Inmitten des Abstiegskampfes in der Fußball-Bezirksliga Ost hat der TSV Forst die Weichen für die Zukunft schon gestellt. Schon während der Winterpause hatte der Verein bekanntgegeben, dass es mit Trainer Pero Skoric in der kommenden Saison nicht weitergehen werde. Der einstige Zweitligaverteidiger und Juniorenweltmeister mit Jugoslawien beendet nach zwei Spielzeiten sein Engagement im Schonunger Ortsteil.
Bei der Nachfolge setzt der Bezirksligist auf ein Trio aus den eigenen Reihen. Die aktuellen Führungsspieler Shaban Rugovaj, Edisan Berisha und Nico Radkiewicz übernehmen ab der Saison 2024/25 im Kollektiv die Spielertrainerrolle, Mannschaftskapitän Daniel Mohr die des Teammanagers.
In der Vergangenheit hätten die Forster bereits positive Erfahrungen mit Spielertrainern gemacht, erklärt Neu-Teammanager Mohr und führt dabei Namen wie Florian Hetzel und Marco Forner an. "Jetzt wollten wir außerdem Leuten aus den eigenen Reihen die Chance geben, sich da zu beweisen."
Für das Trio wird es jeweils die Premiere als spielender Trainer sein. Interessant dabei: Die Forster werden jeden Mannschaftsteil mit einem Trainer besetzt haben. In der Abwehr mit Nico Radkiewicz. Der 26-Jährige wechselte 2021 von der FT Schweinfurt nach Forst. Im Mittelfeld mit Edisan Berisha. Der 36 Jahre alte Kosovare hat fußballerisch schon viel erlebt. In der Jugend kickte Berisha für die SpVgg Greuther Fürth, später auch für Jahn Regensburg, ehe es ihn vor fünf Jahren in die Region zum SV Euerbach/Kützberg und seit dieser Saison zum TSV Forst verschlagen hat.
Im Angriff wird Shaban Rugovaj den stürmenden Trainer geben. Mit 17 Treffern ist der 27 Jahre alte Kosovare, der schon in der Bayernliga für den TSV Großbardorf und den FC Sand auflief, aktuell bester Torschütze des Teams.
Verlängert wurde indes mit Torwarttrainer Alexander Osmanovic. Der spielende Co-Trainer Mohamed Hamdoun, der mal als Stürmer, mal als Keeper aufläuft, wird sein Amt nach einem Arbeitsplatzwechsel und jetzt vermehrter Schichtarbeit zur kommenden Runde niederlegen.
"Wir wollen uns auch einfach breit aufstellen und die Aufgaben auf mehreren Schultern verteilen", erklärt Mohr die Planungen, die unabhängig von der Liga umgesetzt werden sollen. Noch nämlich stecken die Forster, die vergangenes Jahr noch knapp in der Relegation den Aufstieg in die Landesliga verpassten, knietief im Abstiegskampf.
Die aktuelle Form, mit einem Sieg und zwei Unentschieden nach der Winterpause, stimmt jedoch zuversichtlich, dass die Forster im Sommer in ihre neunte Bezirksliga-Saison in Folge gehen können. Auch wenn das Team derzeit auf einen direkten Abstiegsplatz steht, glaubt Mohr, dass die Klasse gehalten werden kann. "Zur Not über die Relegation", gibt sich der Kapitän kämpferisch.
Sieben Abgänge nach dem verpassten Aufstieg
Dass es überhaupt eine Saison im Abstiegskampf werden würde, hatte nach dem verpassten Aufstieg im Juni 2023 in Forst wohl niemand gedacht. Innerhalb kurzer Zeit verließen sieben Stammspieler den Verein. Das schwächt die Mannschaft bis heute, die stets mit einem Rumpfkader in die Spieltage geht. Die schwierige Lage habe allerdings den Zusammenhalt bei den Verblieben verstärkt. "Das hat uns enger zusammengeschweißt, wir haben auch eine richtig gute Trainingsbeteiligung", verrät Mohr. "Wir sind ein eingeschworener Haufen."
Der soll in der kommenden Saison vergrößert und verjüngt werden. "Wir wollen jungen Spielern aus der Umgebung die Möglichkeit bieten, Bezirksliga-Fußball zu spielen", kündigt Mohr, der mit dem neuen Spielertrainertrio derzeit nach Neuzugängen Ausschau hält, an.