Einige der Hawks haben vielleicht gar nicht mehr gewusst, wie sich eine Niederlage anfühlt. Ihre bislang letzte kassierten sie immerhin am 23. Oktober. Am Sonntagabend aber war es wieder einmal soweit – mit 2:3 unterlagen sie beim EV Fürstenfeldbruck. ESC-Abteilungsleiter Andreas Kurz brachte den Auftritt der Haßfurter, die dennoch weiterhin an der Tabellenspitze der Gruppe A der Landesliga stehen, ohne jegliche Ausreden auf den Punkt: Es sei "ein typisches offenes Stadion-Spiel" gewesen. "Und das können wir einfach nicht wirklich."
Trainer Petr Sikora empfand die Partie sogar als "irgendwie komisch. Heute war es nicht unser Spiel", räumte der ehemalige Stürmer ein. Vor allem wurme ihn, dass "die Einstellung" seiner Mannschaft in vielen Phasen "nicht gestimmt" habe.
"Das schlechteste Spiel der Saison"
Dabei waren die Voraussetzungen für einen Ausbau der Siegesserie, abgesehen von den zwei personellen Ausfällen (Lukas Kratschmer war gesperrt, Lucas-Andreas Thebus krank), nicht schlecht, schließlich sorgten die mitgereisten Schlachtenbummler für "Heimspiel-Atmosphäre": Knapp 30 der lediglich 44 Zuschauenden waren aus Haßfurt mitgekommen.
Warum es dennoch nicht geklappt hat? "Keiner weiß, warum. Aber damit haben wir eigentlich immer unsere Probleme", gab Kurz zu Protokoll und sprach vom "schlechtesten Spiel der Saison. Aber solche Spiele hat doch jeder einmal. Schade vor allem für die Fans vor Ort."
Die Hawks bleiben 50 Minuten ohne Torerfolg
Die Haßfurter, die während der Partie noch auf den ausgewechselten Dominik Tobola (der Tscheche erlitt vermutlich einen Hexenschuss) verzichten mussten und somit gezwungen waren, ihre Sturmreihen neu zu formieren, taten sich einfach sehr schwer – auch im Duell mit EV-Torwart Valentin Mohr. "Der gegnerische Torwart war wirklich sehr stark", sagte Sikora.
Nach noch torlosen ersten 20 Minuten musste dessen ebenfalls sehr gut aufgelegter Gegenüber Nicolas Hetzel ("der hat noch einige weitere gute Chancen des Gegners vereitelt") im Mitteldrittel zwei Gegentreffer verarbeiten. Kresimir Schildhabel (27.) sowie Teamkollege Andreas Kilian (37.) sorgten für die zu diesem Zeitpunkt nicht überraschende 2:0-Führung.
Sramek sorgt am Ende für ein wenig Hoffnung
Und nachdem erneut Schildhabel im Schlussabschnitt Hetzel zum dritten Mal das Nachsehen gab (46.), war die Entscheidung im Grunde gefallen. Erst in der 51. Minute brachte Jakub Sramek mit dem 3:1 letztlich doch noch einmal etwas Spannung in das Freiluftstadion.
Als der tschechische Toptorjäger nach einer Auszeit der Hawks und der Herausnahme von Hetzel zugunsten eines weiteren Feldspielers zu Beginn der Schlussminute zum zweiten Mal erfolgreich war, keimte zumindest für weitere 50 Sekunden bis zur Schlusssirene noch einmal die Hoffnung auf eine Verlängerung auf.
"Das wäre heute aber nicht mehr verdient gewesen", zeigte sich Kurz als fairer Sportsmann und gratulierte stattdessen den Hausherren zu ihrem knappen Erfolg. "Sie waren einfach bissiger, sehr, sehr clever, scheinbar gut eingestellt von ihrem Trainer", fasste er zusammen. "Unsere Anschlusstore kamen einfach zu spät", bilanzierte Petr Sikora und wollte die 60 Minuten während der Rückfahrt schnell wieder aus seinem Kopf streichen. "Es geht weiter. Die Jungs müssen davon lernen. Die Saison dauert noch lange."