
Dritter Sieg in Folge und zum dritten Mal ohne Gegentor: Beim Fußball-Landesligisten TSV Karlburg ist die Spielfreude zurück. Beim 4:0 (3:0)-Heimerfolg über den FC Lichtenfels agierte der Bayernliga-Absteiger klar überlegen und hätte sogar noch deutlicher gewinnen können. Doch auch die Tore von Paul Karle (13.), Marco Kunzmann (33., 47.) und Sebastian Fries (45., Foulelfmeter) reichten für einen ungefährdeten Sieg.
Es war irgendwie ein ganz anderes Bild als noch zu Saisonanfang, welches die Karlburger nun boten. Zum Rundenauftakt hatte sich das Team im Spielaufbau noch häufig Fehlpässe geleistet, tat sich schwer, klare Torchancen zu erspielen, und agierte vor allem in der Offensive verkrampft. Jetzt lief der Ball plötzlich flüssig und direkt durch das TSV-Mittelfeld, die beweglichen Offensivkräfte brachten durch gekonntes Flügelspiel und häufige Positionswechsel die groß gewachsenen Lichtenfelser Innenverteidiger immer wieder in Verlegenheit.
Seit 305 Minuten ohne Gegentreffer
"Wir haben wieder Spaß am Fußball", brachte es Karlburgs Jan Martin auf den Punkt, der in seiner Mittelfeldrolle erheblichen Anteil daran hatte, dass das Kombinationsspiel seiner Mannschaft über weite Strecken derart flüssig lief. Außerdem lobte er auch die Abwehrreihe seines Teams, die nun seit 305 Landesliga-Minuten ohne Gegentreffer ist.
Und viele Gelegenheiten, diese Serie zu beenden, hatte der Gast aus Lichtenfels diesmal wirklich nicht. Die beste Möglichkeit war noch, als Leon Holzheid nach einem Fehlpass von TSV-Keeper Marvin Fischer-Vallecilla aus 25 Metern zum Abschluss kam, die Bogenlampe des Mittelfeldakteurs aber knapp neben dem Tor landete (76.). Und das zu einem Zeitpunkt, an dem das Spiel längst entschieden war. "Völlig verdient" sei die Niederlage seines Teams gewesen, räumte FC-Trainer Oliver Müller ein. "Karlburg war klar überlegen."
Der Gastgeber war durch Paul Karle mit 1:0 in Führung gegangen, der nach einem Lauf in die Tiefe aus 14 Metern eingeschossen hatte. Dann verhinderte FC-Keeper Niklas Weise bei einem Kopfball von Cedric Fenske (19.) und gegen den durchgelaufenen Kunzmann (25.) zunächst das 2:0.
In der Folge sah der Lichtenfelser Schlussmann jedoch weniger glücklich aus. Erst spielte er, von TSV-Stürmer Pascal Jeni unter Druck gesetzt, Marco Kunzmann den Ball direkt in die Füße, der aus 16 Metern locker einschob (33.). Dann räumte der Torwart den heranstürmenden Kunzmann im Strafraum um, Schiedsrichter Manuel Doneff entschied trotz Lichtenfelser Proteste auf Elfmeter, den Sebastian Fries zum 3:0 verwertete (45.).
Weitere Chancen in der zweiten Spielhälfte
Kurz nach der Pause vollendete Marco Kunzmann eine sehenswerte Doppelpass-Kombination mit Jan Martin mit dem 4:0. Und obwohl Karlburg in der Folge einen Gang zurückschaltete, hätte der TSV beim Lattenschuss von Jan Martin (79.) und bei der Direktabnahme von Jonas Leibold, die das Tor verfehlte (81.), weitere Treffer erzielen können.
"Wir spielen jetzt befreiter, das liegt sicher auch am Selbstvertrauen. Zu Saisonbeginn ist oft der Ball im letzten Drittel nicht angekommen", stellte Karlburgs Trainer Markus Köhler eine Verbesserung bei seinem Team fest. Durch den Sieg rückte seine Mannschaft auf Platz drei vor und steht nun am kommenden Samstag, 20. August, vor einem Spitzenspiel beim neuen Tabellenführer FC Fuchsstadt.

Bleibt nur die Frage, ob dann auch Marco Kunzmann wieder dabei sein kann. Der gegen Lichtenfels so starke Stürmer schied Mitte der zweiten Hälfte mit einer Knieverletzung aus – es war der einzige Wermutstropfen für Karlburg an diesem Samstagnachmittag.