Zwei Drittel verloren, das Spiel aber gewonnen. Von Anfang an gezeigt, wer der Herr im eigenen Stadion ist: Mit diesen zwei kurzen Sätzen lassen sich die Wochenendpartien der Haßfurter Hawks zusammenfassen. Denn während Kapitän Christian Dietrich und seine Teamkollegen bei ihrem Gastauftritt in Vilshofen am Freitagabend viel Mühe hatten, um am Ende als 7:6-Sieger nach Hause zu fahren, gab es im Heimspiel gegen den EV Moosburg von der zwölften Sekunde an keinen Zweifel daran, wer drei weitere Punkte einfährt.
Die Uhr war kaum gestartet, da klingelte es dank Jakub Sramek nämlich so schnell wie noch nie in dieser Saison im Kasten der Grün-Gelben. Und die schnelle 1:0-Führung des Tschechen nach dem ersten Angriff der Hawks war gleichzeitig der Startschuss für einen weiteren Gala-Auftritt der Hawks gegen allerdings dezimierte sowie erschreckend schwache Gäste.
Die Hawks zeigen sich überaus heimstark
Nachdem die Haßfurter den 528 Fans im Stadion am Großen Anger bis Ende des ersten Abschnittes mit 7:0 das bislang erfolgreichste Drittel dieser Saison ablieferten, verliefen die weiteren 40 Minuten schon fast wieder "normal": mit 3:1 beziehungsweise 4:1 behielten sie die Oberhand.
Haßfurts Jakub Sramek, der das weitere Tore-Spektakel für die Hawks nicht nur eröffnete, sondern mit dem Treffer zum 14:2 (58.) auch beendete, war sich vor dem Anpfiff nicht sicher, ob es ein ähnliches Ergebnis gibt, wie eine Woche zuvor, als Moosburg im eigenen Stadion eine 3:13-Klatsche kassierte. "Moosburg ist eigentlich nicht so schlecht", sagte der Topscorer, der sein Punktekonto wieder um sieben Zähler erhöhte (zwei Tore, fünf Assists). Warum es dann doch wieder geklappt hat? "Wir sind gerade zu Hause aktuell schon sehr stark", fügte er hinzu. Es sei "für keinen Gegner einfach, in Haßfurt zu spielen."
Bewegung und Torhunger ab dem zweiten Drittel
Dass sich die Hawks bei ihren bisherigen Gastauftritten im Vilshofen meist sehr schwer taten, war im Vorfeld bekannt. Verwunderlich war die 3:1-Führung der Wölfe, die dem Favoriten somit die erste Drittel-Niederlage seit der Pleite in Dingolfing zufügten, nicht. "Ja, das erste Drittel war ganz schlecht von uns", redete Trainer Petr Sikora Klartext.
Ebenso fiel aber die Zufriedenheit über das anschließende Aufbäumen aus. "Danach haben die Jungs ihre Beine wieder gefunden und wir haben langsam wieder unser Spiel gespielt", freute sich der Tscheche vor allem darüber, dass seine Mannschaft "Bewegung und ihren Torhunger" wieder an den Tag legte.
Der ESC Haßfurt kommt auf 89 Tore in neun Partien
Jakub Sramek mit einem Doppelpack (35./39.) sowie Dominik Tobola und Michael Stach innerhalb von 47 Sekunden in der Schlussminute des zweiten Abschnitts, drehten den Spieß erstmals in die aus Haßfurter Sicht richtige Richtung.
Und nachdem erneut Tobola (42.) sowie Jan Trübenekr (50.) in einer fünfminütigen Überzahlsituation auf 3:7 erhöht hatten, schien der dritte Auswärtssieg in Folge eingetütet. Allerdings gaben sich die Niederbayern noch nicht geschlagen. Ihr letzter Treffer zum 6:7-Endstand fiel allerdings exakt eine Sekunde vor der Schlusssirene. "Wichtig war, dass die Jungs nach dem ersten Drittel nicht aufgehört haben, an den Sieg zu glauben", betonte Sikora.
24 Punkte nach neun Partien, Platz 2, ein Torverhältnis von 89:21: Das Topspiel bei Spitzenreiter Wanderers Germering am kommenden Sonntag kann nach der "Pflichthausaufgabe" gegen den ERSC Ottobrunn (Freitag, 19.30 Uhr) kommen.