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Fußball: Kreisliga Schweinfurt 2
Vom Vizemeister zum Kellerkind: kann Sylbach im Abstiegskampf gegen Hofheim die Wende einläuten?
Warum der SV Sylbach im Juni noch an das Tor zur Fußball-Bezirksliga klopfte und in dieser Saison nun der Absturz in die Kreisklasse droht.
Erzielte eines der bisher erst 13 Saisontore des SV Sylbach: Christopher Krauser (rechts), hier im Duell mit Haßfurts Danny Möhring.
Foto: Ralf Naumann | Erzielte eines der bisher erst 13 Saisontore des SV Sylbach: Christopher Krauser (rechts), hier im Duell mit Haßfurts Danny Möhring.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 29.10.2023 02:51 Uhr

Vor knapp fünf Monaten verpassten die Fußballer des SV Sylbach Historisches. Nach der Herbstmeisterschaft 2022 in der Kreisliga Schweinfurt 2 ließ das Team um das Trainerduo Florian Neeb und Peter Hertel im Frühjahr 2023 Federn – eigentlich zu viele, um noch um den Aufstieg mitzuspielen. Doch dann folge ein fast wahnwitziges Saisonfinale. Am letzten Spieltag zogen die Sylbacher doch noch am bis dahin Zweitplatzierten VfR Hermannsberg-Breitbrunn vorbei. "Die Saison war für uns eine Achterbahnfahrt", sagte Neeb damals und gab zu: "Die Relegation kam für uns am Ende dann etwas überraschend." Als Vizemeister ging es in den Aufstiegsspielen gegen den Kreisliga Rhön-Meister FC Strahlungen. Die Rückkehr nach 18-jähriger Bezirksliga-Abstinenz rückte dann aber bereits nach der 0:4-Hinspielniederlage in weite Ferne. Immerhin konnte sich der SVS mit einem Sieg (2:1) im Rückspiel aus der Spielzeit verabschieden.

Im Hier und Jetzt muss man sich nun etwas verwundert die Augen reiben. Der amtierende Vizemeister steht nach zwölf Spieltagen auf dem vorletzten Tabellenplatz – mit nur einem Sieg und erst acht Punkten auf dem Konto. Trainer Florian Neeb ist nicht verwundert über den schwachen Saisonverlauf, erklärt er auf Nachfrage. Mit Felix Bendel, Justus Kelling und Daniel Ringer hat ein wichtiges Trio die Mannschaft in Richtung des Kreisklassisten FC Augsfeld verlassen.

Spielsystem hat sich verändert

Durch den Aderlass und das anhaltende Verletzungspech haben sich "das komplette Spielsystem und unsere Stärke verändert", erklärt Neeb. "Damit kommen wir noch nicht klar, und es dauert wahrscheinlich noch seine Zeit." Im Vorjahr noch war die Hertel/Neeb-Elf eine echte Tormaschine mit am Ende 75 Saisontoren – also zweieinhalb Treffern im Schnitt pro Spiel. In der laufenden Runde traf Sylbach nur magere 13 Mal in zwölf Spielen. "Die Tabelle lügt nicht", sagt Neeb. "Wir bekommen hinten zu viele Tore und schießen vorne zu wenig." Knapp zweieinhalb Tore fängt sich das Team durchschnittlich pro Spieltag. Letzte Saison war es im Schnitt ein Gegentor weniger.

"Letztes Jahr war unser Spiel geprägt von der Schnelligkeit in der Offensive", so Neeb. Die abgewanderten Ringer (8 Tore in der Saison 2022/23) und Bendel (7) sowie die dauerverletzten Andreas Rother (23) und Markus Schamberger (Neuzugang der SG Untertheres/Ottendorf/Buch) verkörperten genau diesen Spielstil. "Und sie fehlen uns jetzt extrem", gesteht der Trainer. Hinzu kommt, dass Neeb in den letzten Spielen immer eine Offensivkraft zulasten der Defensive "opferte". "Ganz nach dem Motto, hinten muss die Null stehen", begründet es der Coach selbst.

Die Luft wird immer dünner

Immerhin: in den letzten drei Spielen kassierte Sylbach nur vier Gegentreffer, holte dabei aber nur zwei Punkte. "Fakt ist, dass die Luft für uns immer dünner wird", redet Neeb Klartext. "Irgendwann müssen Punkte her." Als absoluten Saisontiefpunkt nennt er das Auswärtsspiel am dritten Spieltag bei der SG Dittelbrunn. Am dritten Spieltag setzte es für den SVS beim Aufsteiger eine empfindliche 0:5-Schlappe, die höchste Niederlage seit fünf Jahren.

Ist es vielleicht rückblickend betrachtet besser, dass der historische Aufstieg im Juni verpasst wurde? Ganz klar "nein", sagt Neeb. "Ich möchte immer das Bestmögliche erreichen, und der Aufstieg wäre im Nachhinein auch drin gewesen", findet er. "Dann hätten wir, denke ich, auch keine Abgänge gehabt, und die Situation wäre heute eine komplett andere. Dieses Abenteuer hätte ich gerne erlebt." Die Realität heißt Kreisliga-Abstiegskampf. Am Sonntag empfängt der SV Sylbach den Tabellennachbarn SV Hofheim (15 Uhr). "Da müssen wir punkten, mehr muss man nicht sagen", so Neeb unmissverständlich.

 
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