Die Basketballerinnen des TV Marktheidenfeld haben sich mit einem 83:70 (18:18, 40:39, 57:53)-Sieg beim MTV München für das Halbfinale der Regionalliga-Play-offs qualifiziert. Der zweite Sieg in der „Best-of-three"-Serie macht ein weiteres Spiel unnötig.
"Das war das erwartet schwere Spiel in München. Aber wir haben als Team deutlich besser zusammengespielt und konnten sehr gut mit dem Druck umgehen", erklärt TVM-Trainer Fabian Barthel. Mit Druck meint Barthel die intensive Verteidigungsarbeit der Münchnerinnen. Die junge Mannschaft stand in der Verteidigung den Gegenspielerinnen quasi ständig auf den Füßen oder in den Passwegen, so dass sich der TVM jede Offensivaktion hart erarbeiten musste.
In der Defensive entschied sich Barthel Mitte des zweiten Viertels dafür, auf eine Pressverteidigung, eigentlich das Markenzeichen des TVM, zu verzichten. Zu selten waren die Marktheidenfelderinnen erfolgreich, zu oft konnte München die Verteidigung überspielen und kam zu einfachen Punkten. "Ich habe mich für eine Zonenverteidigung entschieden, weil meinen Mädels etwas die Spritzigkeit gefehlt hat – die Gegnerinnen waren im Schnitt aber auch einige Jahre jünger", erklärt Barthel mit einem Augenzwinkern.
Eva Barthels wichtiger Dreier
Neben der guten Verteidigung zeigte sich München auch bei seinen Würfen treffsicher. Zwar trafen auch die MTV-Spielerinnen nur vier Dreipunktewürfe, waren aber auch hier dem TVM deutlich überlegen, der nur einen Distanzwurf traf. "Dieser war aber entscheidend", so Barthel. Beim Stand von 60:60 vier Minuten vor Schluss versenkte seine Schwester Eva Barthel den Dreier. Dieser Wurf leitete einen 23:10-Lauf der Gäste ein, der letztlich den Sieg bedeutete.
Zwar hielt der MTV in den letzten zwei Minuten immer wieder die Spieluhr durch Fouls an und zwang Marktheidenfeld an die Freiwurflinie. Dort behielt Barthels Spielerinnen aber die Nerven. Zwölf von 14 ihrer Freiwürfe landeten im Korb.
Barthel zeigte sich nicht nur aufgrund der Nervenstärke seines Teams sehr zufrieden: "Wir hatten in der Defensive ein gutes Teamplay. Mit unserer Zone hatten wir die Münchnerinnen sehr gut im Griff, auch wenn wir immer mal wieder eine zweite Wurfchance zuließen. Dafür war unsere Offensive etwas zäh, wenn auch besser als im ersten Spiel."
32 Punkte durch Margret Pfister
Im Angriff zeigte sich der TVM tatsächlich deutlich ausgeglichener als zuletzt. Wenige Würfe aus der Distanz, dafür sehr viel Zug zum Korb, Aktionen im Centerbereich und erfolgreiche Würfe aus der Mitteldistanz prägten das Marktheidenfelder Spiel. Angeführt von Margret Pfister, die 32 Punkte erzielte, trugen sich alle Spielerinnen in die Statistik ein.
Durch die schnelle Entscheidung in der ersten Play-off-Runde haben die Marktheidenfelderinnen nun zwei Wochen Pause. Der Gegner wird zwischen Jena und München-Ost ausgespielt. Mit Blick auf den Gegner hat Barthel einen klaren Wunsch: "Gegen Jena haben wir in der Vorrunde bereits zweimal gespielt. Wir würden gerne gegen einen neuen Gegner spielen – auch auf die Gefahr hin, dass wir mit dem Zug stehen bleiben." Denn nach dem Spiel in München blieb der TVM auf dem Heimweg in Augsburg nach einem Zugausfall hängen, zum Glück nur für knapp einen Stunde.
Topwerferinnen, München: Reichert 14, Schauermann 12, Stockinger 11; Freiwurfquote: 71% (10 von 14 Freiwürfen); Marktheidenfeld: Pfister 31, Barthel 19, Zwiers 12, Wucherer 7, Herrmann 6; Freiwurfquote: 74% (26 von 35 Freiwürfen). Zuschauende: 70.