„Ich will den Nachwuchs mit meinen Trainerkollegen weiterentwickeln“, machte Zdenek Vanc noch vor einigen Wochen deutlich, als auch er mit seiner Familie unfreiwillig im Corona-Lockdown festsaß, aber schon optimistisch in die Zukunft blickte und in Haßfurt voller Tatendrang auf die Saison 2021//2022 hinarbeitete. In wenigen Tagen startet der Tscheche nun mit wieder mit seinen Vorhaben – allerdings nicht wie geplant beim ESC Haßfurt: Vanc wechselt überraschend zum EHC Straubing.
Vanc, der im Frühjahr 2020 als zurückgeholter „Feuerwehrmann“ die Schweinfurter „Mighty Dogs“ noch vom Bayernliga-Abstieg bewahrte und im Sommer beim ESC Haßfurt anheuerte, soll bei den niederbayerischen „Tigers“ hauptverantwortlich und vor allem ganzjährlich mit anderen Kollegen mehrere Jugendmannschaften (U 9, U 11, U 13 und U 15) betreuen.
Leicht falle ihm der Abschied aus Haßfurt nicht, beteuert Zdenek Vanc in einem Telefonat. „Das war bislang meine schwerste Entscheidung“, räumt er ein. Er hätte sehr gerne den Wiederbeginn bei den kleinen und großen „Hawks“ nach der Pandemie begleitet und vorangebracht.
„Ich war sehr, sehr zufrieden in Haßfurt. Alles war sehr schön. Leute, Verein, Stadion, Fans, einfach alles“, bedankt sich der Tscheche für die kurze, aber sehr intensive Zeit in der Kreisstadt. Seine Wahl fiel aber letztlich auf Straubing. „Ich weiß nicht, wie oft ich in meinem Leben noch ein Angebot von einem DEL-Verein bekomme."
Für ihn sei der EHC einfach ein weiterer Schritt, den er gerne gehen möchte. Während der Umzug nach vom Main nach Niederbayern bereits für kommenden Montag geplant ist, findet schon Anfang Juli das erste Eistraining im Stadion am Pulverturm statt. Bis dahin steht noch sogenanntes „Trockentraining“ auf dem Programm.
Nicht nur für die ESC-Fans, sondern auch für die Führungsetage des Haßfurter Landesligisten ist der Abgang von Zdenek Vanc ein herber Verlust. Trotzdem habe man seiner Bitte nach vorzeitiger Vertragsauflösung zugestimmt. „Wenn er so ein Angebot hat, das es ja auch nicht überall gibt, werden wir ihm natürlich da keine Steine in den Weg legen“, sagte Sportvorstand Martin Reichert, der aufgrund der gleichen Einstellung zum Eishockey und der Zielsetzung „sehr gerne“ mit Vanc zusammengearbeitet habe.
Die Suche nach einem Nachfolger läuft
Der ESC Haßfurt habe „schon immer“ Spieler und Trainer gefördert. „Egal um wen es sich handelt. Wir unterstützen die Vorhaben nach unseren Möglichkeiten. Das ist unser Thema.“ Dass diese Vereinseinstellung „nicht immer schön für uns“ sei, wollte Reichert nicht abstreiten. „Das reißt selbstverständlich immer eine Lücke. Wir sind ja kein Verein, der gleich immer Ersatz parat hat. Aber das nehmen wir gerne im Sinne des Einzelnen als auch im Sinne des Ganzen gerne auf uns.“
Ein Nachfolger für Zdenek Vanc stehe derweil noch nicht fest. Mit den Planungen sei allerdings begonnen worden. „Es ist nicht einfach“, hofft Reichert auf eine baldige Lösung, stellt sich andererseits auf eine „nicht einfache“ Suche ein.