"Immer weitermachen. Immer weiter, immer weiter." Dieser 2001 an seine Mitspieler gerichtete Appell von Oliver Kahn, der langjährigen Nummer 1 des FC Bayern München, könnte derzeit auch bei den Haßfurter Hawks wieder aktuell sein. Immerhin bekommen sie es nach ihrem hart umkämpften und am Ende mit zwei Punkten belohnten Penalty-Auswärtssieg in ihrem Auftaktspiel der Eishockey-Landesliga-Aufstiegsrunde beim EV Dingolfing (5:4) an diesem Wochenende mit zwei weiteren "Brocken" zu tun.
Und erneut wollen die ESCler sowohl beim Frankenderby am Freitagabend beim EV Pegnitz (19.30 Uhr) sowie im ersten Heimspiel im Stadion Am Großen Anger gegen den EV Moosburg am Sonntagabend (18.30 Uhr) mit möglichst vielen weiteren Punkten ihre Bayernliga-Träume realer werden lassen. Auch Philip Müller, der sozusagen bereits einen Aufstieg erfolgreich gemeistert hat, nachdem er den Sprung aus dem Nachwuchs in die erste Mannschaft geschafft hat.
Respekt vor den anstehenden Duellen hat der 22-Jährige allemal, Angst jedoch nicht. "Es werden sicher keine einfachen Spiele", ist sich Müller sicher, dass erneut zwei Topleistungen abgerufen werden müssen, um den Spieß im offenen Pegnitzer Stadion – zwei Wochen nach der 1:4-Niederlage in der Vorrunde – diesmal umdrehen zu können. Ebenso gegen Moosburg. "In der Aufstiegsrunde", so der Verteidiger, "kann alles passieren. Alle Teams haben eine Chance." "Aber", fügt er optimistisch hinzu, "ich vertraue auf mein Team, dass wir das schaffen werden, und Siege nach Hause holen."
Der Aufstieg als klares Ziel
Müller zeigt sich zudem sehr zuversichtlich hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Saison. "Ziel ist es natürlich, die Spiele zu gewinnen und uns den Aufstieg zu holen. Dafür hat die Mannschaft die ganze Session hart gearbeitet – und als Team werden wir das auch schaffen", freut er sich auf die kommenden Wochen und will weiter dazu beitragen, möglichst erfolgreich zu sein, um in der kommenden Saison 2022/2023 möglicherweise in der Bayernliga an den Start zu gehen zu können.
Sein Premierenjahr bei den Landesliga-Hawks, für der er in bisher 16 Partien zwei Scorerpunkte beisteuerte, verläuft aus seiner Sicht gut. "Darauf habe ich all die Jahre im Nachwuchsbereich hingearbeitet, in der ersten Mannschaft einen Platz zu bekommen und diesen auch zu halten, um ein Teil eines starken Team zu sein", macht er deutlich. Erste Erfahrungen mit Eishockey sammelte Müller indes als fünfjähriger Steppke beim ERV Schweinfurt, bei dem er auch verschiedene Nachwuchsmannschaften durchlief. Das Schuljahr 2018/2019 verbrachte der nun wieder in Üchtelhausen bei Schweinfurt lebende Müller in einer kanadischen Hockeyakademie in der Nähe von Vancouver.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland vor einem Jahr schloss er sich ganz dem ESC Haßfurt an, nachdem er bereits zuvor in der Jugendspielgemeinschaft Schweinfurt/Haßfurt aktiv war. "Man hat mir einfach bessere Perspektiven eröffnet", begründet er seinen Wechsel zum Lokalrivalen.