
Für den Gewinner ist die Saison zu Ende, für den Verlierer geht sie mit mindestens zwei Spielen weiter. In der ersten Runde der Bezirksliga-Relegation hat der SV Sylbach sein Heimspiel gegen den FC Strahlungen 2:1 (0:1) gewonnen. Weil sich aber die Strahlunger am Donnerstag auf eigenem Platz mit 4:0 durchgesetzt hatten, ziehen sie in die zweite Runde ein. Dort treffen sie auf den SV Stammheim, der die SG Stadtlauringen/Ballingshausen ausgeschaltet hat.
"Nach dem 0:4 war es natürlich schwer, die Motivation für dieses Spiel zu finden. Aber ich bin richtig stolz darauf, dass wir mit einem Sieg aus der Relegation herausgekommen sind. Auch, wenn es nicht gelangt hat", sagte der Trainer des SV Sylbach, Florian Neeb.
Sportlich hatte das Spiel keinen großen Stellenwert, zu deutlich hatte der FC Strahlungen das Hinspiel dominiert und war mit angesprochenem 4:0-Vorsprung an die Nassach gekommen. Begleitet übrigens von über 100 Fans in zwei Bussen. Anrechnen muss man dem SV Sylbach, dem Zweiten der Kreisliga Schweinfurt 2, dass er durchaus gewillt war, sich anständig von seinen Anhängerinnen und Anhängern zu verabschieden.
Die Mannschaft von Florian Neeb begann hochengagiert, versuchte mit einem schnellen Tor – und dann vielleicht einem zweiten hinterher – das Unmögliche doch noch möglich zu machen. Den wuchtig vorgetragenen Angriffen fehlte allerdings die Präzision, sodass Strahlungens Torwart Johannes Bömmel kaum einmal ernsthaft gefordert wurde. Strahlungen seinerseits wartete ab, machte für das Spiel nicht allzu viel, aber bei seinen zwei, drei Umschaltaktionen den gefährlicheren Eindruck.
Zwei Zeitstrafen gegen Sylbacher Spieler dokumentieren den hitzigen Charakter des Spiels
Den Charakter eines Freundschaftsspiels hatte die Begegnung übrigens zu keiner Zeit. Beide Mannschaften scheuten keinen Zweikampf, keinen Körperkontakt und auch kein Wortgefecht. Teilweise ging es hart und hitzig zur Sache, was sich auch in zwei Zeitstrafen für Sylbacher Spieler ausdrückte.
Kurz vor der Pause ging Strahlungen in Führung – Felix Beck köpfte den Ball an Tim Sidon im Sylbacher Tor vorbei ins Netz (45.). "Es spricht für unsere Moral, dass wir uns davon nicht haben herunterziehen lassen und das Spiel noch gedreht haben", fand Neeb. Und zwar durch einen von Andreas Rother verwandelten Foulelfmeter (65.) sowie einen Treffer von Jonas Seuffert (76.), den der Spielertrainer des FC Strahlungen, Benedikt Bötsch, auf seine Kappe nahm: "Da habe ich gepennt."

Insgesamt war Bötsch von der Leistung seiner Mannschaft im zweiten Durchgang weit weniger angetan als von der im ersten: "Wir wollten nach dem Wechsel eigentlich ein zweites Tor nachlegen und Sicherheit reinbringen." Stattdessen habe seine Elf "nicht mehr so viel Fußball, sondern zu viele lange Bälle gespielt. Wir hätten schon gerne gewonnen. Alles in allem sind wir zufrieden, dass wir in die zweite Runde einziehen dürfen."