Wenn Kreissieger TSV Lohr und Landesliga-Meister TSV Karlburg am 7. oder 8. August in der ersten Fußball-Totopokalrunde auf Verbandsebene antreten, dann kommt ein neuer Modus zum Tragen. Darüber informierte der Bayerische Fußballverband in einer Pressemitteilung. Die Paarungen werden am Freitag, 26. Juli, in der Spielbank Bad Wiessee ausgelost.
Alle 22 Kreissieger werden in einem Lostopf gesetzt. In der gelosten Reihenfolge haben die Kreissieger das freie Wahlrecht des Gegners, wobei keine Mannschaft aus dem eigenen Topf gewählt werden darf. "Während in der Vergangenheit die jeweiligen Kreissieger ihre Gegner aus regional eingeteilten Töpfen wählen konnten, wird dies fortan nicht mehr geografisch eingeschränkt erfolgen. Somit haben die 22 Kreissieger die Möglichkeit, den für sie attraktivsten Kontrahenten aus ganz Bayern auszusuchen und dürfen aus dem Topf der Drittligisten sowie Regional-, Bayern- und Landesligisten auswählen", heißt es in der Mitteilung.
Zusätzlicher Anreiz
„Damit ermöglichen wir jedem Verein, sich seinen Traumgegner zu wünschen. Gerade für die vermeintlich kleineren Klubs ist dies nicht nur Lohn für den Pokalerfolg im Kreis, sondern ein zusätzlicher Anreiz, der die Attraktivität unseres Toto-Pokal-Wettbewerbs nochmals deutlich steigert“, wird BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher, der für den Spielbetrieb in Bayern verantwortlich ist, in der Pressemitteilung zitiert.
„Im Gegenzug haben so beispielsweise die bayerischen Spitzenvereine die Möglichkeit, sich im ganzen Freistaat zu präsentieren. Gerade für die Profiklubs ist dies auch eine Chance, sich außerhalb ihrer angestammten Region einem neuen Publikum zu zeigen“, ergänzt Verbands-Spielleiter Josef Janker.
Für die Verantwortlichen des Würzburger Kreissiegers TSV Lohr, seines Zeichens als Kreisliga-Meister Bezirksliga-Aufsteiger, ist der attraktivste Kontrahent, den das Team bekommen könnte, klar: "Natürlich 1860 München", erklärt Sportleiter Christian Lembach. Ob denn die Lohrer, sollten sie unter den 22 Kreissiegern als Erste gezogen werden, dann auch wirklich zugreifen würden, müssen sie intern noch klären. Denn die Münchner Löwen würden wohl zahlreiche Anhänger mitbringen. Und so wollen Lembach und seine Mitstreiter erörtern, ob das TSV-Sportgelände in der Jahnstraße für einen derartigen Ansturm ausgelegt wäre, wie ihn der Drittligist mit seinem Trainer Daniel Bierofkavermutlich auslösen würden.
Auch Kickers und Aschaffenburg attraktiv
Gleichwohl gibt Lembach zu bedenken: "Es sind 22 Vereine im Lostopf. Die Chance, dass wir als Erste drankommen, ist gering." Und doch hoffen sie auf einen attraktiven Gegner. Denn auch Gastspiele regionaler Größen wie Drittligist FC Würzburger Kickers oder die Regionalligisten aus Aschaffenburg oder Schweinfurt würden auf Lohrer Seite für frohe Gesichter sorgen. Lembach selbst will sich am Freitag auf den Weg nach Bad Wiessee machen, auch wenn ihm klar ist, dass die knapp 400 Kilometer am letzten Schultag vor den Sommerferien in Bayern durchaus beschwerlich sein könnten.
Mit Landesliga-Meister TSV Karlburg ist ein weiterer Verein aus Main-Spessart im Lostopf. Allerdings ist es wahrscheinlich, dass der Neu-Bayernligist erst zum Zug kommt, wenn die attraktivsten Gegner im Wettbewerb bereits weg sind. Haben die 22 Kreissieger ihre Gegner erhalten, werden die 20 verbleibenden Klubs in regionale Gruppen und zwei verschiedene Lostöpfe (Topf 1: Landesliga/Bayernliga, Top 2: 3. Liga/Regionalliga) eingeteilt und einander zugelost. Für Karlburg bedeutet das Pokalspiel die dritte Englische Woche binnen eines Monats.
21 Qualifikanten Verbandsebene