Starkregen, vollgelaufene Keller, abgebrochene Äste, umgestürzte Bäume: Ein heftiges Gewitter löste am Donnerstag vor einer Woche in den Abendstunden in Kitzingen zahlreiche Feuerwehreinsätze aus. An diesem Abend standen sich in der Fußball-Kreisklasse Würzburg 2 auch der SV Hoheim und der FV Ülkemspor Kitzingen gegenüber. Beim Stand vom 3:1 für die Gastgeber unterbrach der Schiedsrichter die Partie nach 60 Minuten, als es begonnen hatte, zu gewittern. Weil sich die Lage nicht innerhalb einer halben Stunde besserte, brach er das Spiel ab.
Auf Nachfrage dieser Redaktion erklärt der Würzburger Kreisvorsitzende Marco Göbet, dass jeder Abbruch ein Fall für das Sportgericht sei. Werde eine Partie wegen der Witterung abgebrochen, habe das Kreissportgericht nur eine Möglichkeit: die Partie neu anzusetzen. Die Möglichkeit, dass ein Spiel zu einem neuen Termin ab der Minute des Abbruchs fortgesetzt wird, gebe es nicht.
Ülkemspor mit einer Überraschung in der Aufstellung
Weil zwischen dem SV Hoheim und Ülkemspor zum Zeitpunkt des Abbruchs noch gut eine halbe Stunde zu spielen gewesen war, wurde die Partie neu angesetzt, wodurch sich beide am Mittwoch auf dem Hoheimer Sportplatz, diesmal für 95 Minuten, gegenüberstanden – an einem lauen Vorsommerabend, an dem kaum ein Wölkchen den Himmel bedeckte.
Weil die Gäste viele Ausfälle zu beklagen hatten, setzten sie ihren ehemaligen Spielertrainer Tolga Arayici ein, der erstmals, nachdem er sein Amt freiwillig aufgegeben hatte, aushilfsweise als Verteidiger mitwirkte. Der 34-Jährige hielt mit Mathias Brunsch, der zur neuen Saison als Co-Trainer zum TSV Abtswind zurückkehrt, die Abwehr zusammen.
Nach einer torlosen ersten Halbzeit, die einen Höhepunkt hatte, als Arayici mit einem Freistoß die Latte traf, wurden die Hoheimer mutiger. Offensiv ging ihnen nicht nur durch das eingeschaltete Flutlicht ein Licht auf. Sie hatten mehr Chancen, vergaben aber zu viele, sodass sie bis kurz vor Schluss warten mussten, ehe Dennis Richard das 1:0 erzielte (85.).
Hoheim spielt eine starke Rückrunde, aber reicht das?
Als das Publikum in der fünf Minuten langen Nachspielzeit schon den Abpfiff forderte, pfiff der Unparteiische auch, aber zum Foulelfmeter für die Gäste. Beide Seiten waren sich später einig, dass die Entscheidung vertretbar gewesen sei. Ersan Kasikcioglu glich zum für die Heimelf bitteren 1:1 aus (90.+5). Mit einem Sieg wäre Hoheim nach einer starken Rückrunde – 24 Punkte aus 13 Spielen – bis auf einen Punkt an einen Relegationsrang herangerückt.
Während der FV Ülkemspor den Klassenerhalt seit dem vorherigen Spieltag sicher hat, benötigt der SV Hoheim in den letzten zwei Partien in Sickershausen und gegen Iphofen wohl nicht nur zwei Siege, sondern auch für sich günstige Resultate der Konkurrenten, um als Drittletzter bei vier direkten Absteigern noch auf die Teilnahme an der Relegation hoffen zu dürfen.
Fußball: Kreisklasse Würzburg 2, Männer
SV Hoheim – FV Ülkemspor Kitzingen 1:1 (0:0).
Hoheim: Di Camillo – Brixner, Bandelow, Englert, Niersberger – Söhnlein, Lorenz – Fürtsch, Richard, Mathan – P. Schmidt. Eingewechselt: J. Schmidt (80.), Heckelmann (90.).
Kitzingen: B. Kasikcioglu – Olcaytürk, Brunsch, Tolga Arayici, Aksu – Ulusoy, Mahamed – Özdemir, E. Kasikcioglu, Mohamed – de Luca. Eingewechselt: Aksu (5.), Marinov (46.), Tolunay Arayici (75.).
Schiedsrichter: Michael Rodriguez (Oberndorf). Zuschauende: 50. Tore: 1:0 Dennis Richard (85.), 1:1 Ersan Kasikcioglu (90.+5, Elfmeter).