischen dem TSV Karlburg (7. Platz/5 Punkte) und dem Würzburger FV (12./3) an diesem Mittwoch (Anpfiff um 18.30 Uhr, Sportplatz in der Au) hat es in sich.
Gut zwei Jahre ist es her, dass die Karlburger ihr erstes Bayernliga-Heimspiel der Vereinsgeschichte absolvierten. Gegner war der Würzburger FV – und vor der stattlichen Kulisse von 900 Zuschauern zahlte der damalige Aufsteiger bei einer 1:4-Niederlage einiges Lehrgeld. Die folgende Runde sollte dann 22 Monate dauern und wurde im Frühjahr 2021 wegen Corona abgebrochen. Durch den Abbruch blieb dem TSV als Tabellenvorletzten der Gang in die Relegation erspart. Und in der Runde 2021/22? Da sind die Karlburger nach dem dritten Spieltag als Tabellensiebte das einzige noch ungeschlagene unterfränkische Team der Klasse. Einen Höhenkoller von diesem unerwartet gelungenen Saisonstart habe aber keiner bekommen, versichert TSV-Trainer Markus Köhler: "Da ist jeder auf dem Boden geblieben. Die Jungs realisieren die Situation sehr gut."
Köhlers Erkenntnis: "Nur mit 100 Prozent mentaler Fitness kannst du in der Bayernliga punkten." So wie beim jüngsten 0:0 in Abtswind, als seinem Team nach vorne recht wenig gelang und sich die Kicker aus Main-Spessart aber letztlich erfolgreich auf die Sicherung des eigenen Tors konzentrierten. In Abtswind hatten die Karlburger sieben Spieler in ihrer Startformation, die eine Vergangenheit bei den Würzburger Kickers (vor allem in Nachwuchsteams) für sich reklamieren konnten. Ein Verein, dem sie beim Karlburger Gegner, dem Würzburger FV, in mitunter herzlicher Abneigung verbunden sind. Aber das ist nicht der Grund, warum Markus Köhler sagt: "Für uns ist der WFV der attraktivste Gegner, den wir in dieser Saison haben." Das hat mehr damit zu tun, dass die Kicker aus dem Würzburger Stadtteil Zellerau das unterfränkische Team mit dem bekanntesten Namen in dieser Klasse sein dürften. Außerdem spielten mit Sebastian Fries, Fabio Gobbo und Paul Karle schon drei heutige Karlburger beim WFV, wobei Fries zuvor auch schon für die Kickers aktiv war.
Die Würzburger haben in den drei Spielen schon zwei Niederlagen einstecken müssen – das allerdings bei der starken DJK Ammerthal und daheim gegen den Titelfavoriten DJK Vilzing. Gleichwohl strahlt WFV-Trainer Berthold Göbel Zuversicht aus: "Wir haben Respekt vor Karlburg, aber wir wollen mit einem Sieg nach Hause fahren." Sein Erfolgsrezept mutet einfach an: "Wir müssen besser spielen als der Gegner." Und vor allem die eigenen Möglichkeiten besser verwerten als zuletzt.
Nicht dabei sein wird bei den Zellerauern der verletzte Offensivmann Dennie Michel. Auf Karlburger Seite hoffen sie auf eine Rückkehr von Kapitän Marvin Schramm, der zuletzt in Abtswind wegen einer Zerrung pausieren musste. Der Innenverteidiger soll beim Aufwärmen einem Belastungstest unterziehen und dann gemeinsam mit Trainer Markus Köhler entscheiden, ob es für einen Einsatz reicht.
Man hätte der Neugründung einen anderen Namen geben sollen, an den FV04 reicht der aktuelle "Verein" nicht einmal ansatzweise heran und zu echter Konkurrenz zum FC05SW oder den aktuellen Kickers fehlt doch fast alles - Leider!!
Hätt i eigentl. no wiss müss, war ja bei beiden dabei...