
Am frühen Samstagabend hatten sich die Fußballer in den weißen Trikots auf dem Karlburger Sportgelände zu einem Kreis formiert und sangen: "Schaalaalaa, oooh TSV!" Besungen wurde hier der heimische TSV Karlburg, nicht die Gäste vom TSV Großbardorf. 2:0 (1:0) stand es nämlich am Ende für die Schwarzweißen nach diesem Verfolgertreffen in der Fußball-Landesliga.
Und auch wenn am Ende keiner so recht über den Tabellenstand reden mochte, so könnte der Spielausgang erst einmal die Weichen für die kommenden Wochen gestellt haben: Karlburg hat durch den Sieg und den damit verbundenen Sprung auf Tabellenrang drei den Anschluss zu den Spitzenplätzen hergestellt, Großbardorf indes ist nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge in der unteren Tabellenhälfte angekommen.
Dass der Karlburger Sieg verdient war, mochte hinterher keiner der Beteiligten in Zweifel ziehen. Denn mit Ausnahme einer starken Anfangsphase, in der Karlburgs Keeper Marvin Fischer-Vallecilla einen Kopfball gerade mal so über die Latte lenkte (11.), war von den Gästen in der Offensive wenig zu sehen. Das 1:0, bei dem Sebastian Fries Großbardorfs Keeper Fabio Böhm nach einem langen Pass in die Schnittstelle der Dreierkette überwand (19.), spielte der Heimelf natürlich in die Karten.

"Nach dem 1:0 haben wir völlig den Faden verloren", gab Gästetrainer Mario Schindler zu. "Es war wohl unser schlechtestes Spiel der Saison." Fortan kontrollierte der Gastgeber das Geschehen und hätte das 2:0 schon kurz vor dem Wechsel bei Marco Kunzmanns Lattenschuss markieren können. Der zweite Karlburger Treffer fiel dann direkt nach Wiederbeginn, als Sebastian Fries einen an Markus Mjalov verschuldeten Foulelfmeter verwandelte.
Spielerische Lösungen
In der Folge waren kaum strukturiert vorgetragene Großbardorfer Offensivaktionen zu sehen, Karlburg hatte erstaunlich wenig Mühe, den Vorsprung ins Ziel zu bringen. "Unser Erfolgsrezept war, dass wir ruhig geblieben sind", erklärte Karlburgs Mittelfeldspieler Jan Martin. Denn gegen den Großbardorfer Versuch, früh zu stören und Ballgewinne zu erzielen, fanden die Gastgeber immer wieder spielerische Lösungen. Abwehrspieler fanden oft auch unter Bedrängnis noch irgendeine Anspielstation.
"Wenn du vorher schon zweimal nicht gewonnen hast, dann fährt man natürlich auch nicht selbstbewusst hierher", räumte Gästecoach Schindler ein, der ferner darauf verwies, dass vielen seiner Spieler nach der mit dem Bayernliga-Abstieg geendeten Relegation im Frühsommer, zahlreichen Englischen Wochen und einigen Verletzungen derzeit die körperliche Frische fehle. "Daran müssen wir in den nächsten Wochen arbeiten", ergänzte Schindler.
Paul Karle gibt sein Comeback
Mit Englischen Wochen und Verletzungsausfällen musste zuletzt jedoch auch der TSV Karlburg zurechtkommen. Doch mittlerweile kann Trainer Markus Köhler aufgrund der Rückkehrer ins Team die Belastungen wieder besser verteilten. Gegen Großbardorf saßen insgesamt zehn Auswechselspieler auf der Bank. Unter ihnen Paul Karle, der nach mehrwöchiger Muskelverletzung in der zweiten Hälfte nach seiner Einwechslung sein Landesliga-Comeback feierte.
Am Ende war Köhler dann auch sehr zufrieden, auch wenn er anmerkte: "Natürlich hat uns das schnelle 2:0 nach der Pause in die Karten gespielt." Dann sei es schlicht einfacher gewesen, das Spiel zu kontrollieren.