Nach der sehr erfolgreichen vergangenen Saison, als der TSV Abtswind am Ende auf Tabellenplatz vier der Fußball-Bayernliga Nord stand, müssen die Fans im Kräuterdorf ihren Verein in diesem Jahr etwas weiter unten in der Tabelle suchen. Mit 22 Punkten aus den 18 Spielen in der Hinrunde steht der TSV vor dem Start in die Rückrunde am Samstag, 4. November, ab 14 Uhr bei der SpVgg Hankofen-Hailing auf Rang zwölf. Damit haben die Abtswinder nur einen Punkt Vorsprung auf Rang 14, der am Saisonende der erste Relegationsplatz sein könnte, wenn der 14. der Nord-Gruppe schlechter dasteht als der der Süd-Gruppe.
Nach der Hinrunde zieht Trainer Claudiu Bozesan ein gemischtes Fazit: "Wir wussten, dass es eine schwierige Saison wird, weil viele erfahrene Spieler den Verein verlassen haben. Dass es aber so schwer wird, damit habe ich nicht gerechnet." Ein weiterer Grund sei die gestiegene Qualität in der Liga.
Liga ist stärker und ausgeglichener
Mit den Absteigern Hankofen-Hailing und Eichstätt sowie der aus der Süd-Gruppe hinzugekommenen zweiten Mannschaft des FC Ingolstadt sei die Liga deutlich stärker und vor allem ausgeglichener geworden, so Bozesan. Die beiden Aufsteiger Coburg und Neudrossenfeld haben sich in der oberen Tabellenhälfte einsortiert. "Gebenbach oder Kornburg gehören für mich nicht in den Abstiegskampf", erklärt der 57-Jährige.
Bozesan sieht aber auch, dass es auch interne Gründe für die aktuelle Situation gibt. Seine Mannschaft habe gute Spiele gemacht und sich nicht belohnt. Stattdessen bekommen die Abtswinder immer wieder "mit jedem Schuss ein Tor", wie in Regensburg am vergangenen Wochenende, wo die Oberpfälzer laut Bozesan nur dreimal vors TSV-Gehäuse kamen und dreimal trafen.
Schweres Programm in den kommenden Wochen
Die Aussichten für die kommenden Wochen sind nicht rosiger. Vor der Winterpause spielt Abtswind noch beim Dritten in Hankofen-Hailing, beim Sechsten in Neudrossenfeld, gegen den Zweiten Eltersdorf und Anfang Dezember, so das Wetter es zulässt, noch beim Fünften in Ammerthal. In zwei Wochen folgt noch das Unterfranken-Derby gegen den FV 04 Würzburg, vor dem Bozesan nach dem Trainerwechsel ebenfalls warnt.
"Es hilft nichts, jetzt zu jammern. Natürlich haben wir viele verletzte Spieler, aber wir müssen bis zur Winterpause uns jetzt noch ein Polster erarbeiten", sagt Bozesan. Wer die 250 Kilometer lange Reise nach Niederbayern mitmachen kann, stand noch nicht ganz fest. Bozesan bestätigte nur, dass er bei Adrian Dußler, dessen Wadenverletzung wieder aufgebrochen war, kein Risiko eingehen will.
Abtswind will sich beim Favoriten nicht hinten reinstellen
Dazu fällt Egor Zelenskiy mit einem etwas komplizierten Handbruch mindestens bis zur Winterpause aus. Hinter den Einsätzen von Tizian Hümmer, Tom Bretorius und Kapitän Max Wolf stehen Fragezeichen, und Calvin Gehret fällt mit einem Kreuzbandriss eh für den Rest der Saison aus.
"Besonders in der Abwehr sind da noch viele Fragezeichen", benennt Bozesan seine Nöte. Trotzdem wolle man gegen "eine Mannschaft mit Regionalliga-Format" mutig Fußball spielen und "sich nicht hinten reinstellen", erklärt der Abtswinder Trainer, der die Favoritenrolle aber klar dem Gegner zuschiebt.