
Was für ein Jahresauftakt für Triathletin Laura Zimmermann beim 31. Staustufenlauf in Karlstadt. Die 32-jährige Würzburger Profi-Triathletin jagte beim ersten mainfränkischen Laufevent des neuen Jahres vom ersten Meter an die männliche Konkurrenz beim 15-Kilometer-Lauf vor sich her und lief eine einsames (Frauen-)Rennen gegen die Uhr. Im Ziel waren es bei dem von der LG Main-Spessart ausgerichteten Wettbewerb gerade mal acht Männer, die vor ihr lagen. Die Uhr blieb nach 54:31 Minuten bei einem neuen Streckenrekord stehen.
"Ich hatte mir vor dem Rennen keine genaue Zeit vorgenommen, aber im Training deutete sich an, dass eine solche Verbesserung möglich ist", so die auf Rang 23 Platzierte der Ironman-Weltmeisterschaften auf Hawaii. In Karlstadt verbesserte sie den schon respektablen Streckenrekord der Neu-Isenburgerin Veronika Ullrich aus dem Jahr 2011 um über zwei Minuten. Auf Rang zwei der Frauenwertung kam die Würzburgerin Delia Schmitt (Absolute Run Crew Würzburg) in 58:14 Minuten vor Silvia Duro in 66:30 Minuten.
Nächste Station Südafrika
Für die Siegerin bildete der Staustufenlauf eine echte Standortbestimmung, denn bereits Anfang März will die schnelle Zahnärztin in Port Elizabeth/Südafrika erneut die Ironman-Distanz angehen und sich mit einem guten Ergebnis erneut in der Weltspitze etablieren. Hierfür trainiert Zimmermann derzeit zwischen einer bis zu vier Trainingseinheiten am Tag, um sich für den Wettkampf optimal vorzubereiten.
Der Start in Südafrika könnte bei gutem Verlauf ihr einziger Ironman im Jahr 2023 bleiben, denn ihre diesjährige geplante Wettkampftour sieht danach einige Langdistanz-Triathlons vor und nicht zwingend die Weltmeisterschaft im Oktober auf Hawaii. "Dort teilzunehmen, kostet sehr viel Geld. Und wenn es in Südafrika gut läuft, will ich lieber bei einigen Langdistanz-Wettkämpfen in Europa auch mal ein bisschen Geld verdienen", so die Würzburgerin.

Aber auch bei den Männern ging nach der zweijährigen Pandemiepause in diesem Jahr die Post ab. Von Beginn an setzte sich ein Trio mit dem Schweinfurter Stefan Betz (TG 48), Philipp Karpeles und dem Gemündener Paul Weigand an die Spitze. Sie bauten ihren Vorsprung gegenüber den Verfolgern sukzessive aus.
Nach rund zehn Kilometern sprengte der Gemündener Bundesliga-Triathlet die Spitzengruppe und setzte sich Meter um Meter zunächst von Betz und später auch von Karpeles ab. Mit sehr guten 49:23 Minuten überquerte der 19-jährige Weigand die Ziellinie und wurde damit jüngster Sieger über die 15 Kilometer-Distanz in der über 30-jährigen Geschichte des Staufstufenlaufs. Karpeles folgte ihm in 49:55 Minuten vor Betz in 50:46 Minuten.
Über die halb so lange Distanz von 7,5 Kilometer gewann Volker Goineau (Absolute Run Crew Würzburg) in 24:26 Minuten vor Hannes Spahn (FT Schweinfurt) in 25:02 Minuten und Elias Kriester (LG Main-Spessart) in 26:48 Minuten. Bei den Frauen sicherte sich Lea Cagol (SV 05 Würzburg) den Sieg vor Ida Hofner (Absolute Run Crew) in 29:59 Minuten und Anne Schmidhuber (TSV Eßleben) in 30:10 Minuten.
248 Teilnehmer und Teilnehmerinnen
Mit 248 Finishern blieben die Teilnehmerzahlen deutlich unter den Zahlen der letzten Durchführung des Staustufenlaufes vor der Pandemie. "Summasumarum sind wir trotzdem sehr zufrieden, dass der Lauf beim Re-Start wieder großen Anklang fand", so LG-Chef Alfred Maasz und kündigte bereits an: "Wir werden weitermachen und freuen uns auf die nächste Auflage 2024."