
17 Mal hintereinander haben sie auf die Mütze bekommen. Mal in Form einer verdienten Watschn wie beim 1:5 beim TuS Leider, mal in Form einer ebenso bitteren wie unverdienten 1:3-Niederlage zu Hause gegen den FC Coburg. Mal in Form eines Ausgleichstreffers in der vierten Minute der Nachspielzeit wie gegen die DJK Hain. 17 Mal in Folge ohne Sieg, immer wieder eine Nackenschelle. Bei der DJK Dampfach, daran ist nicht zu rütteln, sind die Tage nicht erst seit Herbstbeginn trist und grau.
Doch jüngst sind die Wolken aufgerissen über dem Wonfurter Ortsteil. Der 4:1-Heimsieg gegen die DJK Don Bosco aus dem Bamberger Stadtteil Wildensorg bedeutete für das Team von Oliver Kröner den ersten Dreier seit Mitte Juli, hat es gar am FC Lichtenfels vorbei vom letzten auf den vorletzten Tabellenplatz der Landesliga Nordwest rutschen lassen. Sie leben also noch, die Dampfacher.
Eine "Erlösung" nennt Teammanager Bernd Riedlmeier den jüngsten Erfolg. "17 Spiele ohne Erfolgserlebnis, das war einfach nur hart, das war einfach nur bitter", meint der Geschäftsführer einer Baufirma mit Blick auf die bisherige Saison. Dabei war es ja abzusehen, dass sie sich schwertun würden bei der DJK. Nach zehn Jahren verlor der Landesligist im Sommer seinen Kapitän Stefan Greb (Riedlmeier: "Unsere Ballerina auf dem Platz, den kannst du nicht ersetzen") aufgrund dessen Karriereende. Und aufgrund der anderen, verletzungsbedingten Ausfälle wurde es personell nicht nur schwierig, es kam knüppeldick.
Neben der schweren Verletzung von Torjäger Adrian Hatcher – der Angreifer zog sich zum Ende der zurückliegenden Saison einen Kreuzbandriss zu – musste die DJK lange auf etwa acht Akteure dauerhaft verzichten. "Das war brutal. Man darf nicht alles auf die Verletzten schieben, wir haben einen breiten Kader", sagt Riedlmeier. Aber: "Dass Adrian uns fehlt, ist das größte Übel. So einen Stürmer kannst du nicht so einfach ersetzen." Auch die langwierige Viruserkrankung von Lars Tully, in der Vorsaison mit 14 Toren treffsicherster Dampfacher, sei eine große Hypothek.
Riedlmeier will es mit Dampfach in die Relegation schaffen
Tully spielt schon wieder mit, auf Hatcher hofft der Teammanager nach der Winterpause. Überhaupt hat Riedlmeier nie den Glauben verloren, jetzt sowieso nicht, mit den drei Punkten aus Bamberg in der Tasche. "Wir wollen nicht direkt absteigen, wir wollen in die Relegation", meint er selbstbewusst und legt sogar noch einen drauf: "Vielleicht ist ja noch mehr drin. Das kommt darauf an, was wir in den verbleibenden Spielen im November holen." Die haben es freilich in sich, an diesem Sonntag (14 Uhr) geht's zur zweitplatzierten TuS Frammersbach – mit dem Fanbus. Den hat der Teammanager kurzerhand organisiert. Er wolle der Mannschaft zeigen, dass die Leute an die Mannschaft glauben, meint Riedlmeier.
Er selbst glaubt dran. Und er glaubt an seinen Trainer, der den Gesetzmäßigkeiten im Fußball zufolge von nicht wenigen schon angezählt worden ist. Nicht von Riedlmeier. "Ich habe nie an Oli gezweifelt", sagt er. Oft sei er selbst beim Training vor Ort gewesen, habe gesehen, wie die Mannschaft ackert, wie sie mitzieht unter Kröner. "Ein Trainer schießt keine Tore. Auf mich sind einige zugekommen, die meinten, man müsse doch jetzt den Trainer entlassen. Das sagt sich so einfach", erinnert sich Riedlmeier. "Aber der Trainer stand für mich nie zur Debatte. Wir versuchen, mit jungen Leuten die Landesliga zu halten. Dass das nicht einfach ist, ist klar. Aber wir geben unser Bestes. Und das tut der Oli auch." Ob es reichen wird, wird sich zeigen.