Bis der vierte Heimsieg in Folge feststand, mussten die Bayernliga-Fußballer des TSV Abtswind noch eine unnötig spannende Schlussphase überstehen. Die Gäste warfen spät noch einmal alles nach vorne – vergebens. Mit 2:1 (1:0) setzte sich der TSV schließlich gegen den FC Eintracht Münchberg durch. Nur so knapp, wie das Ergebnis war, hätte es gar nicht sein müssen. "Aus meiner Sicht müssen wir es nicht immer so spannend machen", fand auch TSV-Trainer Thorsten Götzelmann.
Die Abtswinder Anfangsformation war identisch mit der ersten Elf im vorherigen Auswärtsspiel beim SC Eltersdorf (1:1). Auch auf dem Feld schienen die Gastgeber auf dem heimischen Kunstrasenplatz an ihren gelungenen Vortrag im Erlanger Stadtteil anknüpfen zu wollen. "Abtswind war das aktivere Team. Wir waren darauf bedacht, kompakt zu stehen", erklärte Münchbergs Trainer Markus Bächer, was sich auf beiden Seiten tat.
Abtswind verpasst einen höheren Vorsprung
"Davon sind wir ausgegangen", sagte Götzelmann zur Herangehensweise der Gäste. "Wenn der Gegner in erster Linie mal nicht verlieren möchte, musst du dir Chancen herausspielen. Das haben wir bis zum letzten Drittel gut gemacht, aber dann nicht wirklich was aufs Tor gebracht." So bewerteten beide Trainer das Abtswinder Tor durch Vladislav Ursu, sein erstes für den TSV, kurz vor der Pause trotz höherer Spielanteile als "glücklich" (42.)
Kaum hatte die zweite Hälfte begonnen, erhöhte Abtswinds Kapitän Adrian Dußler mit einem feinen Schlenzer aus 18 Metern den Vorsprung auf 2:0 (49.). "Mit dem zweiten Tor war das Spiel schon fast irgendwo rum", fand Bächer. Weil Münchberg defensiv nicht mehr so kompakt stand, ergaben sich weitere Gelegenheiten, meist Konter, für den TSV. "Wir müssen das dritte, vierte Tor draufsetzen, dann ist es vorbei", haderte Götzelmann und stellte ebenso fest: "Die ersten 75 Minuten haben gepasst – bis auf die Chancenverwertung."
Was in den letzten zehn Minuten einschließlich der Nachspielzeit passierte, hatte seine Wurzel in der Roten Karte gegen Franz Arens (80.), der in einem Zweikampf an der linken Seitenlinie und kurz vor der Eckfahne – in einem Bereich, in dem nur wenig Gefahr droht – ungeschickt von hinten zu Werke gegangen war. Der folgende Freistoß von Jan Hüttemann wurde für Münchbergs Torschützen Thorsten Lang zur Vorlage zum 1:2 (81.).
Mit der Schlussphase nicht mehr zufrieden
Während die Gäste nach vorne stürmen, nutzte der TSV die sich dadurch bietenden Räume nicht. Tizian Hümmer schoss nach einem von Dußler eingeleiteten Konter nur ans Außengestänge des Münchberger Tors (88.). "Wir haben alles in die Waagschale geworfen, aber nicht mehr die eine Chance bekommen, um noch ein Tor zu machen", stellte Bächer zum Endspurt seiner Mannschaft fest und fand: "Der Abtswinder Sieg war sicherlich verdient, fühlt sich für uns aber am Ende doch etwas bitter und unglücklich an."
Götzelmann dagegen war mit der Schlussphase seiner Elf nicht einverstanden: "Wir werden immer nervöser. Und dann wird es am Ende so ein reingewackeltes Ding." Aber auch das gibt drei Punkte: In der Bayernliga-Tabelle klettert der TSV mit 31 Punkten auf den siebten Platz. Am nächsten Sonntag, 24. November, sind die Abtswinder bei der DJK Ammerthal gefordert (15 Uhr).
Den bisherigen Saisonverlauf kommentierte Götzelmann – in Anspielung auf die zwei vierten Plätze in der Abschlusstabelle zuvor – trocken: "Es hat ja geheißen: Wir müssen unter die ersten Drei kommen. Dementsprechend darf ich nicht damit zufrieden sein."
Fußball: Bayernliga Nord, Männer
TSV Abtswind – FC Eintracht Münchberg 2:1 (1:0)
Abtswind: Reusch – Kapukiran, Hillenbrand, Arens, Bauer – Groß, N. Henninger – Hümmer (88. Wächter), Dußler, Lehrmann – Ursu (72. Tuda).
Münchberg: Kurth – Kaschel, Söllner, Ott, Vuckov (72. Primus) – Hackenberg (61. Hofmann), Hüttemann – Frank (69. Lang), Seifert, Tac (61. Mal) – Köhler.
Schiedsrichter: Peter Frank (SC Uttenreuth). Zuschauende: 180. Tore: 1:0 Vladislav Ursu (42.), 2:0 Adrian Dußler (49.), 2:1 Thorsten Lang (81.). Rot: Franz Arens (80., Abtswind).