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Fußball: Bayernliga
Der TSV Abtswind hat so viel Potenzial wie kaum eine andere Bayernliga-Mannschaft – er muss es aber entwickeln
Die Abtswinder verjüngen im sechsten Bayernliga-Jahr ihren Kader konsequent. Talente ergänzen Routiniers. Wohin das führen kann, hängt vom Lernprozess ab.
Thorsten Götzelmann hat den TSV Abtswind erneut als Trainer übernommen. Der 51-Jährige trainierte die Mannschaft bereits von 2014 bis 2016, von April 2017 bis Saisonende, mit dem Gewinn der Landesliga-Meisterschaft und dem Bayernliga-Aufstieg, sowie übergangsweise Ende 2019.
Foto: Jürgen Sterzbach | Thorsten Götzelmann hat den TSV Abtswind erneut als Trainer übernommen. Der 51-Jährige trainierte die Mannschaft bereits von 2014 bis 2016, von April 2017 bis Saisonende, mit dem Gewinn der Landesliga-Meisterschaft ...
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 27.07.2024 02:42 Uhr

Zweimal in Folge hat der TSV Abtswind eine Saison in der Fußball-Bayernliga Nord als Vierter beendet, die beste Platzierung der Vereinsgeschichte erreicht und bestätigt. Nach einem turbulenten Halbjahr war Ende 2019, Anfang 2020 mit Claudiu Bozesan als Trainer die vom TSV stets gewohnte Ruhe und Besonnenheit zurückgekehrt. In viereinhalb Jahren entwickelte Bozesan die Abtswinder Mannschaft weiter und erzielte mit ihr oben genannte Erfolge.

In die sechste Spielzeit in Bayerns zweithöchster Spielklasse geht der TSV zwar mit einer neuen Besetzung, doch Thorsten Götzelmann ist alles andere als neu. Er hatte die Mannschaft schon dreimal zuvor trainiert: von 2014 bis 2016, von April 2017 bis Saisonende, mit Landesliga-Meisterschaft und Bayernliga-Aufstieg, sowie Ende 2019 übergangsweise – bis eben Bozesan kam. Zuletzt war der 51-Jährige in Abtswind als Sportleiter auch nah an der Mannschaft dran und beim Regionalligisten Greuther Fürth II als Co-Trainer von Petr Ruman tätig.

Als Co-Trainer steht Götzelmann mit Mathias Brunsch ebenfalls ein ehemaliger Abtswinder Spieler zur Seite. Zwischen 2014 und 2019 – unterbrochen nur von einer sportlichen Auszeit von eineinhalb Jahren – bestritt Brunsch mehr als 100 Partien für den TSV. Zuletzt sammelte der 34-Jährige beim FV Ülkemspor Kitzingen erste Erfahrungen im Trainerbereich.

Zehn neue Spieler und keiner älter als 19 Jahre

Aber nicht nur neben, auch auf dem Platz stellte sich der TSV in weiten Teilen neu auf. Acht bisherige Abgänge stehen zehn Zugängen gegenüber. Mit Max Wolf (FC 05 Schweinfurt), Calvin Gehret und Niclas Staudt (beide Würzburger FV), Felix Wilms (SV-DJK Oberschwarzach), Christian Kuhn (ASV Rimpar), Florian Gutheil (TSV Karlburg), Fabio Feidel (TSV Bergrheinfeld) sowie Tom Bretorius (TSV Rothenbuch) hat eine Reihe erfahrener Spieler den Verein verlassen. Auch Ferdinand Hansel wird ab Ende August nicht mehr zur Verfügung stehen.

Neu beim TSV sind Franz Arens, Hannes Bauer, Niklas Henninger, Justus Ronge (alle FC 05 Schweinfurt U19), Jonas Enzmann (Viktoria Aschaffenburg U19), Luca Forster, Linus Grill, Jayden Janda, Muhammed Ali Kapukiran und Madaani Seidu (alle Würzburger Kickers U19).

Das Besondere: Keiner der Genannten ist zum Saisonbeginn älter als 19 Jahre. "Alle sind sehr gut ausgebildet und haben auf höchstem Jugendniveau gespielt", sagt Götzelmann. Und die meisten kommen aus der Umgebung: Willanzheim, Wiesentheid, Nordheim, Kürnach, Lindach, Uengershausen und Geldersheim sind die nahen Heimatorte der jungen Garde.

Götzelmann geht mit gutem Gefühl in die Saison

Geblieben sind daneben zwölf Spieler mit jeweils mehr als 23 Einsätzen in der vergangenen Saison. Wer die jugendlichen Neuzugänge sieht, darf nicht vergessen, dass weiterhin auch viel Erfahrung beim TSV im Spiel ist.

Obwohl die Abtswinder vor einer Woche in der dritten Qualifikationsrunde zum landesweiten Toto-Pokal-Wettbewerb gegen den Landesligisten Don Bosco Bamberg (1:3) verloren, äußert sich ihr Trainer zufrieden mit dem Verlauf der Vorbereitung. Die war mit einem intensiven Team-Wochenende gestartet, an dem sie unter anderem einen Traktor über einen Feldweg gezogen oder Baumstämme getragen hatten. "Das haben sie gut gemacht", fand Götzelmann.

Der TSV Abtswind hat so viel Potenzial wie kaum eine andere Bayernliga-Mannschaft – er muss es aber entwickeln

"Bei uns gilt: Jugend forscht. Die Jungs bringen Qualität mit. Ich gehe mit einem guten Gefühl in die neue Runde", bekräftigt der Coach. Es sei aber nicht zu erwarten, dass von Anfang an alles rund laufe – was übrigens in den vorherigen zwei Spielzeiten schon so war, als die Abtswinder erst in der Rückrunde zur Höchstform aufliefen und in der Tabelle nach oben kletterten.

Mannschaft deutet in Testspielen ihr Potenzial an

Die Mannschaft birgt eine spannende Mischung aus einem bestehenden Gerüst sowie mehreren talentierten Spielern, die sich entwickeln sollen und Zeit dafür bekommen. In den Testspielen gegen die Regionalligisten Würzburger Kickers (2:4), TSV Aubstadt (1:2) und FC 05 Schweinfurt (0:4) deutete sich das Potenzial der Mannschaft phasenweise an. Auch die Auftritte in Fuchsstadt (2:1) und Oberschwarzach (3:1) seien "in Ordnung" gewesen, fand Götzelmann.

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So war die Pokal-Niederlage letztlich nur ein kleiner Dämpfer vor der Saison, die mit dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt II an diesem Samstag (20. Juli, 16 Uhr) beginnt. Vielleicht aber einer zur rechten Zeit, da ein Sieg womöglich verdeckt hätte, woran die Mannschaft noch arbeiten muss.

TSV Abtswind, Bayernliga Nord, Saison 2024/25

Abgänge: Max Wolf (FC 05 Schweinfurt), Calvin Gehret, Niclas Staudt (beide Würzburger FV), Felix Wilms (SV-DJK Oberschwarzach), Christian Kuhn (ASV Rimpar), Florian Gutheil (TSV Karlburg), Fabio Feidel (TSV Bergrheinfeld), Tom Bretorius (TSV Rothenbuch).

Zugänge:
Franz Arens, Hannes Bauer, Niklas Henninger, Justus Ronge (alle FC 05 Schweinfurt U19), Jonas Enzmann (Viktoria Aschaffenburg U19), Luca Forster, Linus Grill, Jayden Janda, Muhammed Ali Kapukiran, Madaani Seidu (alle Würzburger Kickers U19).

Spielertrainer, Tor:
Jayden Janda, Felix Reusch.
Abwehr: Franz Arens, Hannes Bauer, Luca Forster, Pascal Henninger, Max Hillenbrand, Muhammed Kapukiran, Justus Ronge, Frank Wildeis, Egor Zelenskiy.
Mittelfeld: Antonius Cosar, Adrian Dußler, Linus Grill, Fabio Groß, Niklas Henninger, Felix Lehrmann, Madaani Seidu, Vladislav Ursu, Jayson Tuda, Matthias Wächter.
Angriff: Triandafil Ceraj, Jonas Enzmann, Ferdinand Hansel, Tizian Hümmer, Felix Schmitt.

Trainer:
Thorsten Götzelmann (neu). Co-Trainer: Mathias Brunsch. Torwarttrainer: Timo Katzenberger.

Saisonziel:
Schnellstmögliche Entwicklung des neuen und jungen Kaders.

Meistertipp:
VfB Eichstätt.

 
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