Derbyzeit im Seestadion – für Maximilan Zang ein besonderer Moment, denn erstmals seit seinem Wechsel nach Sand vor zwei Jahren trifft er auf den Verein, bei dem er zuvor viele Jahre gespielt hat. 2011 heuerte der inzwischen 32 Jahre alte Defensivspieler beim TSV Großbardorf an, absolvierte danach 258 Bayernliga-Partien für die "Gallier", bevor es ihn 2019 nach Sand verschlug.
Das Unterfranken-Ost-Duell kommt zum richtigen Zeitpunkt: Beide Mannschaften sind im Aufwind, fuhren am letzten Wochenende jeweils ihren ersten Saisonsieg ein. Sand gewann mit 2:1 in Seligenporten, Großbardorf mit 2:0 gegen Don Bosco Bamberg. Die Grabfelder setzten sich zudem, wenn auch erst im Elfmeterschießen, im Pokal beim TSV Gochsheim durch.
Keine Kompromisse
Wohl erstmals vor einem direkten Duell steht der FC Sand (10./5) in der Tabelle vor dem TSV Großbardorf (13./4). Für Zang aber nur eine Momentaufnahme: "Für uns ist es nicht relevant, auf die Tabelle zu schauen, sondern nur von Spiel zu Spiel", bemüht er eine schon tausendfach benutzte Floskel.
"Dass das für mich ein ganz besonderes Spiel wird, steht außer Frage", mag Zang aber nicht verhehlen, dass Großbardorf für ihn auch eine Herzensangelegenheit war. Dennoch: Am Samstag will er keine Kompromisse eingehen, "wir denken nur an die drei Punkte", verspricht er vollen Einsatz für den FC Sand: "Alles andere blende ich definitiv aus."
Seit 2015 lebt der 32-Jährige im Weindorf. Und auch wenn es seitdem regelmäßig Anfragen des FC Sand gab, kam der Wechsel für ihn erst 2019 infrage. "Wir haben in Großbardorf immer unter den Top Drei gespielt, deshalb gab es nur wenig Gründe, vorher nach Sand zu gehen", begründet er seine späte Entscheidung.
Sechs Gegentore haben die Sander in ihren vier Spielen kassiert, die Sicherheit in der Hintermannschaft sei also noch nicht perfekt, weiß der Defensivspezialist, der seinen Partner Joe Bechmann aus gemeinsamen Zeiten bei Eintracht Bamberg bestens kennt.
"Unsere Gegentore waren eigentlich fast schon Eigentore", glaubt Zang, dass noch einiges an Arbeit vor ihm liegt, "auch weil wir in den bisherigen Spielen zwar wenig bis gar nichts zugelassen haben, trotzdem aber Tore kassiert haben". Insgesamt stellt die Vierkette mit ihm, Bechmann, Simon Götz und André Karman "schon einen guten Verbund" dar, glaubt Zang. "Und mit Alessandro Burkard haben wir zudem noch einen Top-Keeper bekommen."
Torjäger Timm Strasser fehlt im Derby
Der fehlte beim 2:1 in Seligenporten, steht im Derby aber wohl wieder zwischen den Pfosten. Verzichten muss Trainer Matthias Strätz aber auf insgesamt sechs Spieler. Am schmerzhaftesten dürfte der Ausfall von Timm Strasser wiegen. Der 20-Jährige, bislang schon mit drei Saisontreffern, hat sich eine Muskelverletzung zugezogen. Erstmals im Kader ist Neuzugang Adin Jacobovici, der vom TSV Abtswind gekommen ist.
Auch wenn Maximilian Zang als Bilanzbuchhalter viel mit Zahlen zu tun hat, eine mag der aus Kaisten in der Gemeinde Wasserlosen stammende Abwehrspieler nicht nennen: die Punktezahl, die am Saisonende benötigt wird, um sicher in der Bayernliga zu bleiben. "Es ist noch brutal lang bis zur Winterpause. Wir müssen bis Ende November so viel wie möglich punkten. Und dann können wir meinetwegen auf den nötigen Punktestand schauen."