Das letzte seiner fünf Spiele der Saison 2020/21 hat der HSC Bad Neustadt Ende Oktober bestritten. Nach dem Coup gegen Ligafavorit Saarlouis war Schluss. Wegen des im November beginnenden Corona-Lockdowns in Deutschland unterbrach der Deutsche Handballbund (DHB) die Saison in der Dritten Liga zunächst für zwei Wochen.
Seither wurde die Zwangspause einige Male verlängert, sie folgte dabei dem Rhythmus der Vorgaben der Politik. Nun hat der Verband eine Modusänderung für die Drittliga-Staffeln beschlossen und den Vereinen damit zugleich eine - wenn auch verschwommene - Perspektive zur Rückkehr in den Spielbetrieb sowie Planungssicherheit für die kommende Saison beschert.
Der sportliche Abstieg wird ausgesetzt
Letztere bietet ein Beschluss des DHB-Vorstands, über den die Vereine Mitte der Woche in Kenntnis gesetzt wurden. Der Beschluss besagt, dass es nach der laufenden Saison keine sportlichen Absteiger aus den vier Staffeln der Dritten Liga in die zwölf Oberligen geben wird. Vom Gedanken, dass die Liga regulär zu Ende gespielt werden kann, hat sich der Verband freilich verabschiedet. Stattdessen hat er den Weg frei gemacht, mit zwei unterschiedlichen Spielrunden im Frühjahr einen ordentlichen Spielbetrieb in der im Herbst beginnenden kommenden Saison zu ermöglichen.
Wie, das erläutert in einer Mitteilung des Verbands Benjamin Chatton, der im DHB-Vorstand für den Spielbetrieb zuständig ist. Die zwei Aufsteiger in die 2. Bundesliga "sollen nach Möglichkeit unter den interessierten Vereinen ermittelt werden. Zudem sollen alle anderen Vereine ein Spielangebot erhalten." Die Teilnahme an der Aufstiegsrunde sowie den alternativen Wettbewerben sei freiwillig. Wer sich nicht beteilige, dem entstehe kein Nachteil.
Mardian bekräftigt seine Haltung
Der DHB schreibt damit die Planungen fest, über die er die Vereine Mitte Januar informiert hatte. Damals hatte HSC-Geschäftsführer Eduard Mardian gesagt, dass er für die Rotmilane die Teilnahme an der DHB-Pokal-Qualifikation anstrebe. Die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga sei für den HSC "kein Thema". An dieser Einstellung hat sich in den vergangenen sechs Wochen nichts geändert, bekräftigte Mardian an diesem Donnerstag.
Vereine wie der HSC, die in den kommenden Monaten an der Qualifikation zum DHB-Pokal 2021/22 oder einfach weiterhin am Spielbetrieb teilnehmen wollen, sind nun aufgefordert, sich beim Verband zu melden. Dazu haben sie laut der aktuellen Planung bis 31. März Zeit. Das Spielsystem, so heißt es in der Mitteilung des DHB, sei von den Meldezahlen abhängig.
Noch nicht entschieden ist - und hier wird die Perspektive für die Rückkehr in die Hallen verschwommen - wann es denn losgehen soll. "Die Ausspielung ist ab April vorgesehen", schreibt der Verband. Wohl wissend, dass er auch weiterhin davon abhängig sein wird, ob die Corona-Lage in Deutschland sowie regionale und lokale Vorgaben einen flächendeckenden Spielbetrieb erlauben.
HSC nimmt Training wieder auf
Mardian kündigte an, dass er in den nächsten Tagen mit dem Trainerteam um Frank Ihl und den Spielern der Drittliga-Mannschaft besprechen wolle, wann die Rotmilane wieder in die Halle zurückkehren werden. Seit Ende Dezember hatte der HSC auf einen geregelten Trainingsbetrieb verzichtet. "Wir hatten sowieso geplant, im März wieder in einen leichten Trainingsmodus überzugehen", sagte Mardian.
Während der Abstieg aus der Dritten Liga in die Oberligen ausgesetzt wurde, bleibt der umgekehrte Weg übrigens gangbar. Weiterhin seien "zwölf Aufsteiger aus den Oberligabereichen in die 3. Liga möglich", schreibt der DHB. Wie diese Aufsteiger ermittelt werden sollen, ist freilich offen, da wie der Bayerische Handball-Verband die meisten Landesverbände die Saison 2020/21 inzwischen abgebrochen haben. Maximal gibt es damit in der kommenden Saison 85 Drittligisten. Aktuell sind es 72, die Regelanzahl liegt bei 64.