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Fußball: Bezirksliga Ost
Der Strafraumkönig des TSV Forst - Mohamed Hamdoun fühlt sich im eigenen und im gegnerischen Strafraum wohl
In Tunesien erlernte er seine fußballerische Vielseitigkeit. Beim TSV Forst spielt der Alleskönner entweder ganz vorne oder ganz hinten.
Mal Torhüter, mal Stürmer: Mohamed Hamdoun vom TSV Forst.
Foto: Steffen Krapf | Mal Torhüter, mal Stürmer: Mohamed Hamdoun vom TSV Forst.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:25 Uhr

Seine fußballerisches Habitat ist der Strafraum – sowohl der eigene als auch der des Gegners. Mohamed Hamdoun ist Torhüter, Stürmer, Co-Trainer und Urgestein des TSV Forst. Der 33-Jährige ist die sprichwörtliche eierlegende Wollmilchsau des Bezirksligisten. Seine Fußballkarriere in Tunesien führte ihn in jungen Jahren sogar ehemals bis in die zweite Liga des nordafrikanischen Landes.

Aktuell zieht er lieber seine Stammposition als Torhüter vor, verrät Hamdoun. Die Sommervorbereitung verpasste er großteils, daher fehle ihm etwas die Fitness, um im Angriff die nötigen Wege zu gehen. Eingeplant war er diese Saison nicht nur als neuer Co-Trainer neben Coach Pero Skoric, sondern vor allem auch als Stürmer. Letztes Jahr führte er den TSV als Keeper noch fast bis in die Landesliga. Das Ende ist bekannt. Forst scheiterte in der Relegation an der SpVgg Hösbach-Bahnhof. Das Team fiel auseinander, acht Spieler verließen den Klub – die meisten ziemlich spontan – im Sommer. "Wenn wir aufgestiegen wären, wären alle dageblieben", ist sich Hamdoun sicher. Er selbst verschwendete keine Gedanken an einem Weggang, obwohl, wie er sagt, eigentlich jedes Jahr Angebote für ihn eintrudeln.

Mal Torwart, mal Stürmer

Aufgrund des dünnen Spielerkaders sollte Hamdoun diese Runde eigentlich weiter vorne helfen. Aktuell ist der andere Torhüter, der junge Lenny Barth, jedoch verletzt. Und so hechtet der Tunesier wieder zwischen den Forster Pfosten dem Leder hinterher. Zwischendurch erzielte Hamdoun aber auch als Sturmspitze auch schon vier Saisontreffer. "Lenny ist ein sehr guter Tormann, wenn er wieder gesund ist, bin ich wieder vorne", kündigt Hamdoun an.

Der Ursprung der Doppelbegabung liegt übrigens Jahre zurück und 2000 Kilometer Luftlinie entfernt. Fünf Jahre lang, bis er 22 war, spielte er für den tunesischen Zweitligaklub CS Korba. "Im Profifußball musst du als Torwart Fußball spielen können", erklärt er, warum er auch als Feldspieler einiges drauf hat. "Aber auch auf der Straße haben wir in Tunesien ständig mit Kumpels Fußball gespielt." Sein Talent im Feld zeigte er dann aber erstmals in Forst. Zum Verein kam Hamdoun 2012, mit seiner heutigen Ex-Frau wohnte er direkt neben dem Sportplatz in Forst. In den Folgejahren wechselte er zwischen den zwei Positionen, spielte dort wo ihn sein Klub eben am meisten brauchte. In den Spielzeiten 2016/17 und 2021/22 erzielte er mit jeweils 13 Treffern seinen persönlichen Bestwert als Angreifer.

Klassenerhalt ohne Relegation ist jetzt das Saisonziel

Der Start in die laufende Saison in der Bezirksliga Ost verlief kompliziert für den amtierenden Vizemeister, der oft mit einem Rumpfkader mit manchmal nur zehn oder elf Feldspielern antreten musste. Aus den ersten zehn Spielen holte Forst gerade einmal drei Punkte. Zuletzt platzte der Knoten jedoch. Der TSV steht nun bei immerhin 15 Zählern. "Die Arbeit, die Pero und ich die ganze Zeit investiert haben, wir jetzt endlich sichtbar", erklärt der gelegentlich stürmende Torhüter.

Wichtig ist dem Trainerduo vor allem, trotz aller Widrigkeiten seit Sommer, weiter Fußball zu spielen und "gute Aktionen zu haben", wie Co-Trainer Hamdoun es beschreibt. Das tun nicht viele Teams in der Spielklasse, meint er weiter. "Vielleicht verlieren wir dadurch manchmal Punkte, aber wir wollen eben nicht nur lange Bälle spielen und hoffen, damit irgendwie Tore zu machen." Zuletzt stimmte das Verhältnis von Spielweise und Ertrag in Forst immer häufiger wieder. So soll es auch im letzten Spiel des Jahres (Sonntag, 26. November, 14 Uhr, Sportgelände Forst) sein. "Wenn wir jetzt noch gegen Strahlungen drei Punkte holen, haben wir erstmal etwas Ruhe." Der Klassenerhalt ohne den Umweg über die Relegation ist das Ziel. Mohamed Hamdoun wird wie immer seinen Anteil am Erfolg haben – egal an welchem Ende des Spielfelds.

 
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