Die FV Gemünden/Seifriedsburg führt in der Fußball-Kreisliga Würzburg 2 die Tabelle an – seit Sonntag sogar mit zwei Punkten Vorsprung vor dem SV Birkenfeld. Ein Spieler, dessen Name Woche für Woche bei den Torschützen auftaucht, ist Tim Strohmenger. Mit seinen beachtlichen 13 Treffern in neun Spielen hat der erst 21-jährige Seifriedsburger maßgeblichen Anteil am Erfolg der seit 2007 bestehenden Fußballvereinigung, die mit insgesamt 34 Toren über die beste Offensive der Liga verfügt.
Großer Umbruch
"Das war nicht vorherzusehen, dass es so gut läuft", gibt Strohmenger, der nach abgeschlossener Ausbildung derzeit an der Berufsoberschule in Schweinfurt sein Abitur nachholt, offen zu. Denn vor der Saison habe es beim Vierten der Vorsaison einen großen Umbruch gegeben. Zahlreiche ältere Spieler haben die Fußballschuhe an den Nagel gehängt, mit den Routiniers Jens Fromm, Christian Stich und Atilla Aydogdu hat die Mannschaft nur drei Akteure in den Reihen, die älter als 30 Jahre sind. Ansonsten habe man eine sehr junge Mannschaft.
"Unser Ziel war es schon, oben dabei zu sein. Vom Aufstieg war aber nie die Rede", betont der Torjäger, der Bayern-Angreifer Robert Lewandoswki nach kurzer Bedenkzeit als Vorbild nennt. Bei der Frage nach der Stärke der Fußballvereinigung muss Tim Strohmenger, ein Großcousin der in Retzbach spielenden Brüder Benedikt und Felix Strohmenger, hingegen nicht lange überlegen. "Da ist zum einen der gute Teamgeist, außerdem sind wir eine sehr junge Mannschaft und haben eine super Offensive", nennt er die Vorzüge der Mannschaft. Denn der ungeschlagene Spitzenreiter hat mit Markus Mjalov (8 Treffer) und Artur Jurkin (5 Treffer) zwei weitere gefährliche Offensivkräfte in den Reihen.
Schlotternde Knie?
Schlottern da so manchem Gegner die Knie? "Man hört es ab und zu", antwortet der 21-Jährige schmunzelnd. Die drei Stürmer verstehen sich auf und neben dem Platz glänzend und rochieren im Spiel ständig, wobei Strohmenger selbst meist die Position in der Mitte einnimmt. "Unsere Schwäche ist, dass wir teilweise zu leicht die Gegentore kassieren", gibt er an und macht dies am Spiel gegen den FV Karlstadt, welches 8:4 für Gemünden/Seifriedsburg endete, deutlich.
Von Kindesbeinen an spielt Strohmenger für seinen Heimatverein, in seinem letzten U-19-Jahr stand er samstags bei der Jugend auf dem Feld, sonntags im Aufgebot der Herrenmannschaft. Auf einen solch erfolgreichen Goalgetter, der bereits in der Jugend um die 20 Treffer pro Saison erzielt und im letzten Jahr 25-mal getroffen hat, sind doch sicher auch schon andere Vereine aufmerksam geworden? "Ja, es gab schon Anfragen von anderen Vereinen", antwortet der Bayern-Fan zögerlich, verweist aber auf die Verbundenheit zu seinem Heimatverein. "Bisher hat hier alles sehr gut gepasst. Jetzt haben wir die Möglichkeit, um den Aufstieg zu spielen, da möchte ich mit meinem Heimatverein etwas bewegen", erklärt der Kreisliga-Torschützenkönig der Vorsaison (25 Treffer) seine Beweggründe.
Die Stätte des Spitzenspiels am Sonntag um 15 Uhr
An diesem Sonntag (15 Uhr in Seifriedsburg) kann seine Mannschaft im Spitzenspiel gegen den direkten Verfolger Birkenfeld, den Strohmenger neben Helmstadt, Eisingen und Leinach als Meisterschaftsfavoriten nennt, einen wichtigen Schritt in Richtung Aufstieg unternehmen. Denn bei einem Sieg könnten die Gastgeber den Vorsprung auf den derzeitigen Tabellenzweiten Birkenfeld auf fünf Zähler ausbauen. "Das ist ein ganz normales Spiel, bei dem drei Punkte vergeben werden", versucht Strohmenger, die Brisanz herauszunehmen, gibt aber auch zu, dass man sich auf ein solches Spiel besonders freue. Während seine Devise für Sonntag lautet, "nicht zu verlieren", wird er bei der Frage nach seinem persönlichen Ziel für die Zukunft konkret: "Hauptziel ist es, mit der Fußballvereinigung den Schritt in die Bezirksliga zu schaffen."