Das ganz große Los ist es zwar nicht geworden, aber immerhin ein attraktives. Der TSV Lohr, seines Zeichens Pokalsieger im Fußballkreis Würzburg, hat in der ersten Totopokal-Runde auf Verbandsebene den Regionalligisten FC Schweinfurt 05 zu Gast. Das ergab die Auslosung am Freitagabend in Bad Wiessee. Die Partie findet voraussichtlich am 7. oder 8. August statt.
Hoffen auf große Kulisse
"Wir freuen uns. Ich hoffe, dass ein paar Schweinfurter Fans mitkommen", erklärte Lohrs Spielertrainer Christian Schmitt, dessen Team an diesem Samstag mit einem Heimspiel gegen die SpVgg Hösbach-Bahnhof in die Bezirksliga-Saison startet (Anpfiff 16 Uhr). "Das ist eine attraktive Partie, so oft spielt so eine Mannschaft nicht in Lohr", ergänzte der frühere Landesliga-Fußballer.
In Bad Wiessee waren alle 22 bayerischen Kreissieger in einen Lostopf gekommen. Der zuerst Gezogene durfte sich den Gegner auswählen. Das "große Los" zogen die FT Schweinfurt, deren Sportleiter Ernst Gehling sich für den Traditionsverein TSV 1860 München entschied. Die "Löwen" waren auch der eigentliche Wunschgegner von Lohrs Sportleiter Christian Lembach gewesen, der bei der Auslosung in der Spielbank in Bad Wiessee zugegen war.
Anschließend wurde Kreissieger um Kreissieger gezogen, alle Drittligisten waren bereits weg, als schließlich der TSV Lohr an der Reihe war. Lembach entschied sich für den noch nicht vergebenen Regionalligisten aus Schweinfurt. "Sportlich ist das eine Herausforderung", erklärte er. Doch eine Herausforderung, die die Lohrer mit großer Vorfreude erfüllt.
Vergangene Saison waren die Schweinfurter bis ins Viertelfinale gekommen und hatten dort den Drittligisten FC Würzburger Kickers mit 3:1 besiegt. Doch der Sieg wurde dem FC 05 im Nachhinein aberkannt, weil die Schweinfurter statt der vorgeschriebenen vier U-23-Akteure nur drei auf dem Spielberichtsbogen stehen hatten. Die Kickers kamen weiter, gewannen den Wettbewerb und qualifizierten sich so für die erste DFB-Pokal-Runde.
356 Kilometer lange Anreise
Weit weniger Freude löste der Gegner des TSV Karlburg aus, der als Landesliga-Meister für den Wettbewerb gesetzt ist. Der wurde nämlich vom SV Penzberg "gewünscht", der Pokalsieger des Kreises Zugspitze ist. Nun wartet auf den Bayernligisten aus Main-Spessart in der zweiten Augustwoche – wahrscheinlich am Dienstag oder Mittwoch – eine 356 Kilometer lange Anreise ins Alpenland.
TSV-Trainer Markus Köhler nahm die wenig attraktive Partie dennoch mit Humor: "Wir haben gegen die Penzberger beim Erdinger Meistercup verloren. Weil ich da selbst mitgespielt habe, haben die sich wohl gegen uns gute Chancen ausgerechnet." Gleichwohl wollen er und sein Team die Herausforderung annehmen, auch wenn der ein oder andere Spieler für die Partie wohl Urlaub nehmen muss. "Wir müssen das jetzt akzeptieren und wollen das Spiel gewinnen", betonte Markus Köhler.