zurück
EISHOCKEY: LANDESLIGA
Erst hui, dann pfui: Was die Haßfurter Hawks nach dem 3:11 gegen Dingolfing tun müssen, um bestehen zu können
Dem 5:2 am Freitag folgte in den Landesliga-Finalspielen ein heftiges 3:11 in Dingolfing, das Fragen aufwirft. Wie kam diese Klatsche zu Stande?
Nicht gerade glücklich: Daniel Hora erzielte bei der zweiten Play-off-Klatsche am Sonntagabend beim EV Dingolfing zwei Tore, Landsmann Tomas Pribyl den dritten Treffer für die Haßfurter Hawks. Angesichts der zweistelligen 3:11-Niederlage war dies freilich nur Kosmetik.
Foto: Ralf Naumann | Nicht gerade glücklich: Daniel Hora erzielte bei der zweiten Play-off-Klatsche am Sonntagabend beim EV Dingolfing zwei Tore, Landsmann Tomas Pribyl den dritten Treffer für die Haßfurter Hawks.
Ralf Naumann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:56 Uhr

Achterbahnfahrten sind derzeit sicherlich wesentlich angenehmer, als sich Spiele der Haßfurter Hawks anzusehen. Erst hui, zwei Tage später wieder pfui: Denn während die Mannschaft von Trainer Petr Sikora im zweiten Eishockey-Landesliga-Play-off-Finalspiel am Freitagabend beim 5:2-Sieg gegen den EV Dingolfing eine kämpferische Glanzleistung bot, ging sie am Sonntagabend in der Marco-Sturm-Halle der Niederbayern noch schlimmer unter als eine Woche zuvor. Doch wie kam diese 3:11-Schmach zu Stande?

"Gute Frage. Dingolfing hat uns einfach den Schneid abgekauft", lautete kurz nach der Begegnung ein erster Erklärungsversuch von Abteilungsleiter Andreas Kurz. Vor allem im zweiten Drittel, in dem sich die Nickligkeiten und Foulspiele beider Kontrahenten aus dem ersten Abschnitt fortsetzten. Der Schiedsrichter hatte auf alle Fälle viel zu tun, denn er schickte – gleichmäßig verteilt – jeweils 16 Spieler auf die Strafbänke, die somit fast zu jedem Zeitpunkt der Partie gefüllt waren. Immerhin zwei Mal nutzten die Dingolfinger Isar Rats die numerische Überlegenheit aus und bauten ihre knappe Führung durch Alexander Janzen nach knapp zehn Minuten auf 3:0 aus.

Die Haßfurter brechen nach und nach ein 

Die Hawks, die zu diesem Zeitpunkt noch gut Paroli boten und ebenfalls gute Tormöglichkeiten hatten, schafften 44 Sekunden vor dem Drittelende, ebenfalls bei eigener Überzahl, wenigstens noch den Anschluss (Torschütze war Tomas Pribyl, 20.). Doch eine weitere Aufholjagd und somit eine weitere offene Begegnung auf Augenhöhe kam nach dem Seitenwechsel nicht mehr zu Stande. Laut Kurz hatten die Dingolfinger "leichte Fehler" der Haßfurter Puckjäger einfach "gnadenlos bestraft". Bis auf 8:1 schraubten sie das Ergebnis, spielten sich dabei fast wie in einen Rausch und versetzten bis auf die bedauernswerten 160 Haßfurter Fans alle restlichen gut 1500 Zuschauenden sprichwörtlich in Ektase.

Und auch im Schlussabschnitt ließen EVD-Kapitän Dominik König und seine Teamkollegen nicht wirklich locker. Immerhin musste der bedauernswerte Nicolas Hetzel im ESC-Gehäuse den Puck "nur" noch drei Mal aus seinem Netz holen, während auch sein Gegenüber Dennis Jedrus zwei Mal das Nachsehen hatte: der "Doppelpack" von Daniel Hora zum 9:2 (43.) und 11:3 (58.) kann angesichts der Höhe des Ergebnisses aber schon fast nicht mehr als Ergebniskosmetik bezeichnet werden. Und dass mit Pribyl und Hora zwei Abwehrspieler erfolgreich waren, beweist die am Sonntagabend trotz vieler abgegebener Schüsse nicht vorhandene Durchschlagskraft der ESC-Stürmer. "Wir haben uns diesmal gewehrt, was man auch an den Strafzeiten sieht. Diese haben uns wahrscheinlich aber auch ein besseres Ergebnis gekostet", so Kurz angesichts der insgesamt fünf Unterzahltore.

Der Trainer will diesmal nicht viel sagen 

Zum zweiten Mal heißt es jetzt "aufstehen, Mund abwischen und es am kommenden Freitag wieder besser machen. Ob du 3:11 verlierst oder 0:1 – das spielt in der Endabrechnung ja eigentlich keine Rolle. Dingolfing führt jetzt nach drei Spielen mit 2:1. Jetzt heißt es am Freitag für uns siegen oder fliegen", ist Kurz überzeugt, wie schon beim ersten Heimspiel, einen ganz anderen Auftritt zu sehen. Zustimmung erhält er von Petr Sikora, der lediglich von "blöden Gegentoren" sprach und sich ansonsten mit einer eigenen öffentlichen Analyse zurückhalten wollte. "Am Freitag schlagen wir den Gegner", gibt er sich allerdings zuversichtlich und zugleich kämpferisch.

Die Statistik des Spiels

Eishockey, Landesliga, Play-off-Finale, Männer (Spiel 3)
EV Dingolfing – ESC Haßfurt 11:3 (3:1, 5:0, 3:2)
Haßfurt: Hetzel, Feitl – Hora, Thebus, Stahl, Britsch, Pribyl, Finzel, Marx, Hertwich – Stach, Sramek, Löffler, Endres, Trübenekr, Lang, Büchner, Dietrich, Tobola, Vlach, Kratschmer.
Tore: 1:0 (10.) Alexander Janzen (Daniel Schander), 2:0 (13.) Patrick Geiger (Marco Sedlar, 5-4), 3:0 (15.) Geiger (William Theberge, 5-4), 3:1 (20.) Tomas Pribyl (Jakub Sramek, Daniel Hora, 4-5), 4:1 (24.) Janzen (Waldemar Detterer, Dominik König), 5:1 (28.) Max Hofbauer (Geiger), 6:1 (29.) Dominik Schindlbeck (Geiger, 5-4), 7:1 (30.) Jan Herrmann, 8:1 (39.) Schindlbeck (Hofbauer, Sedlar) 9:1 (42.) Sedlar (Hofbauer), 9:2 (43.) Hora (Sramek, Trübenekr, 4-5), 10:2 (47.) Sedlar (Hofbauer, 5-4), 11:2 (52.) Janzen (Hofbauer), 11:3 (58.) Hora (Dominik Tobola). Strafminuten: 32/32. Schiedsrichter: Huber (Hohlbein/Steinmann). Zuschauende: 1667.
rn
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Haßfurt
Ralf Naumann
Eissportclub Haßfurt e.V.
Strafminuten
Trainer und Trainerinnen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top