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FUSSBALL: BEZIRKSLIGA WEST
Ein Trainerduo für den TSV Retzbach
Wie sich Benedikt Strohmenger und Rene Redelberger beim Bezirksligisten die Aufgaben teilen und welche Ziele sie sich gesetzt haben.
Sie packen gemeinsam beim TSV Retzbach an: Rene Redelberger (links) und Benedikt Strohmenger.
Foto: Heidi Vogel | Sie packen gemeinsam beim TSV Retzbach an: Rene Redelberger (links) und Benedikt Strohmenger.
Heidi Vogel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:56 Uhr

"Ich denke, es ist eine sehr gute Mischung. Auf dem Spielfeld merke ich, wie die Mannschaft fühlt, und Rene hat von außen eher den strategischen Blick", erklärt Retzbachs neuer Spielertrainer Benedikt Strohmenger seine Zusammenarbeit mit Rene Redelberger. Der von ihnen betreute TSV Retzbach startet am Sonntag um 15 Uhr mit einem Heimspiel gegen den SSV Kitzingen in die Saison.

Für den 30-jährigen Strohmengerist Bezirksligist Retzbach, nach den beiden Kreisligisten SV Birkenfeld und SV Altfeld, die dritte Station als Spielertrainer. Der 38-jährige Redelberger aus Birkenfeld taucht dagegen erstmals offiziell in der Funktion des Co-Trainers auf. „In Birkenfeld hatte ich die letzten zwei Jahre, als Bene bei uns war, im Prinzip die gleiche Funktion inne“, berichtet Redelberger, der ehemalige Stürmer seines Heimatvereins.

Und wie kam es nun, dass die beiden beim TSV Retzbach gemeinsam den Trainerjob übernommen haben? "Als bei Rene das eine oder andere Wehwehchen auftrat, hat er mir von außen wertvolle Tipps gegeben", berichtet Strohmenger über die Zeit in Birkenfeld. Die beiden hatten schnell festgestellt, dass sie in Sachen Fußball die gleiche Philosophie vertreten und auf den gleichen Nenner kommen. Als Strohmenger dann vor einem Jahr den SV Birkenfeld in Richtung Altfeld verließ, trennten sich die Wege der beiden fußballbegeisterten Freunde.

Retzbacher Anfrage im Herbst 2018

"Für die gleiche Liga kam es nicht in Frage", liefert Redelberger angesichts der Altfelder Konkurrenzsituation zu seinem Heimatverein die schlüssige Begründung. Als jedoch im Herbst letzten Jahres die Anfrage vom TSV Retzbach bei Strohmenger einging, setzten sich die beiden zusammen. "In dieser Klasse als Spieler noch zu coachen, ist schwierig", weiß Redelberger um die Anforderungen in der Bezirksliga.

"Mir ist es wichtig, wenn ich in dieser Klasse spiele, dass außen jemand steht, der weiß, was ich meine. Und wenn er etwas sagt, dann ist das so", beschreibt der 30-jährige Vermögensberater, der bereits seit mehreren Jahren als DFB-Stützpunkttrainer tätig ist, das Vertrauen zu seinem Co-Trainer und bescheinigt ihm "absolute Fußball-Kompetenz".

Lernwillige Spieler

Gereizt an der neuen Aufgabe habe beide nicht nur die Liga, sondern vor allem die Mannschaft. Von der Altersstruktur her ist das Team interessant. Die Spieler sind jung und lernwillig", gibt Redelberger, der für das Staatliche Bauamt Würzburg am Standort Marktheidenfeld tätig ist, an. Der aus Seifriedsburg stammende und mittlerweile in Würzburg lebende Strohmenger, dessen Büro sich in Karlstadt befindet, bezeichnet es sogar als "Ehre", einen Bezirksligisten vor der Haustüre trainieren zu dürfen.

Benedikt Strohmenger im Juni 2018 gemeinsam mit Marktheidenfelds Bürgermeisterin Helga Schmitt-Neder. Beide spielten beim 'Tipp-Kick WM-Orakel' die Partie Deutschland gegen Südkorea vorher aus, wobei das deutsche Team in dieser Simulation mit 2:1 gewann. In Wirklichkeit aber siegte dann aber Südkorea mit 2:0 und bescherte der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw das WM-Aus in der Vorrunde.
Foto: Lucia Lenzen | Benedikt Strohmenger im Juni 2018 gemeinsam mit Marktheidenfelds Bürgermeisterin Helga Schmitt-Neder. Beide spielten beim "Tipp-Kick WM-Orakel" die Partie Deutschland gegen Südkorea vorher aus, wobei das deutsche ...

Zu dem Zeitpunkt, als die beiden mit dem TSV verhandelten und ihre Zusage gaben, lief es für den damaligen Aufsteiger prächtig. Wochenlang führte Retzbach die Tabelle an und überwinterte auf einem glänzenden vierten Platz, ehe man in der Rückrunde nur noch acht magere Punkte einfuhr. "Als Spieler lernt man durch Niederlagen am meisten", gewinnt Strohmenger der schwachen Rückrunde einen positiven Aspekt ab und fügt mit einem verschmitzten Grinsen an: "Wir hätten sie aber auch in der Landesliga übernommen."

Ein Trainerduo für den TSV Retzbach

Sowohl den beiden Trainern, wie auch der Vereinsführung sei bewusst, dass das zweite Jahr in der Bezirksliga vermutlich schwieriger werden wird als das vorangegangene. Sie geben jedoch auch an, dass es seitens der Vereinsführung keinen Druck, sondern vielmehr große Rückendeckung gebe. Von der Trainingsbeteiligung während der fünfwöchigen Vorbereitungsphase zeigten sich beide begeistert. "Die Jungs sind super motiviert und wir haben im Schnitt 24 bis 26 Spieler", berichtet Redelberger, der nach Beendigung seiner Fußballkarriere den Triathlon-Sport für sich entdeckt hat.

Neue Erfahrung

Ein Bild aus dem Jahr 2008: Jubel nach einem Birkenfelder Treffer durch Rene Redelberger, der von Tobias Geyer beglückwünscht wird.
Foto: Christian Schwab | Ein Bild aus dem Jahr 2008: Jubel nach einem Birkenfelder Treffer durch Rene Redelberger, der von Tobias Geyer beglückwünscht wird.

Der 30-jährige Strohmenger berichtet dagegen von einer ganz neuen Erfahrung: "Hier bin ich immer der Älteste." Für den Spielertrainer gibt es aber ein weiteres Novum, denn erstmals spielt sein jüngerer Bruder Felix, der nach nur einem Jahr beim Landesligisten ASV Rimpar zurück in heimische Gefilde gewechselt ist, unter seiner Regie. Hat der ältere Bruder ihn dazu bewogen? "Ich habe ihn weniger bearbeitet. Philipp Gößwein und Manuel Rumpel, mit denen er sehr eng befreundet ist, haben ihn eingekauft", erklärt der 30-Jährige mit einem schelmischen Grinsen.

Zwar haben die beiden Brüder vor einigen Jahren in Gemünden und Frammersbach gemeinsam die Fußballschuhe geschnürt, damals aber eben beide als Spieler. "Das war ihm bewusst, dass auf dem Platz Bene der Chef ist", erklärt Redelberger und erhält vom Spielertrainer ein zustimmendes Nicken.

Eine weitere personelle Veränderung ist der Wechsel von Torwart Julian Mehling zu seinem Heimatverein FC Thüngen, wo er aufgrund seiner Knieprobleme nur noch sporadisch spielen werde. "Er bleibt uns als Torwart-Trainer erhalten, weil er sich mit Retzbach so verbunden fühlt", freuen sich die beiden über die Unterstützung. Und wie sieht das Saisonziel des TSV aus? "Defensiv formuliert, ist es der Klassenerhalt. Aber insgeheim erhoffe ich mir einen einstelligen Tabellenplatz", gibt der neue TSV-Spielertrainer offen zu.

Das Aufgebot des TSV Retzbach
Abgänge: Julian Mehling (FC Thüngen), Frederik Köstler (Winterpause SV Birkenfeld).
Zugänge: Benedikt Strohmenger (SV Altfeld), Felix Strohmenger (ASV Rimpar), Jonas Dorsch (FC Gerolzhofen).
Spielerkader, Tor: Maximilian Müller, Felix Kühnlein, Andre Heßdörfer.
Abwehr: Manuel Rumpel, Marco Schrenker, Nicolai Zull, Lukas Gößwein, Frederik Ollanketo, Sebastian Weiß, Simon Barthelmes, Felix Zull, Lorenz Liebler.
Mittelfeld: Felix Strohmenger, Sebastian Leisgang, Thawatchai Pimsai, Benedikt Strohmenger, Maximilian Köstler, Dominik Hehrlein, Jonas Dorsch.
Angriff: Philipp Gößwein, Dominic Heßdörfer, William Vielwerth, Mario Hartmann, Mirco Zimmermann.
Trainer: Benedikt Strohmenger (neu). Saisonziel: gesichertes Mittelfeld, 40+x Punkte. Meistertipp: DJK Hain.
 
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