
Fußball: Kreisliga Würzburg 2, Männer
TSV Neuhütten-Wiesthal – FV 04 Würzburg II 1:3 (0:0).
Die Reserve des Würzburger FV vermiest dem TSV Neuhütten-Wiesthal das Kirchweih-Wochenende. Mit 3:1 setzte sich der verlustpunktfreie Tabellenführer der Fußball-Kreisliga Würzburg 2 im Spitzenspiel in Wiesthal durch und baut seinen Vorsprung aus.
Der Blick von TSV-Spielertrainer Manuel Römlein, der sich in der 74. Minute angeschlagen ausgewechselt hatte, sprrach Bände. Wenige Sekunden nach Abpfiff der Partie stand er beinahe regungslos an der Seitenlinie und blickt enttäuscht auf den Rasen. Wenige Meter entfernt gab es bei FV-Coach Marcel Bauer zur gleichen Zeit kein Halten mehr, er stürmte jubelnd zu seinen Spielern aufs Feld und umarmt sie freudestrahlend.
"Unser Plan ist sehr gut aufgegangen", erklärte Bauer mit einem erleichterten Lächeln. Er sei mit seinen Jungs in den Spessart gefahren und habe die Partie als Bonus gesehen. Bei drei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze wäre es kein Beinbruch gewesen, wenn seine Mannschaft verloren hätte – mit einem Dreier kann sie nun einen komfortablen Vorsprung aufweisen. Vorgabe sei daher gewesen, tief zu stehen und auf Konter zu lauern.
Nur selten wird es wirklich gefährlich
Und so waren es im ersten Abschnitt beinahe ausschließlich die Hausherren, die den Ball gekonnt in ihren Reihen laufen ließen. Der heimische TSV drückte dem Spiel in der Aubachtal-Arena seinen Stempel auf, doch schaffte es die Mannschaft mit der besten Offensive der Liga nur selten, ernsthaft für Gefahr zu sorgen.
Als nach einer Viertelstunde Christian Huth auf der rechten Seite WFV-Torhüter Julian Schmidt umkurvt hatte und abzog, rettete Marcel Holzhäuser auf der Linie. Der Nachschuss des ansonsten eher blassen Christian Breunig strich knapp über das Gäste-Gehäuse. Unmittelbar vor der Pause war es der Würzburger Elias Niederkofler, der auf der Linie rettete, nachdem sein Keeper einen Freistoß von Manuel Römlein nur unzureichend weggefaustet hatte. Somit ging es mit einem für die Gäste schmeichelhaften 0:0 in die Kabine.
"In der Halbzeit haben wir uns gesagt, da geht was", berichtete WFV-Trainer Bauer hernach. Und in der Tat: Die Gäste kamen engagiert aus der Kabine und nutzten bereits nach wenigen Minuten ihre allererste Torchance. Als die TSV-Hintermannschaft das Leder nicht aus der Gefahrenzone bringen konnte, ließ sich Luckenson Schumacher nicht zweimal bitten und markierte aus halbrechter Position eiskalt das 0:1.

Die Hausherren ließen sich davon zunächst nicht beeindrucken. Nur wenige Minuten später landete eine verunglückte Flanke von Christian Huth aus rund 35 Metern überraschend an der Latte. Kurz danach war es wiederum Christian Huth, der sich auf der rechten Seite geschickt durchgetankt hatte und das Leder quer auf Steffen Münster legte. Dieser musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben.
Wer nun dachte, der TSV würde noch einmal eine Offensive starten, wurde enttäuscht. Im Gegenteil, in der zunehmend zerfahrenen Partie zeigte sich der Tabellenführer erneut äußerst effektiv und ging mit einem sehenswerten Treffer wieder in Führung. Joscha Obrusnik zog von der linken Strafraumecke aus ab und beförderte das Leder unhaltbar ins obere Eck.
Kein wirkliches Aufbäumen
Ein echtes Aufbäumen war seitens der Gastgeber, die nach siebenwöchiger Siegesserie vergangene Woche ihre erste Niederlage kassiert und dadurch den Platz an der Tabellenspitze verloren hatten, nicht zu sehen.
Und so machte zehn Minuten vor Schluss Ali Fadil den Erfolg der FV-Reserve endgültig perfekt. Nach glänzender Vorarbeit von Samuel Röthlein, der mit dem Leder über das halbe Feld gesprintet war, schob Fadil aus zehn Metern zum 1:3-Endstand in die Maschen. "Ich bin super zufrieden. Wir sind sechs Punkte vor Neuhütten-Wiesthal und haben den Platz an der Sonne", erklärte Marcel Bauer freudestrahlend. Sein Gegenüber hatte dagegen wenig Grund zur Freude. "Ich bin schon enttäuscht", gab Manuel Römlein offen zu. "Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert. Doch während wir unsere Chancen nicht reinmachen, nutzen die ihre drei Chancen effektiv", zeigte sich der TSV-Spielertrainer ratlos.