
Klarer fällt ein Sieg selten aus: Der FC Sand demontierte den TSV Knetzgau im Derby der Bezirksliga Unterfranken Ost nach allen Regeln der Kunst mit 7:2 (4:1) und bleibt weiterhin in Schlagdistanz zu den oberen Rängen. Die Gäste müssen nach zuletzt zwei Erfolgen wieder einen Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt hinnehmen.
In der Ecke des Sander Seestadions, in der eine analoge Anzeigetafel den Zuschauerinnen und Zuschauern den aktuellen Zwischenstand verrät, gab's in der Anfangsviertelstunde mächtig was zu tun. Diagonalball Simon Flachsenberger, Pass Lorenz Schäder, Tor Fabian Röder (4.). Dann Eckball Lorenz Schäder, Kopfballtor Lars Stussak (7.). Und schließlich noch Steckpass Schäder, erster Versuch Stussak, Abstauber Röder per Heber (14.). Keine 15 Minuten waren gespielt, schon lagen die Korbmacher klar mit 3:0 in Führung.
Kein Wunder also, dass sich die Helfer schon einmal die nächsten Täfelchen mit der jeweils höheren Ziffer parat legten: Oben prangte die Drei, am Pfosten der Anzeigetafel lehnten die Vier und die Fünf schon in Griffweite. Zumindest die Vier benötigten sie dann auch recht flott, weil Noah Nestmann nach einem Solo den Ball in den Strafraum brachte und Röder per Ping-Pong-Treffer das 4:0 erzielte (29.).
"Was wir in den ersten 45 Minuten in der gegnerischen Hälfte gemacht haben, war schon sehr, sehr gut", lobte Sands Trainer Christian Breunig. "Wir waren komplett überlegen." Statt der Fünf brauchte es dann aber zunächst eine weitere Eins: Weil Schiedsrichter René Kohl einen Zweikampf von Ralph Thomann gegen Jakob Dumrauf als Foul wertete, brachte Knetzgaus Spielertrainer Tim Wagner die Gäste per Foulelfmeter mit dem 1:4 auf die Anzeigetafel (33.).
Sand schwächelt gegen Knetzgau nach der Halbzeitpause
Mit dem Seitenwechsel folgte die schwächste Phase der Hausherren. Hörte man in Hälfte eins ausschließlich Lob vom auf den Platz rufenden Breunig ("Geil gespielt, Leute!"), hatte der Sander Coach nun einiges zu monieren. Fahrig und unkonzentriert trat sein Team auf – und machte Knetzgau Geschenke. Ein solches war der Abstimmungsfehler zwischen Thomann und Schlussmann Lukas Frank, was Wagner zum zwischenzeitlichen 2:4 ausnutzte (57.).
Ging da noch was für den TSV? Nein. Statt einer Aufholjagd sorgten die Gastgeber für mehr Arbeit an der Anzeigetafel. Nach einem Röder-Eckstoß traf Thomann nur die Unterkante der Latte, doch war Kapitän Tobias Götz zur Stelle und stellte auf 5:2 (73.). Der starke Schäder trug sich nach einem Konter über Götz und dem eingewechselten Simon Oppelt auch noch in die Torschützenliste ein (75.), ebenso wie der neu gekommene Maximilian Mahr nach einem langen Ball von Thomann in die Schnittstellte der TSV-Defensive (82.).
"Heute gibt's nicht viel zu meckern, wir hätten sogar noch das ein oder andere Tor machen können", meinte nach dem Schlusspfiff Breunig. "Was mir heute besonders gefallen hat: Wir haben viele Tore schön herausgespielt. Das war ein toller Derbysieg." Entsprechend bedient zeigte sich natürlich sein Gegenüber Tim Wagner – trotz seines Doppelpacks: "Das war eine absolute Enttäuschung, wie wir uns über 90 Minuten präsentiert haben. Wir haben uns viel vorgenommen, sind aber überhaupt nicht ins Spiel gekommen und liegen nach 30 Minuten mit vier Toren zurück. Glückwunsch an die Sander, das war ein absolut verdienter Derbysieg."
Fußball: Bezirksliga Unterfranken Ost, Männer
FC Sand – TSV Knetzgau 7:2 (4:1)
Sand: Frank – Knoblach (73. Panzer), Götz, Röder, Thomann, Schmid (76. Mahr), Schäder, Flachsenberger (46. Käb), Wagner, Nestmann, Stussak (73. Oppelt).
Knetzgau: Schneider – Popa-Zobel (58. Vogt), Mühlfelder, Tropper, Wagner, Schenk, Kober, May (86. Pfister), Dumrauf, Langer (74. Wittig), Hau (81. Weißkopf).
Schiedsrichter: René Kohl (TSV Gochsheim). Zuschauende: 250. Tore: 1:0 Fabian Röder (4.), 2:0 Lars Stussak (8.), 3:0, 4:0 Fabian Röder (14., 29.), 4:1, 4:2 Tim Wagner (33., 57.), 5:2 Tobias Götz (73.), 6:2 Lorenz Schäder (75.), 7:2 Maximilian Mahr (82.).