Der TSV Lohr ist seiner im Vorfeld der Partie von Schwarzachs Coach Thomas Redelberger zugeschobenen Favoritenrolle gerecht geworden. Mit einer abgeklärten Vorstellung feierte der Tabellenführer der Fußball-Kreisliga Würzburg 2 einen verdienten 2:1 (1:0)-Erfolg in Schwarzenau und gewann damit den Totopokal auf Kreisebene. Dabei spielten den Gästen auch Schnitzer der Heimdefensive in die Karten, welche zu beiden Treffern führten.
Ugur Sen ist zur Stelle
Nur kurz dauerte die Abtastphase der beiden Kreisligisten. Schon nach drei Minuten musste Schwarzachs Keeper Rene Schnur gegen Julian Genheimers Kopfball schnell reagieren, um einen frühen Nackenschlag für die Seinen zu verhindern. Aykut Yalcins Nachschuss ging drüber (4.). Kurz darauf versuchte es Felix Kirchgeßner per Fallrückzieher, der aber knapp drei Meter vorbeiging. Lohr schien schnell auf Betriebstemperatur, zumindest nach Fehlern der Hausherren. Denn die Elf von Christian Schmitt ließ den SC Schwarzach das Spiel machen und lauerte auf Ungenauigkeiten im Spielaufbau oder Unzulänglichkeiten in der Defensive. Und genau eine solche führte nach einer Viertelstunde zur TSV-Führung. Einen hohen Ball konnte Tobias Schulz nicht klären und traf dann Jens Kirchgeßner beim Schussversuch im Strafraum am Fuß. Ugur Sen bedankte sich artig und verwandelte sicher.
Ein Treffer, der der Lohr beflügelte. Denn die Blau-Weißen erwarteten den Gegner in der eigenen Hälfte und verteidigten konsequent. Vorne sorgten immer wieder Ugur Sen und Jens Kirchgeßner für Unruhe. So auch, als Letzterer angeschossen wurde, den Abpraller querlegte und Alessandro Englert gerade noch geblockt wurde (29.). Wenig später jagte Felix Kirchgeßner den Ball nach einer Sen-Ecke knapp vorbei (34.). Schwarzach hatte nur Halbchancen Simon Paulys, der nach einer Ecke deutlich verzog (43.), und Dominik Laudenbachs (45.) zu bieten.
Geglückter Plan
Der Matchplan von TSV-Trainer Christian Schmitt war bis zum Seitenwechsel nahezu perfekt aufgegangen: „Wir haben den Gastgebern bewusst das Spiel überlassen und wollten die Räume sehr eng machen. Das ist uns sehr gut gelungen und hatten zudem die klareren Torchancen.“
Und auch nach Wiederbeginn setzten die Lohrer den ersten Stich oder besser gesagt ließen ihn setzen. Denn Sens Ecke bugsierte Schwarzachs Patrick Gusche ins eigene Netz. Ein weiterer Nackenschlag für die bemühten Gastgeber, denen Sen nach einem Konter beinahe den Garaus gemacht hätte (54.).
Doch der Vierte der Kreisliga 1 berappelte sich und schnupperte bei Nico Eichelbrönners (56.) und Fabian Rabensteins (64.) gefährlichen Abschlüssen am Anschlusstor. Das erzielte dann Peter Link, der Nino Scheidlers Ablage in die Maschen jagte.
Dem Druck standgehalten
Die Schwarzacher drängte in der Schlussphase vehement, doch die Gäste hielten konsequent dagegen. Dabei vergaßen sie aber, ihre Konter, wie Sen, der zentral verzog (78.), zielstrebig zu Ende zu spielen. So mussten die Lohrer bei Rabensteins geblocktem Schuss (83.), mehreren Link-Abschlüssen und Norman Morenos vermeintlichen Handspiel im Strafraum (88.) noch unnötig zittern, ehe der verdiente Pokalsieg feststand. „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat ein großes Spiel heute gemacht und hat dem Druck der straken Schwarzacher standgehalten“, lobte Schmitt, der mit seinen Jungs nun das Double holen möchte.
Die Statistik des Spiels
Fußball: Totopokal-Finale auf Kreisebene
SC Schwarzach – TSV Lohr 1:2 (0:1)
Schwarzach: Schnur – Weckert, Bürkner, Gusche, Schulz – Keilholz, Scheidler – Eichelbrönner, Pauly, Laudenbach – Weber. Eingewechselt: Link (46.), Sillig (46.), Rabenstein (57.).
Lohr: Herbert – Meder, Genheimer, Moreno, Muth – Demir, F. Kirchgeßner – Englert, Yalcin – J. Kirchgeßner, Sen. Eingewechselt: Bytiqi (46.), Bathon (61.), Rahn (81.).
Schiedsrichter: Kuffer (Würzburg). Zuschauer: 280 (in Schwarzenau). Tore: 0:1 Ugur Sen (16., Foulelfmeter), 0:2 Patrick Gusche (47., Eigentor), 1:2 Link (71.).