"Völlig verdient" – darin waren sich beide Trainer, Olcay Epcelli von der SG Dürrfeld/Obereuerheim und Jens Gütlein vom SC Lußberg-Rudendorf sowie vermutlich sämtliche der 640 Zuschauenden einig. Die 90 Relegations-Minuten um den Aufstieg in die Schweinfurter Fußball-Kreisklasse auf dem Sportgelände des FC Knetzgau fanden in der Spielgemeinschaft aus der Gemeinde Grettstadt einen eindeutigen Sieger.
Dürrfeld/Obereuerheim, Vizemeister der A-Klasse Schweinfurt 4, stand bereits nach einer komplett dominanten ersten Häfte als Gewinner fest. Das 3:0 zur Pause hatte auch am Ende Bestand und führt die SG in die Kreisklasse. Der SC Lußberg-Rudendorf, Dritter der A-Klasse Schweinfurt 5, bekommt am Pfingstmontag, 6. Juni, gegen den Sieger der Partie TSV Burgpreppach – SC Stettfeld (Dienstag, 18.30 Uhr) eine weitere Chance.
Mehr als einseitig verlief der erste Durchgang in Knetzgau. Während Dürrfeld früh störte und das Spielgeschehen fast ausnahmslos in die Lußberger Hälfte verlagerte, fand die Mannschaft von Gütlein "überhaupt nicht zu unserem Spiel, wir waren komplett von der Rolle", wie der Spielertrainer später zugeben musste. Nicht einen einzigen Ball brachte der Sportclub auf das von Simon Hartmann gehütete Dürrfelder Gehäuse. Dessen Vorderleute zeigten sich aggressiv und auch spielerisch klar besser.
Die Tore der SG durch Martin Sowka (9.), den eine Flanke aus dem Halbfeld fand, Lukas Keßlers Kopfball (18.) und Sebastian Hartmanns feine Volley-Abnahme (36.) waren eine logische Folge der Dürrfelder Überlegenheit.
Dürrfeld verzichtet auf den 61-Tore-Mann Burhan Bayat
Und das, obwohl Spielertrainer Epcelli auf Spielmacher Baris Aktepe verzichten musste und den 61-Tore-Mann Burhan Bayat zunächst auf der Bank ließ. "Wir haben heute bewiesen, dass wir nicht von Burhan abhängig sind, sondern eine Mannschaft sind", kommentierte der ehemalige Schweinfuter und Sander Bayernliga-Kicker die Maßnahme, den zum Bezirksligisten TSV Forst wechselnden Torjäger nicht von Beginn an zu bringen.
Im zweiten Durchgang schaltete Dürrfeld mindestens einen Gang zurück, wollte sich die Kräfte wohl für die anschließende Aufstiegsfeier aufsparen. "Wichtig war, die Null zu halten – und das haben wir geschafft", gratulierte der 48-Jährige seiner Mannschaft zu einer gelungenen Vorstellung.
Lußberg kam nach der Pause dadurch besser ins Spiel, ein Torerfolg sollte der Mannschaft aber verwehrt bleiben. Die beste Gelegenheit, noch einmal ein wenig Spannung in die Partie zu bringen, hatte Kevin Frank, dessen Freistoß zehn Minuten vor dem Ende an den Pfosten klatschte.
Die Leistungssteigerung nach der Pause sollte Lußberg aber Mut geben für die Partie in eineinhalb Wochen. "Wir haben heute daraus gelernt. Die Relegation ist Neuland für uns. Es ist noch nichts verloren. Wir haben noch eine Chance und die nutzen wir", zeigte sich Jens Gütlein kämpferisch.