Als alles vorüber war am Sonntagnachmittag applaudierten die Handballer der DJK Waldbüttelbrunn kurz in Richtung des heimischen Publikums in der Ballsporthalle und starteten eine "Humba" mit den Trommlerinnen und Trommlern in der "Ostkurve".
Doch die Freudenbekundungen waren nur von kurzer Dauer. Dabei hätte es durchaus Anlass gegeben für mehr Ausgelassenheit. Nach einem 24:21 (12:9)-Sieg am Samstagabend bei der SG Regensburg und einem 32:23 (18:10) 20 Stunden später gegen denselben Gegner in eigener Halle befindet sich die DJK in der Aufstiegsrunde der Bayernliga nämlich auf Drittliga-Kurs.
"Es gibt nichts zu feiern, noch haben wir nichts erreicht. Wir müssen noch etwas tun", gab Julian Stumpf nach dem Stress-Wochenende zu Protokoll, das seine Teamkollegen und ihn körperlich ans Limit gebracht hatte. Der Rückraumspieler spielt seit über einem Jahrzehnt für die erste Waldbüttelbrunner Mannschaft und musste schon mehrfach miterleben, wie sein Team knapp am Drittliga-Aufstieg gescheitert war.
Zwei Treffer ins leere Tor
Doch im Frühjahr 2022 deutet einiges darauf hin, dass es diesmal anders sein könnte. Denn am ersten Doppelspiel-Wochenende trat Waldbüttelbrunn auf wie ein Aufsteiger. Dem 24:21-Sieg in Regensburg am Samstag, der ungefährdeter war, als es das Endergebnis vermuten lässt, ließ die Mannschaft einen noch deutlicheren Erfolg in eigener Halle folgen. Dieser Erfolg hatte schon nach zehn Minuten Gestalt angenommen, als die DJK mit 8:2 führte und den Gast, der es bei Gegenstößen mit dem siebten Feldspieler probierte, mit zwei Treffern ins leere Tor schon etwas demoralisiert hatte.
"Wir haben sehr gut angefangen. Da konnten wir uns später auch den einen oder anderen Fehler leisten", erklärte DJK-Trainer Dusan Suchy. Denn er konnte sich auf eine stabile Abwehr und einen glänzend aufgelegten Torhüter Markus Leikauf verlassen, die dafür sorgten, dass die Regensburger kein Selbstvertrauen schöpfen konnten, das sie zu einer Aufholjagd befähigt hätte.
Überhaupt: Waldbüttelbrunn wirkte emotionaler und konzentrierter, was aber auch nicht verwunderlich ist angesichts der Tatsache, dass sich die DJK auf bestem Weg in die Dritte Liga befindet, Regensburg aber nur mehr theoretische Chancen darauf besitzt. Unter diesen Bedingungen fällt dann ein zweites Spiel in nur 20 Stunden doppelt schwer.
Für Waldbüttelbrunn geht es am kommenden Samstag, 7. Mai, um 17.30 Uhr mit einem Heimspiel gegen den SV Anzing weiter, tags drauf geht es zum Rückspiel nach Oberbayern. Die Partien könnten bereits entscheidenden Charakter haben, denn Anzing ist das einzige Team, dass der DJK in der Tabelle der Aufstiegsrunde noch folgen kann, auch wenn der SVA drei Punkte Rückstand hat.
SG Regensburg – DJK Waldbüttelbrunn 21:24 (9:12). Waldbüttelbrunn: Leikauf, Feuerbacher – Elbert 1, Stumpf 1, Becker, Bötsch 1, Glöggler 3, Issing 3, Kwiatkowski 11/3, Renz 1, Demel, Winheim 1, Meyer, Bardina.
DJK Waldbüttelbrunn – SG Regensburg 31:23 (18:10). Waldbüttelbrunn: Leikauf, Feuerbacher – Elbert 1, Stumpf 1, Tendera 5, Bötsch 5, Laumer, Glöggler 4, Kwiatkowski 6/3, Demel 1, Winheim 2, Meyer 1, Bardina 4.