zurück
FUSSBALL: BEZIRKSLIGA-RELEGATION
4:1-Sieg über Mechenhard: Birkenfelds Trainer Benedikt Strohmenger versucht, die Euphorie einzufangen
Im Hinspiel der Bezirksliga-Relegation verdient sich der Zweite der Kreisliga Würzburg 2 seinen Erfolg. Doch es stehen am Samstag noch 90 Minuten im Landkreis Miltenberg an.
Freude über das 1:0 des SV Birkenfeld: Das Team (mit Peter Schebler/links und Christian Eckert/rechts) feiert den Schützen Alexander Roos (Zweiter von rechts).
Foto: Yvonne Vogeltanz | Freude über das 1:0 des SV Birkenfeld: Das Team (mit Peter Schebler/links und Christian Eckert/rechts) feiert den Schützen Alexander Roos (Zweiter von rechts).
Heidi Vogel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:19 Uhr

Der SV Birkenfeld geht den ersten Schritt Richtung Fußball-Bezirksliga: Mit einem letztendlich souveränen 4:1-Erfolg setzte sich der Zweite der Würzburger Kreisliga 2 im Relegations-Hinspiel um den Aufstieg bzw. Verbleib in der Bezirksliga West am Mittwochabend vor rund 590 Zuschauenden gegen den Bezirksligisten SV Frankonia Mechenhard durch. Der SV Birkenfeld hat  nun gute Chancen aufs Erreichen den zweiten Runde, wenn es am Samstag, 3. Juni, ab 14 Uhr im Ortsteil von Erlenbach am Main zum Rückspiel kommt.

Die Birkenfelder Fans feierten ihre Jungs Minuten nach dem Abpfiff der ersten Regelegationspartie – bis zu vier weitere Spiele sind noch möglich –, als wäre die Mannschaft bereits am Ziel. "Dafür ist Fußball zu verrückt, um jetzt schon von einer Vorentscheidung zu sprechen", hielt Birkenfelds Spielertrainer Benedikt Strohmenger den Ball flach auf die Frage, ob man mit diesem klaren Ergebnis bereits mit dem Erreichen der zweiten Runde rechnen könne.

Verdient war der Sieg allemal – auch in der Höhe. Die Gastgeber versuchten von Beginn an, die Initiative zu ergreifen und zeigten keinerlei Angst vor dem Bezirksliga-13. Die Gäste ihrerseits störten früh und hielten zunächst noch gut dagegen. Kurz nachdem Birkenfelds Peter Schebler mit seinem Kopfball aus elf Metern knapp das gegnerische Tor verfehlt hatte, war es Alexander Roos, der einen Abwehrfehler der Gäste nutzte und den Ball aus der Drehung heraus zum 1:0 in die Maschen beförderte.

Beflügelt durch das Führungstor 

Beflügelt durch die Führung hätten die Platzherren in der Folge nachlegen können, doch drosch Yannick Hörning das Leder nach sehenswerter Vorarbeit von Dustin Jankowski aus kurzer Distanz über den Kasten. Doch nach zehn Minuten war Mechenhard wie aus dem Nichts wieder im Spiel: Nachdem Birkenfelds Keeper Julian Konrad ohne Not aus seinem Kasten herausgelaufen war, kam es etwa 20 Meter vor seinem Tor zu einem Missverständnis mit Niklas Kafara. Mechenhards Tim Zöller reagierte blitzschnell, schnappte sich das Leder und schob eiskalt zum 1:1 ins leere Tor ein.

Umfrage
Ted wird geladen, bitte warten...

So mancher fühlte sich an die Partie vor einem Jahr zurückversetzt, als die Frankonia – ebenfalls im Relegations-Hinspiel zur Bezirksliga – damals aus dem Hauch einer Chance den Treffer zum glücklichen 1:0-Sieg erzielt hatte und nach zwei Partien in der ersten Runde letztlich gegen Birkenfeld weiterkam. "Ich muss mich bei meiner Mannschaft bedanken, dass sie nach dem 1:1 zurückgekommen ist", zollte Strohmenger seinem Team hernach Respekt.

Denn nur kurzzeitig zeigten sich Gastgeber geschockt, spätestens mit Beginn der zweiten Halbzeit machten die Spieler in den rot-weißen Trikots wieder mächtig Druck, während bei Mechenhard bereits die Kräfte schwanden. Unermüdlich feuerten die Birkenfelder Fans ihre Mannschaft mit Gesängen und wehenden Fahnen an – doch dauerte es bis zur 77. Minute, als der längst fällige Führungstreffer fiel. Erneut war es Alexander Roos, der den Ball mit dem Innenrist in die Maschen beförderte.

Yannik Hörning (links), hier bedrängt von Janis Lautenberger vom SV Frankonia Mechenhard, erzielte das 3:1 für den SV Birkenfeld.
Foto: Yvonne Vogeltanz | Yannik Hörning (links), hier bedrängt von Janis Lautenberger vom SV Frankonia Mechenhard, erzielte das 3:1 für den SV Birkenfeld.

In der Folge erspielten sich die Einheimischen Chancen beinahe im Minutentakt. Auffälligste Akteure in der zweiten Halbzeit waren Dustin Jankowski, der über die rechte Seite für mächtig Betrieb sorgte, und Alexander Roos, der bereits frühzeitig für klare Verhältnisse hätte sorgen können. So war es jedoch in der 85. Minute Yannik Hörning, der nach schöner Vorarbeit von Jankowski das Leder aus kurzer Distanz nur noch über die Linie schieben musste. Mit dem Schlusspfiff sorgte dann SVB-Torjäger Peter Schebler für die äußerst komfortable Ausgangssituation beim anstehenden Rückspiel, zu dem die Birkenfelder wie im Vorjahr mit zwei Bussen anreisen.

"Wir verschwenden heute noch keinen Gedanken an Samstag, heute soll jeder den Moment genießen", meinte Strohmenger, dem die Erleichterung ins Gesicht geschrieben stand, hernach.

Auf der anderen Seite zeigte sich Gäste-Trainer Christian Stapp, der fünf Stammspieler ersetzen musste, ernüchtert: "In den letzten 20 bis 25 Minuten hatten wir wenig entgegenzusetzen. Jetzt gilt es, zu regenerieren und die Köpfe ein bisschen frei zu bekommen, damit wir uns achtbar aus der Affäre ziehen können." Immerhin muss Stapp am Samstag auf drei weitere Stammspieler verzichten.

Fußball: Relegation zur Bezirksliga West, Männer, 1. Runde, Hinspiel

SV Birkenfeld – SV Frankonia Mechenhard 4:1 (1:1)

Birkenfeld: J. Konrad – Eckert, Kafara, Henig, Ph. Schebler, Langer, Roos, Strohmenger (89. Langguth), P. Schebler, Hörning, Jakowski.

Mechenhard: Drescher – L. Bernard, Baldringer (71. Volz), Balonier (76. Unkelbach), Zöller, S. Franke (86. Chr. Franke), Calo (82. Ph. Bernard). Müller, Berninger, Lautenberger, Schell.

Schiedsrichter: Ehwald (Geldersheim). Zuschauende: 590. Tore: 1:0 Alexander Roos (25.), 1:1 Tim Zöller (35.), 2:1 A. Roos (77.), 3:1 Yannik Hörning (85.), 4:1 Peter Schebler (90.).

Zwei oder drei Relegationsrunden?

Nach den Erstrunden-Hinspielen in der Relegation zur Bezirksliga West haben die Vertreter aus dem Fußball-Kreis Würzburg, der SV Birkenfeld (4:1-Sieg gegen Mechenhard) und der SV Kürnach (3:1-Sieg gegen Dettingen), gute Chancen, bei den Rückspielen am Samstag, 3. Juni, weiterzukommen. Die zweite Runde ist für beide Teams also greifbar nah.
Allerdings ist beileibe noch nicht sicher, ob der Sieger der Zweitrundenspiele, die am 7. und 10. Juni stattfinden, auch automatisch Bezirksligist ist. Es droht nämlich eine dritte Runde Mitte Juni. „Es ist schade, wenn man sein Ziel nicht kennt, also nicht weiß, wie viele Runden man gewinnen muss“, erklärte Kürnachs Trainer Marco Forner bereits vor Beginn der Relegation.
Die Unwägbarkeiten erklären sich so: Mit den 20 in den Bezirksligen West und Ost verbliebenen Mannschaften, den sechs Aufsteigern, entsprechend der Anzahl der unterfränkischen Kreisligen (zwei Würzburg, zwei Schweinfurt, Aschaffenburg und Rhön), und den drei Landesliga-Absteigern Höchberg, Sand und Lengfeld sind bereits 29 Mannschaften für die beiden Bezirksligen, die eine Soll-Stärke von jeweils 16 Teams aufweisen, sicher.
In der Landesliga-Relegation indes spielen mit dem TSV Rottendorf, dem TSV Forst und der SpVgg Hösbach-Bahnhof drei unterfränkische Teams, dazu der Baiersdorfer SV aus Oberfranken. Aus diesen vier Mannschaften schafft es aber nur eine in die Landesliga.
Die Krux: Gehen Rottendorf, Forst oder Hösbach-Bahnhof als Sieger aus der Landesliga-Relegation hervor, gingen die beiden anderen Mannschaften in die Bezirksligen, so dass dort 31 Mannschaften feststünden. Da Spielleiter Bernd Reitstetter in der kommenden Saison zwei gleich große Bezirksligen an den Start bringen will, müssten dann die Zweitrunden-Sieger der Bezirksliga-Relegation aus dem Westen (mit Kürnach und Birkenfeld) und dem Osten Unterfrankens gegeneinander antreten, um den letzten freien Platz auszuspielen. Die Drittrunden-Partie würde dann am Dienstag, 13. Juni, ohne Hin- und Rückspiel auf neutralem Platz stattfinden.
Anders wäre der Fall, würde der Baiersdorfer SV den Sprung in die Landesliga schaffen. Dann müssten alle drei unterfränkischen Landesliga-Releganten zurück in die beiden Bezirksligen, die dann schon 32 Teams aufgenommen hätten. In diesem Fall plant Spielleiter Reitstetter mit zwei Staffeln mit jeweils 17 Teams, zu denen dann auch die jeweiligen Zweitrunden-Sieger der Bezirksliga-Relegation zählen würden, ohne dass diese eine dritte Runde absolvieren müssten.
„Die Auf- und Abstiegsregelung sieht vor, dass mindestens einer aufsteigen muss“, so Reitstetter.
Quelle: teil/urs
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Birkenfeld
Mechenhard
Heidi Vogel
Bezirksligen
Kreisliga Würzburg 2
SV Fuchsstadt
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top