Die Basketballerinnen des TV Marktheidenfeld sind mit einem 83:69 (17:18, 44:37, 62:59)-Heimsieg gegen den MTV München in die Play-offs um die Regionalliga-Meisterschaft gestartet. Auch wenn das deutliche Ergebnis eine einseitige Partie vermuten lässt, so war das Viertelfinalspiel am Samstag phasenweise sehr ausgeglichen – außerdem war Marktheidenfeld zu sehr auf die Qualität seiner Topwerferin Eva Barthel angewiesen.
Ins Auftaktviertel starteten die Gastgeberinnen gut. Nach vier Minuten lag der TVM mit 13:6 in Führung. München fand nach kurzen Anlaufschwierigkeiten aber auch ins Spiel und glich die Partie aus (17:17, 10.). Besonders Marisa Köhler bot mit elf Punkten Marktheidenfeld fast im Alleingang Paroli.
Im zweiten Viertel blieb München konsequent in seinen Abschlüssen. Dank einer hohen Trefferquote aus der Distanz führten die Gäste mit 24:17 (12.). "In dieser Phase des Spiels zeigte sich bereits, dass wir die Zügel nie locker lassen dürfen", beschrieb TVM-Trainer Fabian Barthel seine Eindrücke. "Wir hatten zu wenig Rotation in unserem Spiel, alles verlief sehr statisch. Eva (Barthel) hatte den Ball zu oft in der Hand. Da hätte ich mir ein besseres Teamplay gewünscht."
Ein Team, das nur aus Talenten besteht
München, das mit einem Team aus der Nachwuchs-Bundesliga (WNBL) angetreten war, also einer Mannschaft, die ausnahmslos aus unter 18-jährigen Talenten besteht, übte einen starken Druck in der Verteidigung aus und unterband das sogenannte Setplay. Damit ist das offensive Zusammenspiel gemeint, wenn Schnellangriffe nicht möglich sind, weil der Gegner seine Verteidigungsformation bereits eingenommen hat.
In dieser Phase übernahm Eva Barthel, die es am Ende auf 38 Punkte bringen sollte, die Führungsrolle bei den Gastgeberinnen und erzielte 15 Punkte. "Natürlich hatte Eva einen Sahnetag erwischt, traf hochprozentig aus der Distanz und hatte einen immensen Zug zum Korb. Aber in den Play-offs wünsche ich mir eine geschlossene Mannschaftsleistung in Angriff und Verteidigung", so Trainer Barthel.
Mit einer 44:37-Führung starteten die Marktheidenfelderinnen in die zweite Halbzeit. Zwar konnte die Heimmannschaft den Vorsprung zunächst halten, aber mit fortschreitender Spielzeit kamen die Münchnerinnen bis auf einen Punkt heran (49:48, 25.). In dieser Phase verzichtete Trainer Barthel auf seine Topwerferin. Dank eines 7:0-Laufs stellte der TVM den Vorsprung wieder her. Es zeigte sich jedoch abermals, dass das Spiel noch nicht entschieden war. München blieb hartnäckig, verteidigte weiterhin mit einer hohen Intensität und konterte mit einem 6:0-Lauf, so dass es beim Spielstand von 62:59 in den Schlussabschnitt ging.
15:2-Lauf in knapp drei Minuten
Hier schaffte der TV Marktheidenfeld gleich Fakten – ein 15:2-Lauf innerhalb von knapp drei Minuten sorgte für einen 76:61-Vorsprung, der die Münchnerinnen demoralisierte. Aus dem knappen Rückstand war ein uneinholbarer Rückstand geworden. Dass die Partie nicht noch einmal knapper verlief, war der schlechten Freiwurfquote des MTV in dieser Phase geschuldet. Gleich sechs Versuche landeten neben dem Ring. Mit einem am Ende ungefährdeten 83:69 gewann der TVM gegen den MTV und hat für das Rückspiel am kommenden Samstag, 17. Februar, alle Trümpfe in der Hand.
"Ich gehe positiv gestimmt ins Rückspiel. Und dennoch gibt es einiges zu verbessern", gab Fabian Barthel zu. "Wir haben als Team nur phasenweise funktioniert. Unser Gameplan wurde nicht umgesetzt. In München wünsche ich mir einen klaren Sieg als Bestätigung unserer Favoritenrolle – wir können einfach besser Basketball spielen!"
Topwerferinnen, Marktheidenfeld: Barthel 38 (4 Dreier, 8 von 10 Freiwürfen), Pfister 18, Bimazubute 8, Wucherer 7, Herrmann 6; Freiwurfquote: 70% (19 von 27 Freiwürfen). München: Reichert 16, Köhler 15, Schauermann 13, Stockinger 10; Freiwurfquote: 57% (13 von 23 Freiwürfen). Zuschauende: 80.