Das riecht nach acht Wochen Spannung, wenn es ab Mitte März wieder um Punkte geht in der A-Klasse Schweinfurt 5. Zumindest für den TSV Zell, den SC Lußberg und den FSV Krum.
Denn diese drei Mannschaften sollten unter sich ausmachen, wer am Ende als Erster direkt in die Kreisklasse marschiert und wer mit Platz zwei oder drei den Umweg über die Relegation gehen muss. Acht beziehungsweise neun Zähler Vorsprung hat dieses Trio auf den Viertplatzierten, das sollte mehr als eine Vorentscheidung sein.
Ganz oben thront der TSV Zell – vielleicht ein wenig überraschend, aber die Kicker von Spielertrainer Julian Klauer haben alle bisherigen Duelle gegen die beiden direkten Konkurrenten für sich entschieden. Der SC Lußberg lauert punktgleich dahinter. Die mit Abstand offensivstärkste Mannschaft der Liga (71 Tore) hat allerdings ein Spiel mehr auf dem Konto und gegen die Zeller eben schon zweimal verloren.
Platz drei: FSV Krum
Krum, mit einem Punkt Rückstand auf Platz drei, wurde – zumindest bei den Konkurrenten – vor Saisonbeginn als Favorit auf den ersten Platz gehandelt, auch wenn Spielertrainer Florian Degen das so nicht stehen lassen will: "Wir haben uns selbst nicht als Titelfavorit gesehen. Immerhin musste sich die Mannschaft nach der langen Pause erst finden." Drei Unentschieden – darunter das 1:1 in Lußberg – in den ersten Wochen geben Degen, für den Krum die erste Trainerstation im Aktivenbereich darstellt, recht.
Auch Verletzungen hätten den FSV Viktoria geplagt, "und die konnten wir teilweise nicht so kompensieren", weiß der 32-Jährige. Dazu kommt, "dass wir in den entscheidenden Spielen gegen Zell und Lußberg keinen guten Fußball gespielt haben", gibt Krums Coach offen zu. "Klar hätten diese Spiele aus unserer Sicht besser laufen können, aber so ist eben der Fußball."
Für die Rückrunde vertraut der gebürtige Sylbacher auf den vorhandenen Kader. "Wir sind mit unserem Personal hochzufrieden. Wir werden versuchen, ganz nach oben zu kommen, aber das wollen die anderen beiden ja auch. Wir sind deshalb auch nicht enttäuscht, wenn wir in die Relegation müssen."
Der Landschaftsgärtner im Trikot des FSV Krum gibt sich im Vorfeld des zu erwartenden Dreikampfes absolut fair: "Alle drei sind richtig gute Mannschaften. Und wer am Ende oben steht, der hat es dann auch verdient."
Platz zwei: SC Lußberg
An den "Big Points" konnte der SC Lußberg bisher nur schnuppern. Gegen Zell setzte es zwei Niederlagen und auch gegen Krum reichte es "nur" zu einem Remis. "Beim 2:5 in Zell hatten wir uns zwar viel vorgenommen, nach einer Viertelstunde aber schon eine Rote Karte und zwei Tore gegen uns", weiß Lußbergs neuer Spielertrainer Jens Gütlein, dass Anfang November nichts zu holen war. Auch das Hinspiel gegen Zell ging verloren (1:2). "Da wussten wir noch gar nicht, wo wir eigentlich stehen, haben aber auch kein gutes Spiel gemacht", erkennt Gütlein die bisherige Überlegenheit des aktuellen Spitzenreiters an.
"Wir wollen in der Tabelle auf keinen Fall schlechter werden als Platz zwei", gibt sich der 28-jährige Oberfranke für die Rückrunde kämpferisch. "Ob es für ganz oben reicht, hängt von Zell ab. Wir wären aber auch mit Platz zwei letztlich nicht unzufrieden." Dazu müsste aber wohl auch ein Dreier gegen den FSV Krum her. Die Gelegenheit dazu besteht am 3. April.
Die Stärken seiner Mannschaft sieht der Bürokaufmann eindeutig in der Offensive. Vor allem 23-Tore-Mann Simon Schirmer und Kevin Frank (14 Treffer) sind dafür verantwortlich, dass es bislang so oft im gegnerischen Kasten geklingelt hat. Gütlein selbst traf sechsmal – für einen "Sechser" recht ordentlich.
Platz eins: TSV Zell
"Wir haben es einfach verdient", fasst Julian Klauer, Spielertrainer beim Tabellenführer TSV Zell, die Hinrunde seiner Mannschaft zusammen. Zwar spricht man im Winzerdorf nicht vom Titelgewinn, das Wort "Aufstieg" fällt aber schon mal. Immerhin hat der TSV die Konkurrenz bislang in Schach gehalten – vor allem die direkte.
Die einzige Niederlage kassierte der Kreisklassen-Absteiger von 2020 gegen den SV Neuschleichach, "weil", so Klauer, "ich den Fehler gemacht habe, da defensiver aufzustellen", gibt sich der 30-Jährige selbstkritisch. "Wir wollen nach vorne spielen, einen modernen, jungen Fußball", hat der TSV Zell diesen Fauxpas in den Spielen danach repariert und sich nach oben gewirbelt.
Mit den beiden Siegen über Lußberg und dem Dreier über Krum hat Zell die beste Ausgangslage im Dreikampf. Aber: "Auch gegen den Vierten Limbach und den Fünften Knetzgau müssen wir erst einmal gewinnen", weiß Klauer, dass der TSV Zell im Frühjahr der Gejagte sein wird.
Viel deutet daraufhin, dass es im Saisonfinale zu einem Endspiel kommen wird. Am 15. Mai, dem vorletzten Spieltag, heißt es: TSV Zell gegen FSV Krum. Und wer weiß, vielleicht freut sich dann sogar der SC Lußberg über einen für sich günstigen Ausgang dieser Partie.