In den vergangenen sechs Jahren war Carsten Breunig im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der Würzburger Kickers als Trainer im Juniorenbereich tätig. Noch ist er als Trainer der U-13-Junioren genannt, doch wird diese Aufgabe abgeben, da er sich mit den Verantwortlichen nicht mehr auf eine Vertragsverlängerung geeinigt hatte.
"Es war eine wahnsinnig interessante, aber auch eine wahnsinnig intensive Zeit", sagt Breunig. Eigentlich habe er, wenn er einmal bei den Kickers aufhören würde, eine Pause einlegen wollen. "Die habe ich nun seit gut eineinhalb Jahren", bezieht er sich auf die Corona-Zwangspause, die auch den Spielbetrieb in der NLZ-Förderrunde der Bundesligisten lahm gelegt hat.
Nach sechs Jahren im Nachwuchs der Kickers kehrt Breunig, der um die Jahrtausendwende mit dem TSV Sulzfeld in der Landesliga kickte, nun zum vorherigen Verein zurück: In der nächsten Saison trainiert der 44-Jährige den TSV Biebelried, derzeit Erster in der A-Klasse Würzburg 3. Das gab der Klub am Montagabend auf seinem Instagram-Kanal bekannt.
Carsten Breunig kehrt in eine gewohnte Umgebung zurück
Nachdem der Kontakt mit seinem früheren Klub stets vorhanden gewesen sei, habe Breunig am Telefon "innerhalb von fünf Minuten zugesagt", berichtet Fußball-Abteilungsleiter Claus Hoh. Nachdem Hoh ihm berichtet habe, dass er einen neuen Trainer suche, und Breunig entgegnete, dass er bei den Kickers aufhöre, fanden beide Seiten schnell zueinander.
Für ihn sei es natürlich ein Vorteil, dass er "in eine gewohnte Umgebung zurückkehre", sagt Breunig zur Entscheidung. Von 2010 bis 2015 war er bereits als Spielertrainer in Biebelried tätig, wobei ihm mit der Mannschaft im ersten Jahr der Aufstieg in die Kreisklasse gelang. In den darauf folgenden Jahren belegten die Biebelrieder in dieser Liga zweimal den dritten Platz.
Nachdem die Mannschaft in der vergangenen Saison aus der Kreisklasse absteigen musste, steht sie derzeit als Tabellenführer vor dem direkten Wiederaufstieg.
"Mich hat die Idee gepackt, auf Kreisklasse runterzubrechen, was ich in den vergangenen Jahren bei den Kickers und von den dortigen Trainern mitbekommen habe", erklärt Breunig. Eigentlich, merkt er an, wechsele er ja die Sportart, da die professionelle Ausrichtung in einem Bundesliga-NLZ nicht vergleichbar sei mit einem Amateurfußballverein.
Bei Michael Schiele hospitiert, von Ralf Santelli gelernt
Er nennt Aufstiegstrainer Michael Schiele, bei den er hospitiert habe, Ralf Santelli, der neben seiner gegenwärtigen Aufgabe als Interimstrainer der ersten Mannschaft weiterhin Cheftrainer im NLZ ist, oder Hans-Jürgen Heidenreich, ehemaliger Profi-Fußballer, unter anderem beim 1. FC Nürnberg, der aktuell die U-19-Junioren der Rothosen trainiert. Die Zeit bei den Kickers habe "seinen gesamten Blick auf den Fußball verändert", sagt Breunig.
Diese Erfahrungen möchte er beim TSV Biebelried einbringen – beispielsweise in kleineren Gruppen und individuell mit den Spielern trainieren. Dazu steht ihm mit Sascha Koch ein Co-Trainer zur Seite. Der Repperndorfer spielte in seiner aktiven Zeit vor allem beim SSV Kitzingen, bei dem er auch Jugendmannschaften trainierte. Aktuell erwirbt der 33-Jährige die Trainer-C-Lizenz.
Den ersten Teil habe er im vergangenen Herbst abgeschlossen, berichtet Koch, und warte seitdem darauf, dass es mit dem Trainerlehrgang weitergehe. Die Aufgabe in Biebelried habe ihn gereizt, "da ich dort von Carsten sehr viel lernen kann".