Nach dem überraschenden Abgang von Zdenek Vanc vor gut einem Jahr in Richtung des Straubinger Nachwuchses und der durchaus geglückten "Notlösung" mit einem Spielertrainer-Quartett, konnten die Verantwortlichen der Haßfurter Hawks die hauptamtliche Trainerposition wieder mit einem absoluten Fachmann besetzen: Petr Sikora (51), seit über 20 Jahren ein bekanntes Gesicht im deutschen Eishockey, übernimmt in der Landesliga-Saison 2022/2023 das Zepter im Stadion am Großen Anger.
"Wir freuen uns, dass wir einen absoluten Fachmann davon überzeugen konnten, das sportliche Geschick der Hawks in der kommenden Saison zu lenken", ist man im Lager des ESC Haßfurt sehr erfreut über die Verpflichtung des Trainers. Erfahrungen als Coach beziehungsweise Co-Trainer sammelte Sikora in Dresden und Memmingen sowie zuletzt beim EC Havirov in der zweiten tschechischen Liga.
Ein gefürchteter Stürmer übernimmt das Traineramt beim ESC Haßfurt
Zuvor stürmte der gebürtige Tscheche, der schon länger einen deutschen Pass hat, äußerst erfolgreich für zahlreiche Vereine (Memmingen, Sonthofen, Kaufbeuren, Kassel, Erfurt, Riessersee, Dresden und Peiting) in der Oberliga, der zweiten Bundesliga und der DEL2. "Er wird uns auch im Nachwuchs unterstützen und unseren Nachwuchstrainern sein Fachwissen in geeigneter Weise weitergeben", ergänzt der sportliche Leiter Frank Terhar, der zusammen mit Jens Amarell und Andreas Beck seit einigen Wochen den dreiköpfigen ESC-Vorstand bildet.
Sikora habe "mit seiner Philosophie, und der Art und Weise, wie er spielen und trainieren lassen will, sofort überzeugt. Auch deshalb, weil er für Veränderungen, angepasst an die Situation in Haßfurt, absolut offen ist". Noch weilt der 51-Jährige in seiner Heimatstadt Karviná, während die Suche nach einer Wohnung für ihn in Haßfurt in vollem Gange ist. "Dann kann es losgehen", zeigt sich Amarell optimistisch.
Drei "wichtige Säulen" verlängern bei den Hawks
Und wenn Sikora dann zum ersten Training bittet, darf er sich auf weitere Akteure freuen, die ihren Vertrag bei den Hawks jetzt verlängert haben und den aktuellen Kader auf 17 Mann (zwei Torhüter, neun Abwehrspieler, sechs Stürmer) anwachsen lassen: Die beiden Verteidiger Philip Müller und Tomas Pribyl sowie Angreifer Michael Stach, laut den ESC-Verantwortlichen "drei weitere ganz, ganz, wichtige Spieler", bleiben mindestens ein weiteres Jahr bei den Hawks aktiv. "Gerade Philip Müller hat in der letzten Saison einen enormen Schritt gemacht" so Terhar. In allen Bereichen habe er "100 Prozent zugelegt" und sei damit "in der Defensive der Hawks kaum noch wegzudenken."
Die Qualität von Pribyl ist ebenso bestens bekannt. Der 23-jährige gebürtige Karlsbader ist seit seinem ersten Tag bei den Hawks eine "absolute Stütze", wie die Verantwortlichen anmerken und auf seine Bilanz von 28 Scorerpunkten in 26 Partien verweisen. "Er ist ein junger Spieler, bei dem es an nichts mangelt", betont Terhar. "Alles in allem ist er für dieses Alter schon ein absoluter Leistungsträger mit viel Potenzial nach oben".
Groß ist auch die Freude, dass Stach seinem Ausbildungsverein treu bleibt. Der 24-jährige Haßfurter, der aufgrund von Verletzungen – gerade in der Aufstiegsrunde – lediglich 19 Pflichtspiele absolvieren konnte (acht Tore, elf Assists), habe laut Terhar dennoch "einen weiteren Schritt nach vorne gemacht und ist beim Sommertraining immer vorne dabei. Er hat sich vor allem in Sachen Effektivität und körperlicher Präsenz sehr deutlich verbessert. Er arbeitet hart und viel. Das zahlt sich aus."