Wer am Nachmittag des Tags der Deutschen Einheit in die Gesichter der Handballer des TSV Lohr blickte, der sah eine Menge Ernüchterung. Die Sportler in den roten Trikots hatten gerade in der heimischen Spessarttorhalle ihr Bayernliga-Spiel gegen die zweite Mannschaft des HSC Coburg mit 21:29 (8:15) verloren. Und waren dabei absolut chancenlos gewesen.
Spätestens da dürfte es den Optimisten unter den Lohrer Anhängern gedämmert haben, dass die Saison 2023/24 kaum leichter werden dürfte als die vorangegangene, als die Mannschaft um TSV-Spielertrainer Maximilian Schmitt lange Zeit gegen den Abstieg kämpfte und sich erst am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt sicherte.
"Das war absolut schlecht. Ich kann nichts Positives finden", lautete die knappe Spielanalyse von Maximilian Schmitt. "Coburg hat ja nicht einmal gut gespielt."
Den Oberfranken genügte eine solide Abwehr mit einem starken Torwart Glenn-Louis Egger, um die Partie zu dominieren. Vor dieser Abwehr verpufften die Lohrer Kreuzbewegungen nahezu wirkungslos. Und bei vielen Würfen war dann der 25-jährige Schlussmann, der beim Bundesligisten MT Melsungen ausgebildet wurde, zur Stelle. Hinten erspielten sich die Gäste immer wieder mit einfachen Abläufen Möglichkeiten und erfuhren von der Lohrer Deckung dabei nur wenig Gegenwehr. Bereits nach 19 Minuten führten die Coburger, die ein gutes Bayernliga-Team, aber sicher keine absolute Spitzenmannschaft stellen, mit 10:4 und ließen den TSV Lohr in der Folge auch nicht mehr in Schlagdistanz kommen.
Vier Tore für die Gäste erzielte mit Ferdinand Schmitt ein gebürtiger Lohrer. Nach der Partie musste der Linksaußen seine früheren Teamkollegen trösten, die zumeist recht niedergeschlagen wirkten. "Natürlich wünsche ich den Lohrer Jungs den Klassenerhalt", erklärte Ferdinand Schmitt. Auf die Frage, ob er seinen früheren Teamkollegen in der derzeitigen Verfassung den Klassenerhalt auch zutraue, antwortete der Wahl-Coburger: "Ja, schon!" Dann ließ er den Hinweis folgen, dass er sich nun vor allem auf sein derzeitiges Team konzentriere.
Dass die Situation für die Lohrer nun schon nach dem vierten Spieltag bei einer Bilanz von 2:6 Punkten schwierig ist, das mochte Maximilian Schmitt nicht in Abrede stellen. "Es ist Abstiegskampf", machte der TSV-Spielertrainer klar. In diesem steht bereits am Samstag, 7. Oktober, um 19.30 Uhr in der Spessarttorhalle ein Schlüsselspiel an: Da ist mit dem HBC Nürnberg ein Team zu Gast, das die Lohrer hinter sich lassen müssen, wenn sie die Klasse halten wollen.