Zu Maximilian Schmitts Aufgaben als Grundschullehrer zählt es, mit Kindern das Rechnen zu üben. In seiner Funktion als Spielertrainer des Handball-Bayernligisten TSV Lohr (2. Platz/13:3 Punkte) hat er den Mitgliedern seines Teams das Rechnen indes verboten: "Das unterbinde ich rigoros", betont der 30-Jährige vor dem Heimspiel seines Teams an diesem Samstag, 5. März, gegen den TV Erlangen-Bruck (Anwurf 19.30 Uhr, Nägelseehalle).
Gegenstand besagter Rechnungen sind die Chancen der Lohrer, sich einen der ersten drei Plätze in der Bayernliga-Vorrundengruppe Nordwest zu sichern, was zur Teilnahme an der am 23. April beginnenden Aufstiegsrunde berechtigen würde.
Augenmerk aufs Hier und Jetzt
Der TSV-Spielertrainer will allerdings, dass seine Handballer ihr Augenmerk auf unmittelbar anstehende Aufgaben richten: "Wir haben uns erst einmal vorgenommen, jetzt die beiden Heimspiele zu gewinnen", sagt Schmitt mit Blick auf die Partien gegen Erlangen-Bruck und gegen Friedberg eine Woche zuvor, als die Lohrer mit 33:28 gewannen. "Wenn wir die Spiele beide gewonnen haben, dann können die Jungs von mir aus rechnen", erklärt Schmitt.
Wer aber sich über das Verbot des Spielertrainers hinwegsetzt und trotzdem rechnet, kommt zu dem Ergebnis: Trotz einer äußerst günstigen Ausgangsposition reicht ein Sieg gegen Erlangen-Bruck am Samstag noch nicht ganz. Zusätzlich bräuchte es in den verbleibenden drei Saisonspielen gegen die DJK Waldbüttelbrunn (26. März), bei der DJK Rimpar II (3. April) und beim TV Erlangen-Bruck (9. April) noch einen weiteren Sieg. Oder die Konkurrenz aus Waldbüttelbrunn, Haunstetten oder Rimpar müsste noch Punkte lassen.
Doch zunächst steht das Heimspiel gegen "Bruck" (5./5:11) an, das über zahlreiche gute Handballer verfügt, die im Nachwuchs des Bundesligisten HC Erlangen ausgebildet wurden. "Erlangen-Bruck hat sehr wechselhafte Leistungen gezeigt, was auch daran lag, dass die Mannschaft oft in unterschiedlichen Besetzungen gespielt hat. Aber wir rechnen damit, dass sie zu uns mit voller Kapelle kommen", sagt Maximilian Schmitt. Doch er hat ein Rezept parat: "Wir müssen über die Aggressivität und das Tempospiel kommen."
Der Spielertrainer selbst stand jüngst beim Sieg über Friedberg nach überstandener Corona-Infektion nur kurze Zeit auf dem Feld. "Auch jetzt bin ich noch nicht bei 100 Prozent", macht Schmitt klar, dass die Teamkollegen ihn wohl auch am Samstag entlasten müssten.
Ferner steht ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Tom Scheiner. Der zuletzt starke Keeper leidet an Beschwerden an der Wade. Ein möglicher Ersatz für ihn wäre Fabian Gowor aus der zweiten Mannschaft.