Sach- und Fachgespräche finden nach Heimspielen des TSV Abtswind im "Hüttle" statt. Angesichts der zahlreichen Ausfälle in Reihen der Gastgeber stimmte TSV-Trainer Thorsten Götzelmann in der Pressekonferenz dort seinem Kollegen Jochen Strobel vom ASV Neumarkt zu, der seine Worte zum 0:0 in der Fußball-Bayernliga Nord vielsagend mit dem Satz eröffnet hatte: "Ich glaube, dass wir alle jetzt froh sind, dass Winterpause ist."
Mehr Tore als auf dem Kunstrasenspielfeld waren auf dem schmalen Rasenstück nebenan gefallen, wo einige Kinder auf zwei Mini-Tore kickten und sich vom Bayernliga-Duell dabei nicht stören ließen. Immerhin: Wer sich dick in Winterklamotten eingemummelt hatte, wurde bei Temperaturen im einstelligen Bereich mit etwas Sonnenschein belohnt.
Zur Pause leert sich der Sportplatz
Warum der TSV nicht häufiger, nur zweimal, gewechselt habe, fragten sich einige im Publikum. Hatte Platzsprecher Thomas Mix nicht etwa die stattliche Anzahl von elf Ersatzspielern vorgelesen? Auf dem Spielberichtsbogen waren aber auch fünf Spieler aufgeführt, die gar nicht für einen Einsatz vorgesehen waren. Zudem standen die Rot-gesperrten Franz Arens (Rot gegen Münchberg) und Felix Lehrmann (Rot in Ammerthal) nicht zur Verfügung.
Zur ausgeglichenen ersten Hälfte befand Strobel: "Bis zum Sechzehner war auf beiden Seiten eine gute Spielanlage zu sehen, nur danach war Schluss." Für Götzelmann hatten sich beide Teams bis zur Pause "weitgehend neutralisiert".
Das Sportgelände leerte sich zur Halbzeitpause, was aber nicht am Spiel lag, sondern daran, dass die Sportplatzverpflegung nur am "Hüttle" neben dem Abtswinder Rasenspielfeld angeboten wurde. Wobei die auf einer Tafel am Eingang des Kunstrasenplatzes genannten 50 Meter Fußweg gerade mal die halbe Strecke angaben. Zu Beginn der zweiten Hälfte waren jedenfalls alle wieder da, sofern sie nicht drunten im Warmen geblieben waren.
"Unfassbar anstrengende Saison"
Sie hätten verpasst, dass die Gäste durch Leon Gümpelein beinahe ein Tor erzielten. "Wenn er mit der Fußspitze herankommt, wäre die Führung möglich gewesen", meinte Strobel später. Auch in den letzten 20, 25 Minuten habe seine Elf "stark gespielt", nach einem Freistoß den Pfosten getroffen (66.) und ein Abseitstor geschossen (79.). "Da hatten wir Glück", ergänzte Götzelmann. "Davor und danach hätten aber auch wir ein Tor schießen können."
Denn Egor Zelenskiys Schuss (58.) ging ebenso knapp daneben wie Adrian Dußlers Freistoß (71.). Und mit der letzten Aktion der Partie liefen Jonas Enzmann und Adrian Dußler alleine auf das gegnerische Tor zu, verpassten aber den Abschluss und vertändelten den Ball (90.+4).
Zum leistungsgerechten Unentschieden sagte Strobel: "Am Ende haben wir mit dem Punkt unser Minimalziel erreicht." Und sprach beim Blick auf die Tabelle, in der acht Mannschaften von Platz fünf bis zwölf mit 30 bis 34 Punkten dicht beisammenstehen, von einer "unfassbar anstrengenden Saison", weshalb er froh war, dass nun Pause ist.
Abtswinds Trainer klopft auf den Tisch
Nicht nur mit dem Punkt, auch mit ihrem bisherigen Abschneiden dürfen die Abtswinder zufrieden sein, bekräftigte Götzelmann: "Was die Jungs in den vergangenen Monaten geliefert haben, Hut ab. Ich habe noch die eine oder andere Stimme aus der Vorbereitung im Kopf: Oje, oje, oje, oje, mit so vielen jungen Kerlen. Ob das was wird?" Dann klopfte er, um den Worten Nachdruck zu verleihen, auf den Tisch: "Bis jetzt haben die jungen Kerle das sehr, sehr gut gemacht."
Mit 32 Punkten geht der TSV Abtswind in die Winterpause und steht in der Bayernliga-Tabelle auf dem achten Platz. Die Rückrunde, in der noch elf Spiele zu absolvieren sind, geht für die Abtswinder am Freitag, 7. März 2025, mit dem Auswärtsspiel beim TSV Kornburg weiter.
Fußball: Bayernliga Nord, Männer
TSV Abtswind – ASV Neumarkt 0:0
Abtswind: Reusch – Kapukiran, Hillenbrand, Bauer, Zelenskiy – N. Henninger, Groß – Tuda (63. Wächter), Dußler, Cosar (78. Enzmann) – Ursu.
Neumarkt: Guttenberger – Majewski, Dobra, Marx (56. Pözl), Meyer – Lang (90.+2 Schoen), Moratz – Mjaki (86. Plankl), Adelabu (82. Nutz), Gümpelein – Bergler (88. Rühl).
Schiedsrichter: Kevin Rösch (Laubendorf). Zuschauende: 160.