Beim FV Ülkemspor Kitzingen ist es früher als geplant zu einem Trainerwechsel gekommen. Tolga Arayici hat Anfang vergangener Woche seine Aufgabe als Spielertrainer beim Tabellenfünften der Fußball-Kreisklasse Würzburg 2 aufgegeben.
Der 34-Jährige hatte die Mannschaft Anfang 2020 – während der aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochenen, verlängerten und schließlich abgebrochenen Saison – übernommen, und in der folgenden Runde als A-Klassen-Meister in die Kreisklasse geführt.
Im vergangenen Sommer scheiterte der FV Ülkemspor nur knapp an einem Durchmarsch bis in die Kreisliga, da er im Relegationsspiel in Giebelstadt der SG Randersacker unterlag.
Arayici wollte ohnehin nach dieser Saison aufhören
Nach "vier sehr intensiven Jahren" ist für Tolga Arayici nun vorzeitig Schluss. "Mir ist die Puste ausgegangen", sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Nachdem er den Verantwortlichen vor einiger Zeit bereits mitgeteilt hatte, dass er nach dieser Saison aufhören werde, habe ihm "in den letzten Wochen die Energie gefehlt", so lange weiterzumachen.
Beim FV Ülkemspor, der weder Sportgelände noch Vereinsheim hat, sei er nicht nur Trainer, sondern "Mann für alles" gewesen, der sich um viel Organisatorisches gekümmert habe, sagt Arayici, der sich die Aufgaben bis zum Ende der vergangenen Saison mit Mathias Brunsch geteilt hatte. In dieser Runde stand ihm Arif Cakar als Co-Trainer zur Seite.
"Wenn ich etwas mache, dann richtig. Ich kann aktuell aber nicht die Kraft aufbringen, die die Mannschaft braucht. Es wäre den Jungs gegenüber nicht fair gewesen, wenn ich die Saison nur mit Ach und Krach zu Ende gemacht hätte", erklärt Arayici. Die hätten "enttäuscht, traurig, sauer" auf seinen Entschluss reagiert, ihn jedoch auch verstanden.
Denn auf Arayici kommt sowohl beruflich im Unternehmen seines Vaters als auch privat mehr Verantwortung zu. "Wegen der Arbeit konnte ich öfter nicht zum Training kommen", berichtet er und verrät freudig, dass er in zwei Monaten erstmals Vater werde.
Neuer Co-Trainer übernimmt die Mannschaft vorzeitig
Weil er dadurch weniger Zeit für sein Hobby Fußball habe, sei bereits der Plan gefasst worden, dass Florian Warschecha zur Rückrunde zuerst einmal als Co-Trainer beim FV Ülkemspor einsteige. "Ich habe aber trotzdem festgestellt, dass es für mich nicht mehr geht", bekennt Arayici. Daher hat Warschecha die Mannschaft schon jetzt übernommen und am vergangenen Wochenende gegen den SV Sickershausen erstmals gecoacht.
Weil das Team in der Kreisklasse mit acht Punkten Vorsprung auf einen Relegationsrang im oberen Tabellen-Mittelfeld steht, war laut Arayici der Zeitpunkt günstig, die Aufgabe schon jetzt an Warschecha zu übergeben, der von Mitte 2021 bis Anfang 2023 auch schon als Spieler für den Klub aktiv gewesen war. "Es gab keine sportlichen oder sonstige Gründe", so Arayici.