Auch "eine ordentliche, phasenweise sogar sehr gute Leistung", urteilte Co-Trainer Andreas Eisenmann, half dem TSV Abtswind nicht, den zu Hause somit weiterhin ungeschlagenen VfB Eichstätt zu stoppen. Mit 1:4 (0:1) verloren die Abtswinder ihr Auswärtsspiel beim Mitfavoriten um die Meisterschaft in der Fußball-Bayernliga Nord.
Personell hatten sich die Vorzeichen über Nacht gebessert. Kapitän Max Wolf hatte sich fit gemeldet, sodass TSV-Trainer Claudiu Bozesan fast die gleiche Startelf aufbieten konnte, die auch im vorherigen Heimspiel gegen Ingolstadt II begonnen hatte. Nur Wolfs Nebenmann Fabio Feidel fiel aus. Für ihn kehrte Pascal Henninger in die Anfangsformation zurück.
Abtswind mit einem belgischen Neuzugang aus Zypern
Ein neues Gesicht saß beim TSV auf der Bank: der in Antwerpen geborene Belgier Athan Devolder. Der 23-Jährige spielte zuletzt für Anagennisi Derynias, einem Vorort von Famagusta, in Zyperns zweiter Liga. Seine letzte Station in Belgien war die zweite Mannschaft des Antwerpener Stadtteilklubs Beerschot VA.
Dem TSV angeboten hatte sich der offensive Mittelfeldspieler mit einer Nachricht an Abtswinds Co-Trainer Andreas Eisenmann im Online-Job-Netzwerk LinkedIn. "Das kommt schon gelegentlich mal vor, dass sich Spieler auf diesem Weg bewerben", sagt er. In Eichstätt durfte der zuvor seit Anfang Juli vereinslose Zugang, was eine sofortige Spielgenehmigung ermöglichte, in den letzten 20 Minuten erstmals ran.
Abtswind ärgert sich beim ersten und dritten Gegentor
Dort war dem TSV das Glück jedoch nicht hold. Beim ersten Gegentor reklamierten die Gäste, dass der Ball zuvor im Aus gewesen sei (16.). Kurz vor der Halbzeit scheiterte Adrian Dußler mit der größten Gelegenheit, die Partie auszugleichen, an VfB-Torhüter Phillip Böhm (40.).
Was wohl als Flanke gedacht war, prallte kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit vom Innenpfosten ab und sprang ins Abtswinder Tor (50.). Obwohl der TSV nach Gelb-Rot gegen Tom Bretorius (62.) in Unterzahl agierte, traf Fabio Groß mit einem Schuss aus 20 Metern Entfernung zum Anschlusstor (69.).
Die Abtswinder schäumten vor Wut, die sich in einer Diskussion mit dem Schiedsrichter entlud, als die Eichstätter ihr drittes Tor erzielten. Dem war für Eisenmann "ein klares Handspiel" vorausgegangen (77.), womit er Recht hatte. "Das war der eine Nackenschlag zu viel. Es waren zwei spielentscheidende Szenen, die in der Summe ganz bitter für uns gelaufen sind", fand Eisenmann.
Nächstes Heimspiel gegen punktgleichen Konkurrenten
Mit einem "Sonntagsschuss" erhöhten die Gastgeber in der Schlussphase ihren Sieg um ein weiteres Tor (84.) und blieben als Tabellen-Zweiter dem Ligaprimus SC Eltersdorf auf den Fersen. Nach der Partie habe Eichstätts Trainer gesagt, dass Abtswind "die beste Mannschaft, gegen die sie in dieser Saison gespielt haben", gewesen sei, berichtete Eisenmann.
Der TSV Abtswind verharrte trotz der Niederlage auf Platz 13 in der Bayernliga-Tabelle und trifft am nächsten Samstag, 21. Oktober, zu Hause auf die punktgleiche DJK Gebenbach (16 Uhr).
Fußball, Bayernliga Nord, Männer
VfB Eichstätt – TSV Abtswind 4:1 (1:0)
Abtswind: Reusch – Hillenbrand (66. Zelenskiy), Wolf, Henninger, Wildeis – Groß, Dußler (79. Ceraj) – Kuhn (64. Hümmer), Lehrmann (90. Cosar), Bretorius – Staudt (72. Devolder).
Schiedsrichter: Stadlmayr (Donaumünster-Erlingshofen). Zuschauende: 255. Tore: 1:0 Lukas Schraufstetter (16.), 2:0 Dominik Wolfsteiner (50.), 2:1 Fabio Groß (69.), 3:1 Timo Meixner (77.), 4:1 Marcel Jasmann (84.). Gelb-Rot: Bretorius (62., Abtswind).