Im siebten Spiel der Bayernliga-Vorrunde hat es nun auch die Handballer des TSV Lohr erwischt: Beim 27:28 (11:12) beim TSV Haunstetten bezogen sie ihre erste Saison-Niederlage. Die Tabellenführung behielten sie jedoch, nachdem am Sonntagnachmittag die Konkurrenz von der DJK Waldbüttelbrunn mit 18:24 in Friedberg unterlag.
Aus Sicht der Gäste war die Niederlage äußerst bitter, denn die Hausherren aus dem Augsburger Stadtteil erzielten ihren Siegtreffer zum 28:27 genau zwei Sekunden vor der Schlusssirene. In dieser Situation übernahm Haunstettens Anführer Alexander Horner die Verantwortung und sorgte mit seinem Treffer zum 28:27 für die Entscheidung. Der Spielmacher hatte im Anschluss an einen Freiwurf wegen der Abstandsregel genügend Platz, um einen Schlagwurf anzubringen, welcher durch den Abwehrblock hindurch den Weg ins Lohrer Tor fand.
"Hier kann man durchaus verlieren", räumte Lohrs Spielertrainer Maximilian Schmitt nach einer umkämpften Partie mit zahlreichen Zeitstrafen ein. Und er ergänzte: "Vielleicht war Haunstetten unter dem Strich wirklich das eine Tor besser. Bei uns hat heute ein Stück gefehlt, vor allem im Rückraum."
Die letzten 182 Sekunden ohne Treffer
Mangelndes Engagement freilich konnte man den Lohrern nicht vorwerfen. Zwar leisteten sie sich mehr technische Fehler als beim 26:17-Heimsieg über den TSV Roßtal vor Wochenfrist, doch die Gäste kompensierten dies durch großen kämpferischen Einsatz. Und als Jakob Röder die Lohrer gut drei Minuten vor Schluss mit 27:26 in Führung brachte, schien ein Punktgewinn für die Gäste in Reichweite. Doch da ihnen in den folgenden 182 Sekunden kein Tor mehr gelang, erzwang der TSV Haunstetten noch die Wende.
Dass die Mannschaft in dieser Woche nach einem Coronafall im Team nur sehr eingeschränkt trainiert hatte und mit einem relativ kleinen Kader angereist war, wollte Maximilian Schmitt nicht als Entschuldigung gelten lassen: "Wir waren konkurrenzfähig", machte der Spielertrainer klar.
Dennoch ist der Schaden, der durch die Niederlage entstanden ist, im Augenblick noch sehr begrenzt. Die Teams aus Lohr, Waldbüttelbrunn und Haunstetten rangieren weiter mit einigem Vorsprung auf die Konkurrenz auf den ersten drei Plätzen der Vorrundengruppe Nordwest, welche zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigen.