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Fußball: Landesliga Nordwest
"Wir wissen, dass es möglich ist": Die DJK Dampfach und der Glaube an das zweite Wunder
Der Landesligist steckt tief im Abstiegssumpf, ist aber seit drei Spielen ungeschlagen. Kapitän Danny Schlereth erklärt den jüngsten Aufwärtstrend.
Das war der dritte Dampfacher Treffer gegen Aschaffenburg: Kapitän Danny Schlereth (Mitte) glaubt an die Chance der DJK im Landesliga-Abstiegskampf.
Foto: Ryan Evans | Das war der dritte Dampfacher Treffer gegen Aschaffenburg: Kapitän Danny Schlereth (Mitte) glaubt an die Chance der DJK im Landesliga-Abstiegskampf.
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 11.04.2025 13:00 Uhr

Sie haben sich zu Recht geärgert. Hätte die DJK Dampfach, die am vergangenen Wochenende in Überzahl noch den 2:2-Ausgleich gegen Alemannia Haibach kassiert hatte, diese zwei Zähler mehr auf dem Konto, sie hätte die direkte Abstiegszone der Fußball-Landesliga Nordwest verlassen. "Nächste Woche müssen wir wieder mit mehr Herz die heute verlorenen Punkte zurückholen", forderte deshalb Trainer Oliver Kröner nach Abpfiff. Doch ungeachtet dieses Dämpfers: Die Formkurve des einzigen Landesligisten aus dem Landkreis Haßberge zeigt klar nach oben.

Mit überhaupt nur zwei Siegen aus den 22 Partien bis zur Winterpause haben die Dampfacher eine zweite Jahreshälfte 2024 zum Vergessen hingelegt. Mit dem Frühjahr kam die Trendwende: Gegen Rimpar verlor die Kröner-Elf zwar noch unglücklich mit 0:1, gegen Aschaffenburg-Leider belohnte sie sich jedoch mit Saisonsieg Nummer drei. "Wir hatten einen Sahnetag", erinnert sich Danny Schlereth an den 4:3-Heimsieg, dem er durchaus Bedeutung zumisst. "Das war schon ein Stück weit der Wendepunkt. Wir haben gemerkt, dass wir es doch noch können."

Adrian Hatcher nach Verletzung zurück im Team

Wenngleich mit dem Auswärtsspiel in Fuchsstadt eine bittere 0:1-Niederlage folgte, bei dem das einzige Tor per Strafstoß drei Minuten vor Ende gefallen war (Schlereth: "Das war eigentlich ein klassisches 0:0-Spiel"), geht es seither aufwärts. Seit inzwischen drei Partien sind die Dampfacher, die inzwischen auch wieder den lange verletzten Adrian Hatcher in ihren Reihen haben, ungeschlagen. Kein zu vernachlässigender Faktor, den der Spielführer aber auch nicht zu hoch hängen will: "Seine Qualitäten stehen außer Frage. Nichtsdestotrotz bleibt es ein Mannschaftssport, und als Team funktionieren wir momentan einfach gut. Die Defensive steht besser und das ist der Schlüssel zum Erfolg."

Weshalb das so ist, bei dieser Erklärung tut sich Schlereth, der im Sommer Dampfach verlassen und den Kreisligisten TV Königsberg als Spielertrainer übernehmen wird, schwer. Weder haben sie das System umgestellt, noch in Sachen Personal rotiert. Es sei aktuell eben einfach so, dass sie bei vielen 50:50-Entscheidungen das Glück auf ihrer Seite haben. "Da reden wir von Kleinigkeiten, etwa wohin der Ball bei einem Zweikampf springt beispielsweise. Aber diese Dinge sind in der Summe eben oft entscheidend." 

Die Parallelen zur Vorsaison sind indes nicht von der Hand zu weisen. In ähnlich prekärer Lage drehte Dampfach da gegen Ende der Spielzeit auf, holte in einem fulminanten Schlusssprint aus den letzten sechs Spielen fünf Siege und hielt die Klasse sogar ohne Umwege über die Relegation. Der direkte Klassenerhalt (Haibach ist sechs Punkte entfernt über dem Strich) scheint in dieser Saison noch weiter entfernt. Doch das Ziel Klassenerhalt über die Relegation zu schaffen, ist alles andere als ein Ding der Unmöglichkeit.

Danny Schlereth: "Das macht Hoffnung"

Und da hilft es natürlich ungemein, dieses Kunststück schon einmal vollbracht zu haben. Das glaubt auch Schlereth: "Der Großteil der Mannschaft war letztes Jahr dabei. Und das gibt uns definitiv etwas. Es gibt uns den Glauben, dass es möglich ist", meint der Kapitän. "Dass es da auch nicht um eine andere Mannschaft geht, sondern dass man selbst, dieselben Spieler und derselbe Trainer, genau das schon einmal geschafft haben. Das macht Hoffnung."

Stichwort Trainer: Oliver Kröner, das hatte Teamleiter Bernd Riedlmeier bereits im Herbst verkündet, wird DJK-Coach bleiben. "Nie zur Debatte" stand der Trainer, sagte Riedlmeier damals. Und das helfe auch der Mannschaft, sagt sein Kapitän. "So etwas gibt Sicherheit. Das haben wir schon in der letzten Saison gespürt: Von den Fans bis zum Bratwurstgriller, da ist niemand nervös geworden. Alle haben Ruhe bewahrt. Und so haben wir es auch geschafft." Und genau das soll in diesem Jahr wieder gelingen.

 
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