Wenige Tage sind es noch, bis die Runde in der Handball-Bayernliga beginnt. Und beim TSV Lohr, der am Samstag, 16. September, um 19.30 Uhr mit einem Auswärtsspiel bei HaSpo Bayreuth in die Saison startet, richten sie sich auf eine schwierige Spielzeit ein.
Vergangene Saison hatten sich die Lohrer erst am vorletzten Spieltag mit einem Auswärtssieg beim TSV Friedberg den Klassenerhalt gesichert. Und nun mutet ihr Kader durch die Abgänge, Lukas Horky (zum HC Einheit Plauen), Lorenz Schmitt (Pause aus beruflichen Gründen) und Markus Seltsam (Pause aus gesundheitlichen Gründen), denen mit Dawid Walaszczyk (Kielce) nur ein externer Neuzugang gegenübersteht, eher schwächer an als in der Vorsaison. Zudem fallen mit Franziskus Gerr (Bruch der Mittelhand) und Jannik Schmitt (Kniebeschwerden) zu Saisonbeginn zwei Leistungsträger aus.
"Das wird eng. Wir haben derzeit auf den drei Positionen von Rückraum Mitte bis Rechtsaußen gerade vier Spieler", macht Maximilian Schmitt klar, der in sein fünftes Jahr als Spielertrainer beim TSV geht. Vor allem an der Breite mangelt es im Lohrer Kader. Ausfälle durch Verletzungen oder durch im Winter bisweilen auftretende Erkältungskrankheiten dürften nur schwer zu kompensieren sein.
Trotz dieser schwierigen Ausgangslage vermittelt Maximilian Schmitt einen verhalten zuversichtlichen Eindruck: "Ich bin positiv, weil wir eine ordentliche Vorbereitung gespielt haben. Ziel ist der Klassenerhalt. Den sehen wir auch als absolut realistisch an, weil wir im letzten halben Jahr guten Handball gespielt haben", versichert der 31-jährige Grundschullehrer. Ferner habe die Mannschaft in den Vorbereitungsspielen aufgrund der eher geringen Personalfluktuation von ihrer Eingespieltheit profitiert. Ein 33:25-Testspielsieg Ende August beim personell neu formierten Liga-Konkurrenten DJK Waldbüttelbrunn zeigte, was es ausmachen kann, wenn die Abstimmung zwischen den einzelnen Spielern stimmt.
Heimstärke als Basis
Schmitt deutet an, auf welchem Weg sein Team zum Klassenerhalt kommen soll: "Wir maßen uns nicht an, dass wir mit Mannschaften wie Landshut, Regensburg, Waldbüttelbrunn oder Bayreuth mithalten können. Trotzdem wollen wir gegen solche Gegner gerade in Heimspielen etwas holen. Unsere Heimstärke soll die Basis für den Klassenerhalt sein."
In dieser Situation will Maximilian Schmitt seinen Neuzugang Dawid Walaszczyk zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch nicht mit Erwartungen überfrachten. Der 23-Jährige ist zwar früherer polnischer Junioren-Nationalspieler, hat aber auch eine lange Pause wegen eines Kreuzbandrisses hinter sich. Ferner ist der Rückraumspieler gerade erst dabei, die deutsche Sprache zu erlernen. Sprich: Dawid Walaszczyk braucht Zeit, um sich zurechtzufinden und dann sein volles Leistungsvermögen einbringen zu können.
"Jetzt ist es so, dass Spieler wie Michael Diehl oder Ben Werthmann von Anfang an wichtige Rollen übernehmen müssen", sagt Maximilian Schmitt. Ersterer war Anfangs dieses Jahres im reifen Sportler von 39 Jahren aus der zweiten Mannschaft ins Bayernliga-Team aufgerückt, Letzterer stammt aus dem Lohrer Perspektivkader und soll vom Talent zur festen Größe werden. Denn es ist nach Auffassung des Lohrer Spielertrainers wichtig, dass das eigentliche Stammpersonal angesichts des zu kleinen Kaders des Entlastung erhält. Einerseits, um Einbrüche in den Schlussphasen von Spielen aufgrund fehlender Kräfte zu verhindern, andererseits, um weiteren Verletzungen durch Überbelastung vorzubeugen.
Wann kehren Michael Diehl und Jannik Schmitt zurück?
Entspannen könnte sich die Lage beim TSV Lohr durch die Rückkehr der Ausgefallenen. Zumindest bei Franziskus Gerr gibt es einen Fahrplan, wann der erfahrene Kreisläufer, der an diesem Freitag seinen 38. Geburtstag feiert, wieder eingreifen kann. "Die erhoffte Rückkehr soll im sechsten Saisonspiel stattfinden", sagt sein Trainer. Ungewisser ist die Sache bei Jannik Schmitt, dessen Knieverletzung an einer guten Vorbereitung wieder aufgebrochen ist.