Offiziell ist es noch nicht, aber so gut wie sicher: Der VfL Frohnlach zieht sich zum Saisonende aus dem höherklassigen Amateurfußball zurück. Die in dieser Saison noch ausstehenden acht Spiele sind die letzten, die der 1919 gegründete Verein vorerst in der Fußball-Landesliga Nordwest bestreiten wird – sofern sie denn coronabedingt überhaupt stattfinden.
Sportleiter Christian Tremel gibt frei heraus zu, dass es "sehr, sehr schlecht" für die Frohnlacher Fußballer aussehe. Der Verein habe gegenwärtig weder einen Trainer noch eine Mannschaft für die nächste Landesligasaison. "Bis auf einen Spieler haben alle schon gesagt, dass sie den Verein nach dieser Saison verlassen werden", sagt der 53-Jährige.
Frohnlachs Fußballer wollen die Saison ordentlich zu Ende spielen
Die laufende Runde möchten die Oberfranken "anständig zu Ende spielen" und nicht wie ein angeschlagener Boxer kurz vor dem Knockout dem Rundenende entgegen taumeln – also Spiele absagen, weil zu viele Spieler fehlen, oder sich mit einer Rumpfelf irgendwo "abschießen" lassen. Tremel, früher Torhüter, liegt viel daran, dass sich der VfL ordentlich aus der Liga und erhobenen Hauptes von seinen sportlichen Rivalen verabschiedet.
Seit die Firma Schillig, ein in der Gemeinde beheimateter Polstermöbel-Fabrikant und langjähriger Sponsor des Vereins, Mitte vergangenen Jahres ihre Unterstützung zurückgezogen hat, fehlen die finanziellen Mittel. "Wir haben uns die Hacken abgelaufen, aber alle Firmen in der Umgebung, die etwas für den Fußball übrig haben, engagieren sich woanders", berichtet Tremel.
Verantwortliche prüfen, in welcher Liga ein Neuanfang möglich wäre
Das Landesliga-Aus für den VfL Frohnach ist besiegelt – offen ist nur noch, wie es vollzogen wird. Gemeldet hat es der Verein noch nicht, weil intern noch ein Beschluss dazu fehlt.
In einer gewöhnlichen Saison läuft es gemäß Paragraf 8 der Spielordnung so: Beantragt ein Verein vor dem vorletzten Meisterschaftsspiel, dass er mit einer Mannschaft freiwillig auf das Spielrecht in der aktuellen Liga verzichtet, wird diese nach dem letzten Spieltag auf den letzten Platz gesetzt, wodurch alle anderen Teams, die unter ihr stehen, um einen Platz nach oben rutschen.
Zugleich kann der Verein einen Antrag für eine tiefere Liga stellen, in der er in der neuen Saison mit dieser Mannschaft antreten möchte. "Wir prüfen derzeit, für welche Liga das möglich wäre. Aber alles andere ist für uns kein Thema mehr", sagt Tremel. In der zweiten Mannschaft hat Frohnlach eine Spielgemeinschaft mit dem TBVfL Neustadt-Wildenheid, die in die Kreisklasse aufsteigen könnte.
Tremels Versprechen: Der Abschied soll "sauber und anständig" sein
Jedoch ist die aktuelle Saison eben keine normale, sondern eine unter Corona-Bedingungen. Ob sich die Vorgehensweise dadurch ändere, wisse er nicht, sagt Tremel. Auch falls die Saison abgebrochen würde, könne er nicht sagen, was in diesem speziellen Fall zu tun sei.
Verbandsspielleiter Josef Janker erklärt auf Nachfrage dieser Redaktion, dass sich der Ablauf beim freiwilligen Ligaverzicht nicht geändert habe. Ein Saisonabbruch sei dagegen ein Sonderfall, über den letztlich der Verbandsausschuss entscheiden müsse. Er rät dazu, den Rückzug dann "unverzüglich" zu erklären, betont aber, dass ein Abbruch "nicht zur Debatte" stehe.
Sportleiter Tremel verspricht: "Alle Vereine können sich darauf verlassen, dass sich der VfL sauber und anständig verabschieden möchte und keiner dadurch einen Nachteil haben soll." Das wäre der Fall, wenn Frohnlach seinen Rückzug nicht rechtzeitig beantragen würde. Dann bliebe die Abschlusstabelle unverändert und als "Strafe" müsste Frohnlach in der untersten Liga von vorne beginnen: "Das wollen wir sowohl für uns als auch für alle anderen vermeiden."
Eigentlich sind solche Vereine wie z.B. auch der TSV Aubstadt (Regionalliga) der mehr oder weniger von einem örtlichen Großsponsor abhängig ist nichts anderes als RB Leipzig im kleinen.
Die Wurst schmeckt in der Kreisklasse oft besser als in höheren Ligen. Die große Mehrarbeit welche in höheren Ligen bewältigt werden muss bleibt oft an Ehrenamtlichen aus dem Ort hängen, kassieren tun die auswärtigen Spieler. Mit den Jahren schwindet oft die Begeisterung.
Das geht schon in der Kreisiga los mit der unsäglichen Bezahlerei für mäßiges Gekicke.
Während früher die Sportheime nach dem Spiel voll waren schauen die auswärtigen Spieler heute, dass sie möglichst schnell nach dem Spiel das Weite suchen. Der eigene Nachwuchs bleibt auf der Strecke und somit die Zukunft des jeweiligen Vereins.
Und viele Kreisligisten schaffen den sportlichen Aufstieg in die höhere Liga nicht, weil sich manche einheimische Fußballer zu Besserem und Höherem berufen fühlen und für 2 Tankfüllungen und ein paar Euro Handgeld zu einer Söldnertruppe wechseln. Auf solche Charaktere is dann leider auch schon gesch....... , die sollten lieber keinen Mannschaftssport betreiben. Da wäre vielleicht Golf oder Tennis besser......
Man sieht die Beispiele wie Kleinrinderfeld, Schollbrunn, Margetshöchheim, Hettstadt,....
Auf der anderen Seite gibt es Vereine wie Gerbrunn, die haben aus ihrer Vergangenheit gelernt!
Back to the roots......